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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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ein paar schummrige Lichter, sodass Pitt und die anderen im Schutz der Dunkelheit gut gedeckt waren.
    Die berittene Patrouille war noch rund fünfzig Meter entfernt.
    Pitt überlegte, ob sie entlang der Rosenstöcke aufs Gelände vorrücken sollten, verwarf den Gedanken dann aber. Die Reiter rechneten bestimmt nicht damit, dass irgendjemand in der Nähe des Portals lag. Und mit etwas Glück tobte das von Theresa gelegte Feuer mittlerweile so heftig, dass alle Mann zum Löscheinsatz herangezogen wurden.
    Die berittene Patrouille, insgesamt acht Mann, sprengte in schnellem Galopp auf das Haus zu, doch an der mit Kies bestreuten Auffahrt zügelten die Reiter plötzlich ihre Pferde. Pitt wurde mulmig zumute, als er sah, wie sie sich in einem weiten Halbkreis rund ums Portal auffächerten und dann anhielten.
    Zwei der Pferde schnaubten unruhig, als die Reiter sie an die Kandare nahmen. Vier weitere Wachen, die von der anderen Seite angerannt kamen, blieben kurz vor der Auffahrt stehen, als der Alarm im Haus plötzlich verstummte. Entweder war das Feuer außer Kontrolle geraten, oder man hatte es, wie Pitt befürchtete, in den Griff bekommen, bevor es sich weiter ausbreiten konnte.
    Ein blendend weißes Gleißen lieferte ihm die Antwort. Mit einem Mal flammten ein Dutzend Strahler auf, die an den Dachsparren des Portals angebracht waren, und tauchten die ganze Umgebung in helles Licht. Im Schein der Halogenlampen waren Pitt und die anderen, die zwischen den Rosenstöcken lagen, nun deutlich zu sehen.
    Pitt umschloss den Griff seines 45ers fester und zielte auf den nächsten Reiter. Die Wachen zu Fuß waren weiter entfernt und allem Anschein nach nicht bewaffnet. Bei den Berittenen aber sah die Sache anders aus. Neben den Bögen und ihren tödlichen Pfeilen hatten sie, wie Pitt erschrocken feststellte, alle Gewehre dabei, die sie angelegt und auf sie gerichtet hatten. Er sah zwar, dass Giordino mit der Makarow ebenfalls auf einen Reiter zielte, doch die Lage, in der sie sich befanden, schien alles andere als rosig.
    Doch niemand eröffnete das Feuer. Stattdessen hallten Schritte aus dem Marmorfoyer, dann stürmten vier Männer aus der Tür.
    Die drei Wachen, die auf den Alarm hin ins Haus gerannt waren, traten ein paar Schritte vor, blieben dann stehen und starrten Pitt und die anderen an. Ihre leuchtend orangen Gewänder waren von Rauch und Asche geschwärzt, aber sie wirkten ganz und gar nicht panisch. Vor allem aber hatten sie, wie Pitt besorgt feststellte, Sturmgewehre vom Typ AK-47 im Anschlag.
    Der vierte Mann drängte sich an ihnen vorbei und lief mitten auf die Auffahrt. Borjin trug einen blauen Seidenmantel, der nicht recht zu seinem hochrot angelaufenen Gesicht passte. Er warf einen wütenden Blick auf die Büsche neben dem Portal, wo die beiden nackten und bewusstlosen Posten im Schein der Strahler deutlich zu erkennen waren. Dann wandte er sich mit finsterer Miene an Pitt und die anderen und knurrte: »Dafür werdet ihr mir büßen.«
55
    D ie Neugier half Gunn über seine anfängliche Angst hinweg, als er die echofreie Kammer betrat. Er hatte schon andere schalldichte Räume gesehen, aber noch nie einen derart hohen, in dem so viele leistungsstarke elektronische Geräte standen. Die Computer und Stromkästen, die reihenweise den Rand der Plattform säumten, erinnerten ihn an die Rechnerzentrale an Bord eines Trident-U-Boots. Noch interessanter aber war das seltsame Gebilde in der Mitte des Raumes: drei miteinander verbundene Röhren, die drei Meter hoch aufragten. Gunn lief es eiskalt über den Rücken, als er die Akustikwandler betrachtete und an Yeagers Behauptung dachte, dass man damit Erdbeben auslösen könnte.
    Im nächsten Augenblick brach ihm der Schweiß aus. Er bemerkte, dass die Temperatur in der Kammer fast vierzig Grad betrug. Überrascht stellte er fest, dass die Geräte eingeschaltet waren und irgendein Testprogramm lief. Die Hitze, die von den zahllosen elektronischen Geräten abgestrahlt wurde, hatte den Raum in eine Sauna verwandelt. Er zog seinen geborgten Laborkittel und die Regenjacke aus, die er darunter trug, holte seine Digitalkamera heraus, stieg auf die Plattform und fing an der hinteren Seite an und fotografierte in aller Eile sämtliche Geräte. Dann lief er schwitzend zum Eingang, öffnete die Tür und ließ einen Schwall kühle Luft herein. Und weil er nahende Schritte so besser hören konnte und außerdem über Funk erreichbar sein wollte, ließ er sie offen und fotografierte

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