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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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abgetragene Jacke war stellenweise von Motten zerfressen, und Giordino hatte das Gefühl, die Schulternähte würden jeden Moment platzen. Er lächelte, als er sah, dass die Ärmel von Pitts Jacke knapp unterhalb der Ellbogen endeten.
    »Gibt’s hier in der Gegend irgendwelche Änderungsschneider, die nachts offen haben?«, fragte er und hielt einen Arm hoch.
    »Ha, sehr komisch.« Korsow lachte. Dann griff er unter den Sitz und reichte Pitt einen großen Briefumschlag und eine Taschenlampe.
    »Eine Luftaufnahme von der Gegend, mit freundlicher Genehmigung des Ministeriums für Bauwesen und Stadtplanung.
    Nicht sehr scharf, aber sie vermittelt zumindest einen groben Eindruck von der Anlage.«
    »Sie waren heute Abend ziemlich fleißig, Iwan«, sagte Pitt.
    »Ich habe eine Frau und fünf Kinder. Erwarten Sie etwa, dass ich nach der Arbeit nach Hause gehe?« Er lachte.
    Sie kamen zum südlichen Stadtrand, wo Korsow nach Westen abbog und an einer Reihe von Bahngleisen entlangfuhr. Als sie den Hauptbahnhof von Ulan-Bator passierten, bremste Korsow.
    Im Schein der Taschenlampe betrachteten Pitt und Giordino kurz die Luftaufnahme.
    Das verschwommene Schwarzweißfoto deckte ein etwa fünf Quadratkilometer großes Gebiet ab, aber Korsow hatte das Avarga-Gelände rot eingekreist. Viel war nicht zu erkennen.
    Zwei große Lagerhäuser standen auf beiden Seiten der Anlage, dazwischen befanden sich ein paar kleinere Gebäude. Der Großteil des Hofes, der zur Straße hin von einer Mauer und auf den übrigen drei Seiten von einem Zaun umgeben war, diente als Lager für Rohre und allerlei Gerätschaften. Pitt verfolgte mit dem Finger ein Bahngleis, das im Osten vom Hof führte und sich schließlich mit der Haupttrasse zur Stadt vereinte.
    Korsow schaltete die Scheinwerfer aus und stieß auf ein unbebautes Grundstück. Am Rand stand ein kleines Gebäude ohne Dach, über dessen Mauerwerk sich schwarze Rußstreifen zogen. Die Überreste einer ehemaligen Bäckerei, die schon vor langer Zeit abgebrannt war.
    »Das Bahntrasse befindet sich unmittelbar hinter diesem Gebäude. Folgt dem Gleis, bis ihr zum Hof kommt. An der Einfahrt steht ein Maschendrahttor«, sagte Korsow und reichte Pitt eine kleine Drahtschere. »Ich warte bis drei am Bahnhof und schaue um Viertel nach drei Uhr kurz hier vorbei. Wenn ihr länger braucht, seid ihr auf euch allein gestellt.«
    »Danke, Iwan. Keine Sorge, wir sind pünktlich«, erwiderte Pitt.
    »Gut. Und denkt bitte an eins.« Korsow grinste. »Falls irgendetwas passieren sollte, dann ruft bitte die amerikanische Botschaft an, nicht die russische.«
    Pitt und Giordino liefen zu dem ausgebrannten Gebäude und warteten im Schatten, bis Korsows Rücklichter verschwunden waren. Ein paar Meter hinter dem Gemäuer stießen sie auf den Bahndamm und folgten dem dunklen Gleis, bis sie in der Ferne die hell erleuchtete Anlage sahen.
    »Weißt du, wir hätten auch in dem kuschligen kleinen Café bleiben und den einheimischen Wodka kosten können«, bemerkte Giordino, als der eisige Wind um sie pfiff.
    »Aber die Barfrau war verheiratet«, erwiderte Pitt. »Du hättest nur deine Zeit verschwendet.«
    »In einer Bar zu sitzen und was zu trinken, habe ich noch nie als Zeitverschwendung empfunden. Im Gegenteil, ich habe sogar festgestellt, dass die Zeit oft stehen bleibt, wenn man in einer Bar sitzt.«
    »Aber nur, bis die Rechnung kommt. Ich sag dir was, lass uns Theresa und ihre Begleiter suchen, dann geht die erste Flasche Stoli auf mich.«
    »Abgemacht.«
    Sie hielten sich dicht neben dem Bahndamm und liefen raschen Schrittes auf das Werksgelände zu. Das Tor sah genauso aus, wie Korsow es beschrieben hatte – ein Stück Maschendrahtzaun, auf der einen Seite an zwei Scharnieren aufgehängt, auf der anderen mit einem Vorhängeschloss versehen, das an einem dicken Eisenpfahl hing. Pitt holte die Drahtschere aus der Tasche und schnitt ein auf dem Kopf stehendes L in den Draht.
    Giordino streckte die Hand aus und zog den Schlitz auf, sodass Pitt hindurchsteigen konnte, dann folgte er ihm.
    Der große Hof war hell erleuchtet, und trotz der späten Stunde wurde hier offenbar noch fleißig gearbeitet. Pitt und Giordino hielten sich im Schatten auf, so gut es ging, als sie bis zu einem großen Fertigbau auf der Ostseite des Geländes vorrückten.
    Hinter dem Schiebetor, das auf den inneren Hofbereich führte, hörten sie Stimmengewirr und hektisches Treiben. Sie schlichen sich nach vorn und gingen neben dem halboffenen Tor

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