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Der Fluch des Nebelgeistes 06 - Das Schiff der Hoffnung

Der Fluch des Nebelgeistes 06 - Das Schiff der Hoffnung

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 06 - Das Schiff der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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bedrohlich. Wir haben keinen Raum für Diplomatie. Allein ein Heer ist nun noch imstande, der Kriegsmacht Einhalt zu gebieten, die in Shand Aufstellung bezogen hat.«
    »Seine Hoheit von Rathain hat gelobt, Frieden zu halten«, beharrte Eldir ungerührt. »Heißt denn Eure Bruderschaft diesen Diebstahl gut?«
    »Gewiß nicht«, entgegnete Asandir aufrichtig. »Sollte uns Arithons Erklärung nicht zufriedenstellen, so wird dieser Fall der Gerichtsbarkeit von Havish unterstellt werden.«
    Besorgt angesichts der übermäßigen Sorge, die sich hinter der aufrechten Haltung Eldirs verbarg, setzte Sethvir das Kätzchen ab, zog einen gepolsterten Stuhl hervor und säuberte ihn von den daraufliegenden Schriftstücken. »Setzt Euch«, drängte er den König. »Laßt den Übeltäter selbst zu seinen Taten Stellung nehmen.«
    Schritte erklangen auf den Treppenstufen. Lange bevor sie das Ende der Stiege erreicht hatten, schlug die Seitentür auf, um einen eisigen Wind, Kharadmon, hereinzulassen. Noch naß von seinem Bad, bekleidet mit kaum mehr als einer Strumpfhose und einem Hemd, dessen Verschnürung halb geöffnet war, folgte Arithon dem Zauberer. Einen Schritt jenseits der Schwelle blieb er stehen. Sein scharfer Blick wanderte über die versammelten Zauberer und den König, deren Haltung einmütig Ärger zum Ausdruck brachte.
    Wenig überrascht zog er die dunklen Brauen hoch. »Ihr habt erfahren, daß das Lösegeld geraubt wurde«, stellte er ohne einen Hauch der Reue fest.
    »Bei Dharkaron, dem Racheengel«, rief Asandir aus, während er sich einen Stuhl packte, um sich ebenfalls zu setzen. »Ihr könnt besser gute Gründe für diese Tat vorbringen, Prinz, denn von uns wird Euch keiner vor der Strafe schützen.«
    »Mein königlicher Eid ist der Grund«, konterte Arithon ohne das geringste Zögern. »Der Blutschwur, den ich in Athir geleistet habe, der Eid, mit dem ich mich verpflichtet habe, alles, was in meiner Macht steht, zu tun, um am Leben zu bleiben.«
    Verblüfft sah Eldir, daß Asandir aus der Bruderschaft heftig errötete. Seine nächsten Worte brachen aus ihm hervor. »Nur weiter.«
    Schweißtropfen benetzten Arithons Stirn unter all den prüfenden Blicken, doch keinesfalls aus Furcht. Zürnend sog er indessen Luft in seine Lungen. »Das Gold sollte Euch so schnell wie nur möglich übergeben werden, doch nicht, um die gnädige Frau auszulösen. Ich mußte für Ablenkung sorgen …« Kopfschüttelnd unterbrach er sich, ehe er gequält fortfuhr: »Möge Ath mir gnädig sein, ich mußte zu einer Verzögerungstaktik greifen.« Standhaft schauten grüne Augen unter all den fragenden Blicken, als er seinen letzten Appell an den einzigen Zauberer richtete, der geneigt sein mochte, ihn zu erhören. »Wenn Ihr Vastmark geschaut habt, so wißt Ihr, warum ich gezwungen war, so zu handeln«, erklärte er Sethvir. »Kurz gesagt, mußte ich einen Aufschub erringen.«
    Der Hüter des Althainturmes antwortete mit schelmischem Tadel, hinter dem sich glühendes Interesse verbarg. »Ihr habt Euch also in die Höhle des Löwen gewagt, doch habt Ihr es in einer Weise getan, die Euch mit dieser Tat in Verbindung bringen kann?«
    Arithon senkte den Kopf, eine sorgsame Geste des Respekts gegenüber Eldir von Havish. »Wenn diese List öffentlich bekannt wird, so wird es am König selbst sein, darüber zu befinden.«
    »Nun«, sagte Sethvir ein wenig verdutzt, »das Gesetz ist gut und gerecht. Trotzdem hoffe ich, Ihr habt bei dieser Sache saubere Arbeit geleistet. Solltet Ihr wegen dieses Diebstahls zu einer Kerkerstrafe verurteilt werden, wird Euch das gewiß nicht vor Lysaers Heer schützen, das zweifellos groß genug ist, jede Festung zu stürmen, nur um Eurem Leben ein Ende zu setzen.«
    »Ich werde meine Schuld bezahlen«, sagte Arithon kurz angebunden. »Der königliche Gerichtshof zu Havish und der Herrscher dieses Landes mögen das Urteil über mich fällen.« Er verbeugte sich vor Eldir, ehe er auf dem Absatz herumwirbelte und hinauseilte. Hinter ihm fiel die schwere Eichentür donnernd ins Schloß, zugestoßen mit einer Kraft, die ausgereicht hätte, einen Backstein zu zertrümmern.
    »Torbrands Temperament!« Trotz der deutlichen Schmähung Asandirs, fühlte sich Sethvir zu Mitgefühl bewogen. »Er hat eine interessante Art, dieser Prinz zu Rathain, uns alle wissen zu lassen, wie sehr der Eid zu Athir seiner Würde und seinem Ansehen schadet, welch hohen Preis er zu zahlen hat.«
    »Verdammt sei die Würde des s’Ffalenn«,

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