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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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er inne und überlegte fieberhaft, bis ihm fast vergessene Worte und Formulierungen einfielen. Er erinnerte sich an Yeagers Bericht, demzufolge von Wachter für seine Darstellungen gebündelte Hochfrequenzwellen benutzte, daher stellte er den höchsten Frequenzbereich ein. Fachbegriffe wie AMPLITUDE verstand er ohnehin, und so wählte er die höchste Leistungsstärke und einen Arbeitsgang, der alle zwanzig Sekunden wiederholt wurde. Ein rot blinkendes Kästchen, in dem in Großbuchstaben AKTIVIEREN stand, tauchte auf dem Bildschirm auf. Gunn kreuzte in Gedanken die Finger und klickte es an.
    Zunächst tat sich gar nichts. Dann lief in rascher Abfolge eine lange Reihe von programmiersprachlichen Zeichen ab. Gunn meinte zunächst, seine überreizten Sinne spielten ihm einen Streich, doch die Verstärker und Computer schienen förmlich zum Leben zu erwachen und gaben ein tiefes Summen von sich.
    Er wischte sich über die Stirn und war davon überzeugt, dass die Temperatur noch einmal um mindestens zehn Grad gestiegen war. Er bemerkte, dass der Dreifuß wieder tickte, aber diesmal lauter und höher. Dann flackerten die Lichter, und ein lauter Knall drang aus der nach unten gerichteten Spitze des Dreifußes.
    Es war, als hätte nur wenige Zentimeter entfernt ein Blitz eingeschlagen. Die akustische Welle erschütterte das Gebäude derart, dass Gunn fast vom Sessel gefallen wäre.
    Mit klingenden Ohren torkelte er zur Tür, blieb dann stehen und schaute bestürzt in die Kammer.
    Der echofreie Raum. Er war so gebaut, dass er den Schall absorbierte. Selbst die gebündelten Wellen des akustischen Geräts wurden von den schallschluckenden Bodenplatten vermutlich stark abgeschwächt. Die ganze Arbeit, die er sich mit dem Aktivieren der Anlage gemacht hatte, war umsonst gewesen.
    Gunn sprang von dem Eisensteg auf den Schaumstoffboden und rannte auf den Dreifuß zu. Er war auf den nächsten Beschuss gefasst und hielt sich rechtzeitig die Ohren zu, als die Wandlerröhren mit ohrenbetäubendem Knall die zweite Schallwellensalve abfeuerten.
    Der Donnerschlag warf ihn auf die Knie, doch er rappelte sich rasch wieder auf und kroch zu dem Dreifuß, riss hektisch die Schaumstoffplatten unter dem Gerät heraus und zählte laut bis zwanzig, damit er von der nächsten Entladung nicht wieder überrascht wurde. Er hatte Glück, denn der Schaumstoff war nicht festgeklebt und ließ sich mühelos in großen Stücken lösen.
    Darunter lagen offenbar Fliesen, aber Gunn erkannte anhand der matt silbrigen Farbe, dass sie aus Blei waren und als zusätzlicher Schallschutz dienten. Er hatte bis elf gezählt, als er zur Konsole stürmte und das Brecheisen holte, das auf dem Tisch lag. Er stieß die Spitze in eine Fuge im Boden, stemmte eine der schweren Fliesen hoch und wuchtete sie zur Seite. Ohne darauf zu achten, dass er mittlerweile bei achtzehn angelangt war, arbeitete er weiter und riss rasch drei weitere Bleiplatten heraus, die unter dem akustischen Gerät zusammen mit der ersten ein Quadrat gebildet hatten.
    Gunn stellte fest, dass er vor lauter Aufregung offenbar zu schnell gezählt hatte, trat dann rasch zurück und hielt sich die Ohren zu, bevor der dritte Knall ertönte. Er blickte zu Boden und sah, dass das Gerät jetzt auf eine dünne Betonschicht gerichtet war, die das Fundament des Gebäudes bildete.
    »Daran kann ich nichts ändern«, murmelte er, als der Donnerschlag verhallte, und ging zum Ausgang.
    Als er die schwere Tür aufzog, rechnete er fast damit, dass ihn draußen eine Schar bewaffneter Wachen erwartete. Aber die waren alle zum Haus gestürmt, jedenfalls vorerst. Stattdessen sah er eine kleine Gruppe Wissenschaftler, einige im Pyjama, die zum anderen Ende des Flurs rannten. Als Gunn aus der Kammer trat, schrie einer der Männer irgendetwas und hetzte die wütende Meute auf ihn. Gunn, der nur ein paar Meter Spielraum hatte, sprintete zum nächstbesten Büro auf der rechten Seite und trat ein.
    Wie die meisten Büros im Gebäude war es spartanisch eingerichtet, mit einem grauen Metallschreibtisch an der Wand und einem Labortisch daneben, auf dem allerlei elektronische Geräte standen. Das Mobiliar interessierte Gunn nicht. Ihm ging es vor allem um das kleine Fenster, das aufs Gelände führte. Er ging hin, dankte Giordino stillschweigend dafür, dass er ihm das Brecheisen geliehen hatte, hieb mit der stumpfen Seite auf die eine Ecke der Scheibe ein und zertrümmerte sie. Dann fegte er die Scherben vom Fensterbrett und kletterte

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