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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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ausgestellt waren. Als er einen Blick durch das Frontfenster warf, sah er einen Wagen vorfahren, aus dem ein Mann in einem roten Hemd stieg. Der gleiche Mann, der ihm am Flughafen schon aufgefallen war.
    Pitt musterte ihn, als er neben dem Auto stehen blieb. Seine Züge wirkten europäisch, was darauf hindeutete, dass er nicht bei der mongolischen Polizei oder den Zollbehörden arbeitete.
    Aber allem Anschein nach befand er sich hier in vertrauter Umgebung, wie das freundliche, zu einem breiten Grinsen verzogene Gesicht verriet. Pitt bemerkte, dass er sich bedächtig, aber selbstsicher bewegte, wie eine Katze auf einem Zaun. Doch er war kein Tänzer. An seinem Kreuz, unmittelbar über der Taille, sah Pitt eine leichte Ausbuchtung, die nur von einem Holster herrühren konnte.
    »Alles klar«, sagte Sarchow und reichte Pitt und Giordino die Zimmerschlüssel. »Wir haben nebeneinander liegende Zimmer im vierten Stock. Die Pagen bringen gerade unser Gepäck hoch.
    Warum gehen wir nicht in die Hotelcafeteria, essen etwas zu Mittag und überlegen uns, wie wir bei unseren Nachforschungen vorgehen wollen?«
    »Wenn’s in dem Laden kaltes Bier gibt, bin ich schon dort«, erwiderte Giordino.
    »Ich bin noch ein bisschen steif vom Flug«, sagte Pitt. »Ich glaube, ich laufe erst mal um den Block und vertrete mir die Beine. Bestellt mir ein Thunfischsandwich. Ich stoße in ein paar Minuten zu euch.«
    Als Pitt das Hotel verließ, kehrte ihm der Mann in dem roten Hemd rasch den Rücken zu, beugte sich über den Wagen und blickte wie beiläufig auf seine Uhr. Pitt wandte sich ab, ging in die andere Richtung und wich einer Gruppe japanischer Touristen aus, die in dem Hotel absteigen wollten. Forschen Schrittes lief er los und hatte binnen kurzer Zeit zwei Häuserblocks hinter sich gelassen. Als er um eine Ecke bog, warf er einen kurzen Blick zur Seite. Wie er vermutet hatte, verfolgte ihn der Mann mit dem roten Hemd, der sich etwa einen halben Block hinter ihm hielt.
    Pitt war in eine schmale Seitenstraße abgebogen, gesäumt von kleinen Geschäften, die ihre Ware auf dem Gehsteig feilboten.
    Sobald er außer Sichtweite des Verfolgers war, rannte er los, an einem halben Dutzend Läden und einem Zeitungskiosk vorbei, und blieb vor einem Bekleidungsgeschäft stehen. Eine Stange mit schweren Wintermänteln ragte aus der Seitenwand des Gebäudes und bot sich als ideales Versteck an. Pitt trat um den Ständer mit den Mänteln herum und drückte sich mit dem Rücken an die Wand.
    Eine runzlige alte Frau, die eine Schürze umgebunden hatte, tauchte hinter einem Tisch voller Schuhe auf und sah Pitt an.
    »Scht.« Pitt lächelte und hielt den Zeigefinger an den Mund.
    Die Alte warf ihm einen verwunderten Blick zu, dann kehrte sie kopfschüttelnd in ihren Laden zurück.
    Pitt musste nur ein paar Sekunden warten, bis der Mann mit dem roten Hemd eiligen Schrittes die Straße entlangkam und mit nervösem Blick sämtliche Läden absuchte, an denen er vorbeikam. Seine schweren Ledersohlen verrieten ihn, ehe er vor dem Geschäft stehen blieb. Pitt rührte sich nicht von der Stelle, bis er ihn weitergehen hörte, dann sprang er gewandt hinter dem Mantelständer hervor.
    Der Mann in dem roten Hemd wollte gerade zum nächsten Laden laufen, als er eine Bewegung hinter sich bemerkte. Er warf einen kurzen Blick über die Schulter und sah Pitt, der ihn um mehr als Haupteslänge überragte, nur einen Schritt hinter sich. Bevor er reagieren konnte, hatte ihn Pitt mit beiden Händen an der Schulter gepackt.
    Er hätte den Mann umrempeln, herumwirbeln oder zu Boden werfen können. Aber da er in vollem Lauf war und sich die Gesetze der Physik aus alter Gewohnheit eher nutzbar machte, als sich ihnen zu widersetzen, stieß er ihn einfach nach vorn, auf einen runden Mützenständer zu. Der Verfolger prallte mit dem Gesicht voran auf die Metallstange, riss sie um und landete inmitten der herabfallenden Baseballkappen auf dem Bauch. Die meisten Männer wären nach einem solchen Sturz außer Gefecht gesetzt, aber Pitt wunderte sich nicht weiter, als der drahtige Typ sofort wieder aufsprang, in die Hocke ging und mit der linken Hand nach Pitt schlug, während er mit der rechten nach hinten griff.
    Pitt trat einen Schritt vor und grinste den Mann an.
    »Suchen Sie die hier?«, fragte er. Mit einer knappen Handbewegung hob er eine Serdjukow SPS und richtete die Automatik auf die Brust des Mannes. Der Mann wirkte einen Moment lang verdutzt, als seine Hand ins Leere

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