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Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark

Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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Stimmung gegen ihn aufzuheben; im Laufe der Zeit würden die Gerüchte selbst solche athverlassenen Nester wie Merior erreichen. Der Tag würde kommen, an dem man ihn überall auf dem Kontinent davonjagen würde.
    Nie zuvor hatte dieser eine Zweimaster für sein Leben und seine Freiheit größere Bedeutung gehabt, als in diesem Augenblick, das konnte Dakar seinen Augen ansehen, wenn er sich in kurzen Abständen in der weiß gestrichenen Kabine umblickte.
    »Ich nehme nicht an, daß die Truppen die Feinheiten bedacht haben«, unterbrach der Wahnsinnige Prophet, als sich ein Gedanke hartnäckig in seinem Gehirn breitmachte, der ihm keine Geduld für langatmiges Gerede ließ.
    »Herrje!« Der Kapitän verhalf sich zu einem weiteren gefüllten Kelch und rieb mit dem Rücken über das Schott, um sich von einem Juckreiz zwischen seinen Schulterblättern zu erleichtern. »Soweit ich gehört habe, hat es keine Schwierigkeiten gegeben. Lysaer hat auf seine Kosten ein Fest ausrichten lassen.« Nun ließ der Kapitän mit trockenem, zynischen Humor Details folgen. Die Stadtgarnison war nurmehr ein ungehobelter Haufen Inkompetenz, zunächst beschämt durch die perfekt geschulten königlichen Offiziere, gleich darauf von den erfahrenen Söldnern aus Avenor gedemütigt. Die Schiffszimmerer, die einst für gutes Gold für Arithon gearbeitet hatten, hatten sich das ganze Theater schweigend und mit unparteiischer Zurückhaltung angesehen. Als sich dann aber der Klüngel um den Prinzen in unübersehbarer Unterwürfigkeit übte, begannen die ersten Gerüchte über Schatten und Piraterie die Runde zu machen, und die Effizienz, die all seine Handlungen stets gekennzeichnet hatte, erschien plötzlich in einem ganz anderen Licht.
    »Auch das hätte nicht unbedingt viel ausgemacht«, faßte der Kapitän zusammen. »Aber daß sich die Fischer von Merior gegen Euch gestellt haben, hat endgültig den Stein ins Rollen gebracht. Die Männer, die dort ihre Netze auswerfen, sind halsstarrig und stur, aber sogar die Galeerenruderer respektieren sie. Wenn diese Menschen beschließen, Euch das Vertrauen zu entziehen, dann gilt ihre Entscheidung, als sei sie Gesetz.«
    Unauffällig warf Dakar einen Blick auf Arithon, doch dessen zarte Bardenfinger tauchten kommentarlos in den Papierstapel ein und erschienen hernach mit einem anderen Pergament, beschriftet in einer schwerfälligen, antiken Schrift, wieder an der Oberfläche. Auf dem Deckblatt befand sich ein Zeichen in alter, paravianischer Schrift, das Siegel in dem rubinroten Wachsklecks war königlicher Herkunft, und unter ihm vermerkte ein Schriftzug in einem diagonalen Balken, daß dieses Schriftstück im Dienste seiner Majestät von Lord Erlien, dem Regenten und Caithdein von Shand, verfaßt worden war.
    »Daelion behüte!« murmelte Dakar voller Überraschung. »Was ist nur in den Clanführer alten Geblüts gefahren, seine Neuigkeiten schriftlich niederzulegen? So etwas ist nicht mehr vorgekommen, seit die Kopfjägerligen entstanden sind.« Er verstummte. Weniger aus Verlegenheit angesichts seiner diebischen Neugier in bezug auf Arithons Angelegenheiten, als vielmehr wegen des bösen Blickes, mit dem der Kapitän die Unterbrechung seiner weitschweifigen Erzählung strafte.
    Da die Botschaft des Caithdein nichts Interessantes zu vermelden hatte, von einer Liste getöteten Viehs abgesehen, konzentrierte er sich nun wieder pflichtgemäß auf die verbalen Informationen.
    Der Kapitän erzählte, wie der Prinz des Westens gewartet hatte, bis die Handelsgilden der Stadt ebenso wie ihr Rat längst bereit waren, ihn zu unterstützen, ehe er sich bereitgefunden hatte, ihnen eine Demonstration der Macht zu liefern, die sich hinter seiner Gabe des Lichts verbarg. »Er hat mitten in der Nacht auf den Zinnen gestanden und den ganzen verdammten Himmel in Brand gesteckt. Wer da noch zauderte, mußte ganz einfach verrückt sein. Kein lebender Mensch hat je zuvor ein Schauspiel solcher Macht erlebt! Nicht einmal die, die von sich behaupten, regelmäßig Umgang mit Zauberern oder Korianihexen zu pflegen.«
    Nur halb so sehr in die Liste der huftragenden Beute aus Atchaz versunken, wie es den Anschein hatte, sagte Arithon: »Wann werden die Truppen des Nordens an der Südküste erwartet?«
    »Die Postreiter, von denen ich zuletzt etwas erfahren konnte, sagten, sie sollten im Sommer ankommen. Aber alles hängt davon ab, wie sehr sie von den Händlern unterstützt werden und ob sie Galeeren bekommen. Und denkt nur

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