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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Berg«, sagte Wlad.
    Über dem felsigen Hügel, auf dem sie standen, ragte eine kleine Bergkette auf, deren von Kiefern überwucherte Hänge grün schimmerten. Ein paar Meilen entfernt stieg eine graue Rauchwolke aus einem dicht bewaldeten Kamm in den wolkenlosen Himmel. Als das Echo der Explosion verklungen war, hörten sie das leise Rumpeln schweren Geräts von den Felswänden widerhallen.
    »Was, um Himmels willen, war das?«, knurrte der Fahrer, der durch den Knall aufgewacht war.
    »Eine Explosion oben in den Bergen«, erwiderte Dimitri.
    »Vermutlich von einem Bergwerk.«
    »Gut zu wissen, dass wir nicht die einzigen Menschen in dieser Wildnis sind«, murmelte der Fahrer.
    »Vielleicht kann uns da oben irgendwer sagen, wie wir zurückkommen«, warf Wlad ein.
    Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. In der Ferne war ein Automotor zu hören, dessen Geräusch rasch näherkam, bis schließlich ein Geländewagen neuesten Bautyps auftauchte. Das Fahrzeug umkurvte einen Hügel und jagte quer durch die Ebene auf den Trupp zu. Der Wagen wurde erst langsamer, als er schon fast bei ihnen war, und hielt dann in einer Staubwolke an. Die beiden Insassen blieben einen Moment lang reglos sitzen, dann stiegen sie vorsichtig aus.
    Die Russen erkannten anhand der flachen Nasen und der hohen Wangenknochen sofort, dass es sich um Mongolen handelte. Der Kleinere der beiden trat einen Schritt vor und herrschte sie barsch an. »Was tun Sie hier?«
    »Wir haben uns ein bisschen verirrt«, erwiderte Dimitri, ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen. »Irgendwie sind wir bei der Erkundung des Tals von der Straße abgekommmen. Wir müssen über die Grenze und zurück nach Kjachta, wissen aber nicht genau, ob wir genügend Treibstoff haben. Können Sie uns vielleicht helfen?«
    Der Mongole riss die Augen auf, als er das Wort »Erkundung«
    hörte, und zum ersten Mal musterte er den Lkw mit dem Fallgewicht, der hinter den Männern stand.
    »Führen Sie eine Erdölexploration durch?«, fragte er in etwas ruhigerem Tonfall.
    Der Ingenieur nickte.
    »Hier gibt es kein Öl«, antwortete der Mongole. Er wedelte mit dem Arm herum und sagte: »Sie werden hier über Nacht ein Biwak aufschlagen müssen. Bleiben Sie an Ort und Stelle.
    Morgen früh bringe ich Treibstoff für Ihren Lastwagen und weise Ihnen den Weg nach Kjachta.«
    Ohne ein Abschiedswort stiegen er und der Fahrer wieder in den Wagen und verschwanden mit röhrendem Motor in den Bergen.
    »Unsere Probleme sind gelöst«, sagte Dimitri zufrieden. »Wir schlagen hier unser Lager auf und sehen zu, dass wir morgen möglichst früh aufbrechen. Hoffentlich hast du uns ein bisschen Wodka übrig gelassen«, sagte er und tätschelte die Schulter des schläfrigen Lkw-Fahrers.
    Rasch brach die Dunkelheit an, sobald die Sonne hinter den Hügeln untergegangen war, und nun wurde es empfindlich kühl.
    Die Männer drängten sich um das Feuer, das sie vor einem großen Zelt entzündet hatten, und schlangen ihr fades Abendessen, bestehend aus Doseneintopf mit Reis, hinunter. Bald darauf holten sie den Wodka und ihre Karten heraus und spielten um Zigaretten und Kleingeld.
    »Dreimal hintereinander.« Dimitri lachte, als er das Geld einsackte, das er bei der Préférence gewonnen hatte, einem russischen Kartenspiel, das dem Rommé ähnelt. Seine Augen funkelten unter den schweren Lidern, und der Wodka tropfte von seinem Kinn, als er seine nicht weniger betrunkenen Kollegen anfeixte.
    »Spar es, dann hast du bald genug für eine Datscha am Schwarzen Meer«, entgegnete einer.
    »Oder einen schwarzen Dackel am Kaspischen Meer«, sagte ein anderer und lachte.
    »Das Spiel ist mir zu schwer, glaube ich«, maulte Wlad, als er feststellte, dass er an diesem Abend hundert Rubel verloren hatte. »Ich verzieh mich in meinen Schlafsack, damit mich Dimitri nicht noch mehr bescheißen kann.«
    Ohne auf die hämischen Kommentare der anderen zu achten, rappelte er sich auf und wandte sich dem Zelt zu, ging dann aber erst zur Rückseite des Lkw, um sich zu erleichtern, bevor er sich zurückzog. Betrunken wie er war, geriet er ins Stolpern und stürzte in eine schmale Bodenrinne neben dem Laster, rutschte gut anderthalb Meter hinab und prallte gegen einen Felsbrock.
    Dort blieb er einen Moment liegen, umklammerte sein schmerzendes Knie und verfluchte sich ob seines Missgeschicks, als er den Hufschlag von Pferden hörte, die sich dem Lager näherten.
    Er wälzte sich herum und kroch auf allen vieren zum Rand der

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