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Der Fluch des Nebelgeistes 02 - Herr des Lichts

Der Fluch des Nebelgeistes 02 - Herr des Lichts

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 02 - Herr des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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Oberfläche. »Er ist ein Bastard und kein Verwandter von mir.«
    »Feindseligkeit wird die Tatsachen nicht ändern, Teir’s’Ilessid«, konterte Asandir. »Ihr macht Euch auf, das Blut eines Anverwandten zu vergießen.«
    Lysaer blieb unbeeindruckt. »Ich mache mich auf, ein Unrecht wiedergutzumachen. Merkt Euch das. Wenn ich diese verlogene Piratenbrut von einem s’Ffalenn erwische, dann werde ich dafür sorgen, daß er stirbt und den Spürhunden der Kopfjäger zum Fraß vorgeworfen wird!«
    »Dann haben wir nichts mehr zu besprechen.« Asandir erhob sich mit Kälte im Herzen. Er trat über Dakar hinweg, der zu einem berauschten, dösenden Haufen zusammengesunken war.
    Lord Diegan, Kommandant der Garnison von Etarra, war der erste, der durch die Tür trat, die der Zauberer geöffnet hatte, als er sich voller Anspannung an Lysaer wandte: »Ich bewundere Euren Ehrgeiz. Doch zuerst, mein Freund, müssen wir diesen Prinzen der Schatten einmal haben.«
    »Er ist der Prinz von gar nichts! Und es sollte kein Problem sein, ihn zu finden.« Im Gleichschritt mit dem eleganten Kommandanten verließ er den Raum, ohne sich noch einmal umzusehen.
    Lord Diegans Ausruf hallte als Echo aus dem Wachraum zurück.
    »Gnudsog. Vergeßt die Waffen. Stellt eine Patrouille zusammen, und zwar schnell! Schickt sie in den Bezirk der Lagerhäuser, und laßt sie die Straßen durchkämmen. Wenn wir Glück haben, wird der Herr der Schatten dort sein. Beeilt euch, dann ergreifen wir ihn, wenn er die Sträflinge befreit!«
    Die Türen zum Wachraum fielen krachend ins Schloß. Abgeschnitten vom Lärm der Straßen, sauste ein wirbelnder Luftzug durch die Reihen aufgestellter Bogen und Hellebarden und löste einen Schauer roter Funken aus der Fackel. Inmitten der kriechenden Schatten und dem langsam niederrieselnden Staub in der Waffenkammer saß Asandir auf einem Munitionsfaß. Der Blick, mit dem er der launischen Brise folgte, war ebenso konzentriert wie niedergeschlagen. »Arithon war bereits im Lagerhausbezirk und ist wieder fort, hoffe ich.«
    Luhaines ernste Stimme antwortete: »Ich konnte mich nicht vergewissern. Die gefangenen Kinder werden zur Stunde befreit. Das Gold, mit dem die Schlosser und Fuhrleute bezahlt wurden, die zur Befreiung der Kinder angeheuert wurden, stammt aus der Verpfändung eines Smaragdes der Kronjuwelen. Es war nicht einfach, das Juwel zurückzugewinnen.«
    »Die Kinder?« unterbrach Sethvir, der bei einer kurzen Kontrolle jenes Bezirkes lediglich festgestellt hatte, daß die Fuhrwerke dem Zorn des Pöbels zum Opfer gefallen waren.
    »Verstreut. Sie verstecken sich wie die Kaninchen und flüchten auf das freie Land, sobald sie können.« Luhaine nahm seinen Bericht wieder auf. »Arithons Pferd ist aus dem Stall verschwunden. Aus Sethvirs Satteltaschen wurde ein halber Kasten des betäubenden Tienellekrautes entwendet.«
    Die Miene des Hüters von Althain hellte sich auf. »Lassen wir es Arithon behalten. Er ist nicht unerfahren im Gebrauch des Krautes, und gegen die bewaffnete Garnison von Etarra braucht er jeden Vorteil, den er sich verschaffen kann.«
    »Das dachte ich ebenfalls.« Luhaine unterbrach sich. »Ich habe Kontakt zu Kharadmon aufgenommen.«
    »Um den Sturm zurückzuholen?« Sethvir lächelte gequält. »Aber das ist ja brillant! Wenn Diegan die Garnison aufhetzt, dann sollen seine Suchtruppen ruhig in voller Stärke mit ihrer Ausrüstung in einem kalten Nordostregen verrosten.« Im nächsten Augenblick nahmen seine Züge einen Ausdruck entrückter, selbstzufriedener Erleichterung an. »Ath sei gesegnet, er hat Vernunft gezeigt.«
    »Arithon«, unterbrach ihn Asandir. »Hast du ihn gefunden?«
    Recht verdrossen fragte Luhaine: »Wie? Wo?«
    Seit langer Zeit daran gewöhnt, die unzähligen Probleme von fünf Königreichen zu entwirren, löste der Hüter des Althainturmes einen Knoten, den er in seinem Bart entdeckt hatte. »Es gibt in dieser Region nur eine braune Stute mit einem weißen Fleck auf dem Nacken.« Dann, ohne sich durch den Tadel seiner erwartungsvollen Brüder die Freude verderben zu lassen, beantwortete er endlich die Frage. »Sie hat die Stadt durch das Haupttor verlassen und läuft jetzt schnell die nördliche Straße hinunter. Was bedeutet, daß Arithon irgendwann den Kundschaftern von Steiven, dem Regenten Rathains, in die Arme reiten muß.«
    »Das sind keine guten Neuigkeiten«, grummelte Dakar, der noch immer total erledigt im Staub am Boden lag.
    Luhaine war schnell bereit, ihm

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