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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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noch andere Bodenschätze gibt. Zum Beispiel in der Wüste Gobi.«
    Die Bedienung kam und stellte einen großen Teller mit Lammbraten vor Korsow auf den Tisch. Der Russe steckte sich einen Brocken Fleisch in den Mund, dann fuhr er fort.
    »Ich finde es sehr sonderbar, dass die Firma allem Anschein nach keinerlei politische Beziehungen oder Kontakte hat und einem Großteil der mongolischen Regierungsvertreter völlig unbekannt ist. Die Geschäfte wurden offenbar mit Bargeld abgewickelt, dessen Herkunft mir rätselhaft bleibt. Nein, der Leiter der Firma führt in Xanadu ein eher zurückgezogenes Leben.«
    »Xanadu?«, fragte Pitt.
    »So hat er seinen Wohnsitz genannt, der gleichzeitig auch als Firmenzentrale dient. Etwa zweihundertfünfzig Kilometer südöstlich von hier gelegen. Ich bin nie dort gewesen, aber ein leitender Angestellter von Yukos-Öl, der wegen eines Geschäftsabkommens dort eingeladen war, hat mir davon berichtet.
    Demnach ist es ein kleiner, aber feudaler Palast, der Sommerresidenz eines mongolischen Herrschers aus dem dreizehnten Jahrhundert nachempfunden. Voller Antiquitäten. Angeblich gibt es in der ganzen Mongolei nichts, was sich damit vergleichen ließe. Seltsamerweise kenne ich keinen einzigen Mongolen, der schon mal in diesem Palast gewesen ist.«
    »Ein weiterer Hinweis auf unerklärlichen Reichtum«, sagte Sarchow. »Und was ist nun mit den Gefangenen? Hat man sie zu dem Industriegelände hier in der Stadt gebracht oder zu diesem … Xanadu?«
    »Schwer zu sagen. Die Lastwagen könnten dort jederzeit einund ausfahren, ohne dass es jemand bemerkt, daher wäre das ein guter Ausgangspunkt. Aber verratet mir, warum man diese Ölsucher entführt hat!«
    »Gute Frage. Genau das wollen wir herausfinden«, erwiderte Pitt. »Fangen wir mit diesem Industriegelände an. Können Sie uns dort Zutritt verschaffen, damit wir uns mal umsehen?«
    »Natürlich«, erwiderte Korsow, als wäre er durch die Frage schon gekränkt. »Ich habe die Anlage bereits ausgekundschaftet.
    Sie wird von Wachmännern gesichert, allerdings sollte man über die Bahntrasse hineingelangen können.«
    »Wenn wir uns bei Nacht mal kurz dort umsehen, sollte das niemanden weiter aufregen«, sagte Giordino.
    »Ja, ich dachte mir schon, dass Sie das wollen. Sie müssen sich nur davon überzeugen, ob das Explorationsteam dort ist.
    Sobald wir das geklärt haben, können wir die mongolischen Polizeibehörden dazu drängen, tätig zu werden. Sonst werden wir alt und grau, bis irgendetwas geschieht. Glaubt mir, Genossen, in der Mongolei kann die Zeit tatsächlich stehen bleiben.«
    »Was ist mit der Frau, dieser Tatiana? Haben Sie irgendwelche Informationen über sie?«
    »Leider nicht. Möglicherweise ist sie unter falschem Namen nach Sibirien gereist, falls man den Grenzschutzbehörden trauen kann. Aber wenn sie zu Avarga Oil gehört und sich in der Mongolei aufhält, werden wir sie auch finden.«
    Korsow vertilgte sein Lamm und gönnte sich noch ein zweites in China gebrautes Bier.
    »Morgen um Mitternacht. Wir treffen uns hinter dem Hotel, danach bringe ich euch zu der Anlage. Natürlich wäre es für mich in meiner Stellung zu gefährlich, euch zu begleiten.« Er lächelte, dass seine großen Zähne blitzten.
    »Ich fürchte, bei dem Mantel-und-Degen-Auftritt muss ich ebenfalls passen«, sagte Sarchow und hob den verbundenen Arm.
    »Ich werde euch nach besten Kräften anderweitig unterstützen«, fügte er leicht enttäuscht hinzu.
    »Kein Problem, Genossen«, versetzte Pitt. »Wir wollen doch keinen internationalen Zwischenfall unter Beteiligung unserer beiden Länder verursachen. Falls irgendwas passiert, geben wir uns einfach als Touristen aus, die sich verlaufen haben.«
    »Ein unbefugtes Betreten des Geländes sollte nicht weiter gefährlich sein«, pflichtete Sarchow bei.
    »Ich muss euch leider auf eine traurige Nachricht hinweisen.
    Ein russischer Ölsuchtrupp von LUKOIL wurde vor zwei Tagen in den Bergen nördlich von hier überfallen und getötet. Vier Mann wurden ohne ersichtlichen Grund ermordet. Ein fünfter Mann war Augenzeuge des Mordes, konnte aber unbemerkt entkommen. Ein Schafhirte fand ihn völlig erschöpft und verängstigt nicht weit von der Ortschaft Eröö. Als der Mann in Begleitung der Polizei zum Tatort zurückkehrte, war alles verschwunden – die Leichen, die Lastwagen, die Ausrüstung.
    Ein Vertreter der Botschaft traf sich mit ihm und brachte ihn nach Sibirien zurück. Unterdessen bestätigte ein

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