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Der Fluch des Nebelgeistes 04 - Die Saat der Zwietracht

Der Fluch des Nebelgeistes 04 - Die Saat der Zwietracht

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 04 - Die Saat der Zwietracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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spielen und unterdrückte seine Tränen, die aus Bedauern zu vergießen er sich nicht gestatten wollte. Wegen dieses Zorns, der ihn um seine Selbstkontrolle gebracht hatte, zu beschämt, sich jemals selbst zu vergeben, litt er still unter dem peinigenden Gefühl der Schuld. So gut, so zutreffend, hatte sein Feind ihn eingeschätzt. Wütend und beherrscht von einem Zorn, so wild wie der seines Vaters einst in Dascen Elur, hatte er den Himmel selbst mit seiner Gabe gemartert und so geholfen, den bösartigen Plan des Herrn der Schatten aufgehen zu lassen.
    Wie mußte Arithon sich an seinem Sieg ergötzen, die schwere, schreckliche Entehrung seines Widersachers als seinen persönlichen Triumph empfinden. Lysaer schlug mit der geballten Faust auf kaltes Gestein, bis die Haut an seinen Fingern aufplatzte.
    Neben ihm mußte Lord Diegan zweimal zu sprechen ansetzen, ehe sein hochherrschaftlicher Prinz ihn auch nur bemerkte. »Hoheit, wenn du darauf bestehen solltest, auch weiter hier draußen zu bleiben, so gestatte wenigstens deinem Kammerdiener, dir ein warmes Gewand zu bringen.«
    Lysaer erlag einem erbärmlichen Zittern. Nur mit Mühe konnte er den Anfall würdelosen Gelächters unterdrücken, der in seiner Kehle tobte. Tatsächlich trug er nur ein dünnes Nachthemd, das er in aller Eile vom Bettpfosten gezerrt hatte. Wie Flaggen im Wind umflatterte der Stoff sein nacktes Hinterteil; nachgerade absurd präsentierte er der ganzen Welt ungeschützt seine königlichen Hüften.
    »Ich sollte mich bekleiden.« Nur leise erklangen seine Worte über dem Glockengeläut, das von den Kais herüberschallte. Als Prinz und Befehlshaber gebärdete er sich nachlässig. Immerhin hatten seine Männer einen empfindlichen, schockierenden Schlag hinnehmen müssen. Welch gewaltige Unzulänglichkeiten er sich auch zum Vorwurf machte, seine unmittelbare Sorge mußte nun der Moral seiner Getreuen gelten. Weder sein bedauerliches Fehlurteil noch seine so katastrophal irregeleitete Verteidigungsstrategie durften nun Anlaß liefern, diesen Männern die Unterstützung zu verweigern, die nur seine Anwesenheit ihnen bieten konnte.
    Die Gewänder, die er wählte, waren aus blauem Samt und feinem Goldgewirk, und die Juwelen, die er anlegte, waren die edelsten, die er besaß. Solchermaßen mit allen Symbolen seines königlichen Standes geschmückt, begab er sich hinab zu den Kais, die Ruderboote mit ihrer erbärmlichen Fracht zu begrüßen und die schmutzigen Hände der Männer zu schütteln, die sich darum bemühten, die kleinen Nußschalen sicher durch die Fluten zu manövrieren. Unbarmherzig und gnadenlos stellte er sich den Verlusten, die er durch seine fehlgeleitete Tat zum Schutze seiner Flotte verursacht hatte, und er ignorierte die geflüsterten Lobhudeleien der Bürger Werendes, die einander versicherten, daß nur seine Gabe des Lichtes ihre Stadt vor dem Untergang bewahrt hätte.
    Wenn auch die Menschen in den Straßen den Prinzen des Westens als jenen Helden feierten, der den Herrn der Schatten in die Flucht geschlagen hatte, so verfluchten doch einige gestrandete Kapitäne die Brände, die er durch seine rettende Macht verursacht hatte.
    Mit ernstem, grimmigem Gesichtsausdruck, die feinen Kleider mit Blut, Seewasser und Teer befleckt, stellte sich Lysaer jedem einzelnen Seemann, der sich ihm voller Zorn entgegenstellte. Aufrecht und würdevoll begegnete er ihnen mit offenem Tadel. »Denkt Ihr denn, Ihr wäret die ersten, die der Heimtücke eines s’Ffalenns zum Opfer fallen? Habe ich Euch etwa nicht gesagt, daß seine schattengebundene Magie eine unaussprechliche Gefahr bedeutet? Wenn eine einzige, flüchtige Begegnung Euch schon veranlaßt, zitternd die Schwänze einzuziehen, dann geht und schätzt Euch glücklich, noch am Leben zu sein, in meinem Heer ist kein Platz für Feiglinge.«
    Noch während er sich darum kümmerte, den Menschen ein Dach über dem Kopf zu verschaffen und den Verwundeten den Beistand eines Heilers zukommen zu lassen, schickte Lysaer eine Truppe Kopfjäger mit Spürhunden aus. Diese durchstreiften die südwärts führende Küstenlinie auf der Suche nach flüchtigen Seeleuten, die zuvor als Matrosen auf der feindlichen Flotte gedient haben mußten.
    Mitfühlend kümmerte er sich um die Verwundeten, die es nach Rache dürstete. »Bleibt nur am Leben«, sagte er zu ihnen. »Ein jeder Mann, der stark genug ist zu kämpfen, soll Gelegenheit bekommen, sein Recht einzufordern.« Männern, die im Feuer zu Krüppeln geworden

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