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Der Fluch des Nebelgeistes 06 - Das Schiff der Hoffnung

Der Fluch des Nebelgeistes 06 - Das Schiff der Hoffnung

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 06 - Das Schiff der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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Arithon in Hemdsärmeln in Dakars Blickfeld. »Ich hatte gebeten, nicht gestört zu werden«, sagte er mit unbarmherzigem Zorn in der Stimme. »Der Steuermann hat dich doch sicher gewarnt. Nennst du das loyal, Dakar? Oder, und möge Sithaer mich davor behüten, hast du die Absicht, über mein Gewissen zu wachen?«
    »Weder noch.« Vor Anstrengung und Zorn schon jetzt beinahe so dunkel angelaufen wie eine Pflaume, richtete Dakar sich wieder auf und betrachtete den Prinzen mit einer ihm fremden Selbstkontrolle. Kleidung und Haare, beide ein wenig unordentlich, lieferten ihm ebensowenig Anlaß, sich zu beruhigen, wie die stechend blickenden grünen Augen, also stellte er sich stur und fest entschlossen mitten auf die Schwelle.
    »Um alles in der Welt«, rief Arithon überaus feindselig. »Wenn du die Absicht hast, meine Fehler zu einem besonderen Ereignis zu erheben, so kannst du ebensogut hereinkommen. Schließlich muß nicht die ganze Mannschaft an dieser fröhlichen Zurschaustellung beteiligt werden.«
    Als Arithon den Weg freigab, erkannte Dakar hinter ihm im Lampenschein auf dem Kartentisch eine ganze Reihe verdammenswerter Gegenstände.
    »Du warst auf dem Sprung, die Tür aufzubrechen«, sagte Arithon, als wollte er sich verteidigen, weil er die kleine Steinpfeife und die geöffnete Dose nicht hatte verschwinden lassen, deren würziger Geruch Dakars böse Ahnung umfassend bestätigte.
    »Bei Aths unendlicher Güte!« Der Wahnsinnige Prophet wirbelte auf dem Absatz herum, um dem Prinzen von Rathain in die Augen zu sehen, ohne sich um dessen Zorn zu kümmern. Er war entschlossen, sich einzumischen; dieses eine Mal in seinem Leben wollte er, ein Zauberbanner aus der Bruderschaft, einen anderen Magier wegen einer geplanten Wahnsinnstat rügen. »Was glaubt Ihr denn eigentlich, was Ihr hier tut? Ihr dürft Euch dem Einfluß des Tienellekrautes nicht aussetzen, und es kann Euch auch nicht helfen. Ihr seid blind gegen Eure Gabe! Die Gifte in diesem Kraut werden unkontrolliert ihr Werk verrichten, und wenn sie Euch nicht umbringen, so werdet Ihr doch zumindest verkrüppelt enden oder den Verstand verlieren.«
    »Darüber läßt sich streiten«, entgegnete Arithon. Sein Zorn wandelte sich langsam zu beißendem Sarkasmus, während er den Schlüssel im Schloß umdrehte. »Daviens Werke und die Fontäne der Fünf Jahrhunderte dürften deine unerfreuliche Vorhersage auf eine harte Probe stellen.«
    Dakar wich zurück und ließ sich mit dumpfem Platschen auf die Koje der Kapitänskabine fallen. Es war typisch für ihn, selbst die hervorstechendsten Details zu übersehen, wenn hohe Einsätze an seinen Nerven zerrten.
    Arithon blickte mit garstiger Ausgelassenheit auf ihn herab, doch Dakar hielt seinem Blick mit der Sturheit eines Esels stand. »Ihr genießt den Schutz der Langlebigkeit, aber nicht mehr, und das macht Euch nicht unverwundbar. Die Magie des Brunnens mag Euren Leib am Leben erhalten, doch keines der Werke des Verräters kann Euch vor dem Wahnsinn schützen. Da Ihr Eure magische Wahrnehmung verloren habt, wird Euer Geist schutzlos ausgeliefert sein.«
    »Nun gut. In jedem Fall werde ich nach diesem Versuch mehr wissen«, erklärte der Herr der Schatten, während er mehr Tienellekraut aus der Dose zupfte, als für eine einfache Prophezeiung notwendig war. Offensichtlich hegte er die Absicht, mit denselben Mitteln auch die Blockade einzureißen, die ihm den Zugriff auf seine magische Wahrnehmung verwehrte.
    »Ich habe nicht einmal geahnt, daß Ihr so ein irrsinniger Narr seid.« Aus Dakars Mund hörte sich dieser Tadel besonders bitter an.
    Arithon durchquerte die vollgestellte Kabine. Erst als er die dunklen Scheiben des Heckfensters erreicht hatte, wandte er sich um. Die Beengtheit setzte seiner Stimmung noch weiter zu, und er wirbelte erneut auf dem Absatz herum und schlug mit aller Kraft mit der Faust gegen ein Schott.
    »Hör mir zu«, sagte er zutiefst verzweifelt. »Wenn ich weiterhin Fehlurteilen unterliege und jeden meiner Freunde so ins Elend stürze, dann werde ich ohnehin den Verstand verlieren.« Der fahle Lampenschein umrahmte seine Schultern, während sein kummervoll verzerrtes Gesicht sich im Schatten verbarg. »Tharrick ist gefoltert worden; Dhirken und Maenalle wurden exekutiert. Merior ist nun ein Außenposten Avenors, und Talith …«
    »Hört auf!« brüllte Dakar. »Ihr seid nicht für jedermanns Leben verantwortlich! Ihr dürft Euch nicht von ihren Taten und Entscheidungen beherrschen lassen,

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