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Der Fluch des Nebelgeistes 06 - Das Schiff der Hoffnung

Der Fluch des Nebelgeistes 06 - Das Schiff der Hoffnung

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 06 - Das Schiff der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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verdächtig belustigtes Funkeln trat in seine Augen. »Selbst wenn die Täler von Vastmark nicht mit Felsen übersät wären, kann ich mir kaum vorstellen, daß Wagen auf einem Schlachtfeld von Nutzen wären. Das dreifache Lösegeld in reinem Gold wäre nötig, den Mut zu erkaufen, den die Wagenlenker würden aufbringen müssen. Bei allen Dämonen, diese Wagen sind nicht allein zerbrechlich, sie sind unzuverlässig und tückisch. Eigenmächtig sind sie, ganz zu schweigen von der Unzahl der Pferde, die geschult werden müßten, im Gleichschritt am Geschirr zu laufen. Ein zeitraubendes, ja, hoffnungsloses Unterfangen.«
    Als sein Kammerdiener später in seinem Privatgemach in den Gewändern herumwühlte, die er anzulegen gedachte, um während der nachmittäglichen Audienz dem Gewimmer seiner Würdenträger zu lauschen, war ihm bewußt, daß die Ausführungen des Prinzen durchaus richtig waren.
    Als ein Herrscher mit einer Vorliebe für Puzzlespiele, der auch vor den verblüffendsten und düstersten subtilen Wendungen nicht zurückscheute, vermerkte der König Dakars Warnung in seinem Gedächtnis, ehe er sich grübelnd Arithons eigentümlicher Wortwahl bezüglich des dreifachen Lösegeldes widmete.
    Gewiß würde ein Prinz, der überdies der Meisterbarde Atheras war, keinesfalls nachlässig mit der Sprache umgehen.
    Fluchend entledigte sich Eldir des hochherrschaftlichen Haarreifs. Sein Haar war strohig, seine Stimmung gedrückt, gab es doch eine offene Frage, die hartnäckig an seinen Nerven zerrte. Wo immer der Herr der Schatten betroffen war, vermochten schon die geringsten Schwierigkeiten Gefahren herbeizuführen, die zu bedrohlich waren, als daß man sich nicht eingehend mit allen nur denkbaren Problemen befaßte. Unvorhersehbare Zufälle inmitten eines diplomatischen Durcheinanders, hervorgerufen durch den Fluch des Nebelgeistes, konnten nur allzu leicht zu einer Katastrophe führen. Gekleidet in eine zerknitterte Tunika, von der noch immer der Geruch der Pferde aufstieg, fragte der König, den wehklagenden Protesten seines Kammerdieners zum Trotz, nicht nach Anstand und Schicklichkeit, als er seinen Verdacht in atemloser Hast drei Stockwerke weiter hinauftrug, um ihn den Bruderschaftszauberern in den Schoß zu werfen.
    Asandir beantwortete sein Klopfen. Brüsk, gebieterisch und in seiner höfischen Kleidung tadellos anzusehen, lauschte er Eldirs Worten mit mühsam aufrechterhaltener Geduld, während in seinen Augen ein unheilverkündendes Funkeln zutage trat. »Ihr habt gut daran getan, mir dies zu erzählen.«
    An Kharadmon gewandt, der unsichtbar durch den Raum schwebte, sagte er: »Hol Arithon her. Er schuldet uns eine Erklärung.« Dann, mit ehernem Mißtrauen, wirbelte er auf dem Absatz herum und bedachte Sethvir, der, ein Kätzchen neben sich, das emsig an seinen Ärmelschnüren zerrte, auf der Fensterbank thronte, mit düsterem Blick. »Du wußtest davon?«
    In der unheimlichen Kälte, hervorgerufen durch den vorbeieilenden Kharadmon, sah Eldir den Hüter von Althain geistesabwesend blinzeln. »Das Lösegeld?« sagte er alsbald, während seine Hand das Kätzchen streichelte, welches gähnend die winzigen Krallen einzog, und ein Lächeln schelmischer Freude, halb verborgen unter dem Bart, lag auf seinen Lippen. »Hast du das denn nicht gewußt? Das Gold wurde gestohlen.«
    »Was?« Eldir stürmte, strotzend vor königlichem Zorn, in das von Sonnenschein geflutete Turmzimmer. »Wollt Ihr damit sagen, während ich mir die Arme ausreiße, um Euren Teir’s’Ffalenn davon abzuhalten, meine Höflinge zu Hackfleisch zu verarbeiten, hat er eine ganze Kriegsflotte ausgeraubt und sich mit fünfhundert Münzgewichten in Gold davongemacht?«
    »Habe ich etwa einen Namen erwähnt?« Doch die Heuchelei war vergebens; Eldirs finsterer Blick klebte an Sethvir, bis dieser schließlich mit den Schultern zuckte und sagte: »Das ist der Teil seiner Persönlichkeit, der uns allen das Gefühl verleiht, wir hätten für den Lohn von einem Kupferstück ein ganzes Bündel verschlungener Giftschlangen geküßt.« Jenseits eines Tisches, auf dem Bücher in unordentlichen Stapeln zwischen den von dem herabtriefendem Wachs der Kerzen überzogenen silbergeschmiedeten Haltern in Nymphengestalt herumlagen, begegnete Sethvir dem königlichen Zorn sanftmütig und entspannt. »Ihr dürft Euer Temperament zügeln und Eurem Schöpfer für Arithons Einfallsreichtum danken, denn ohne ihn wäre die Gefahr durch den Nebelgeist gewiß zweimal so

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