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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Trost.
    Wundgescheuert, müde und hungrig, wie sie war, versuchte sie trotzdem zu begreifen, was am Baikalsee vorgefallen war.
    Tatiana hatte kaum etwas gesagt, als sie ihr in ihrer gemeinsamen Kabine die kalte Pistole ans Kinn gedrückt und sie geweckt hatte. Nachdem man sie und die anderen mit vorgehaltener Waffe von der
Wereschtschagin
in ein Beiboot getrieben hatte, waren sie zunächst zu dem schwarzen Frachter und dann an Land gebracht worden, wo man sie im Laderaum des Kastenwagens einsperrte. Fast zwei Stunden lang warteten sie am Kai, hörten Schüsse und lautes Geschrei, bevor der Lastwagen losfuhr.
    Sie fragte sich, was aus Sarchow geworden war, dem russischen Wissenschaftler. Grob hatten sie ihn weggezerrt und in einen anderen Teil des Schiffes geschafft. Ihr gefiel das ganz und gar nicht, sie machte sich um den stets fröhlichen Forscher Sorgen. Und was war mit der
Wereschtschagin?
Sie schien tiefer im Wasser zu liegen, als man sie weggetrieben hatte.
    Schwebten Al, Dirk und die übrige Besatzung ebenfalls in Gefahr? Vor allem aber fragte sie sich, weshalb man sie entführt hatte.
    Sie fürchtete um ihr Leben, doch wenn sie einen Blick auf Roy und Wofford warf, schwand ihr Selbstmitleid sofort. Den beiden Männern ging es viel schlechter. Wofford hatte sich das Bein verletzt, wahrscheinlich gebrochen, als man ihn von dem schwarzen Frachter schubste. Er hatte es ausgestreckt und zuckte jedes Mal vor Schmerz zusammen, wenn der Laster durchgeschüttelt wurde.
    Roy, an dessen Hemd trockenes Blut klebte, war immerhin eingeschlafen, wie sie sah. Als er stehen geblieben war, um Wofford auf die Beine zu helfen, hatte ihm einer der Wärter den Kolben seines Karabiners über den Schädel gezogen und ihm eine klaffende Platzwunde zugefügt. Er war mehrere Minuten lang bewusstlos gewesen und wurde von den Wachen kurzerhand auf den Laster geworfen.
    Theresa wurde jäh aus ihren unguten Gedanken gerissen, als der Laster sie ein weiteres Mal durchstauchte, worauf sie die Augen schloss und einzuschlafen versuchte, um diesem Albtraum für eine Weile zu entrinnen. Fünf Stunden lang musste sie die holprige Fahrt noch über sich ergehen lassen, dann kamen sie, dem stockenden Verkehr und dem Motorenlärm anderer Autos nach zu schließen, durch eine größere Stadt. Kurz darauf verstummte der Verkehrslärm wieder, und der Lastwagen beschleunigte und bretterte weitere vier Stunden lang über einen kurvigen Fahrweg. Dann wurde er langsamer, und da die Wärter auf einmal besonders wachsam wirkten, ahnte Theresa, dass sie sich ihrem Ziel näherten.
    »Wir hätten auch gleich herfliegen können, wenn man bedenkt, wie oft wir in der Luft gewesen sind«, sagte Wofford und verzog das Gesicht, als der Laster wieder über ein Schlagloch rumpelte und sie alle von der Bank geschleudert wurden.
    Theresa lächelte über seinen trockenen Humor, konnte aber nichts erwidern, da der Lastwagen plötzlich anhielt. Der klapprige Dieselmotor wurde abgestellt, dann flogen die Türen auf und gleißendes Sonnenlicht fiel in den Laderaum. Auf das Nicken der Wachen hin halfen Theresa und Roy Wofford beim Aussteigen, dann sahen sie sich um.
    Sie befanden sich auf einem Anwesen, von einer Mauer umgeben. Zwei Gebäude standen hier. Der Himmel war strahlend blau, die Temperatur trotz der leichten Brise, die ihnen übers Gesicht strich, deutlich höher als am Baikalsee. Theresa schnupperte und meinte einen trockenen, staubigen Geruch wahrzunehmen. Tief unter sich sah sie ein von wogendem Gras bewachsenes Tal, doch unmittelbar neben den Gebäuden ragte ein grau-grüner Berggipfel auf. Das Anwesen war offenbar in die Bergflanke hineingehauen worden, an der Latschen und dichte Kiefernwälder wucherten.
    Links von ihr, hinter einer langen Heckenreihe halb verborgen, stand ein aus Ziegeln errichteter einstöckiger Flachbau, wie man ihn ganz ähnlich in jedem Industriegelände findet. Der Pferdestall, der auf der einen Seite angebaut war, wirkte allerdings etwas fehl am Platz. Ein halbes Dutzend träger Pferde standen auf einer Koppel herum und knabberten an dem kargen Gras, das aus dem Staub spross. Auf der anderen Seite des Gebäudes befand sich eine große Stahlgarage, in der etliche Lastwagen und andere Geräte standen. Eine Handvoll Männer in schwarzen Overalls machte sich dort an mehreren Erdbewegungsmaschinen zu schaffen.
    »Ich dachte, der Taj Mahal wäre in Indien«, sagte Roy.
    »Tja, vielleicht sind wir in Indien«, erwiderte Wofford mit einem

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