Der Fluch des Phönix
Gesetze forderten Sie von der Kommandantin meinen Prinzen. Dies wird Sie Ihr Leben kosten, falls er stirbt. Ich weiß noch nicht, welches Spiel hier von wem gespielt wird. Wenn ich es weiß, werde ich Genugtuung bekommen.«
»Die Kommandantin ist des Verrats schuldig«, entgegnete Rovan. »Ihr Prinz war nur eine Figur in ihrem Spiel. Dafür wird sie bezahlen!«
Rovans Bild verschwand vom Schirm und erschien wieder auf dessen einer Hälfte, als er sich teilte. Von der anderen blickte S’Tal der Doyen entgegen.
»Die Kommandantin hat keinen Verrat begangen, weder am Imperium noch an Ihnen, Doyen. Sie hat keine Schuld am Verschwinden Ihres Prinzen und seines Dieners. Sie hat die Verfolgung des Entführers aufgenommen.« S’Tal sprach zum Oberbefehlshaber. »Es kann kein Verrat sein, einen feindlichen Eindringling daran zu hindern, willkürlich ein Ehrenpfand zu entführen.«
»Schaufeln Sie sich nicht Ihr Grab durch Ihre eigenen Worte, S’Tal!« schnappte Rovan. »Ich habe Beweise dafür, daß Ihre Kommandantin erneut mit den gleichen Föderations-Agenten zusammenarbeitet, die schon zweimal mit ihr kollaborierten!«
Rovans Gesicht wich einer Wiedergabe der Filme, die im Palast des Prokonsuls von Themas gemacht wurden. Atemlos sah die Doyen, wie ein Mann Trevenian niederschlug, den sie kannte: Spock, der Vulkanier. Allerdings lieferte Rovan keinen Ton zu den Aufnahmen, und sie fragte sich, was er vor ihr verbergen wollte. Doch die Übertragung wurde von ihr aufgezeichnet, und die Lippenbewegungen der Akteure sollten ihr darüber Aufschluß geben können. Das eine Wort jedoch, das James dem Vulkanier zurief, verstand sie auch jetzt schon: »Spock!«
Und es war Spock, der mit Trevenian entmaterialisierte. Die Doyen wandte sich an den Unterbefehlshaber ihrer Flotte: »Maroc, informieren Sie den neuen Regenten der voranischen Dynastie darüber, daß ich der Föderation den Krieg erkläre, sollten mein Prinz und sein Diener nicht unverzüglich zurückkehren. Sagen Sie ihm, daß ich auch ohne ihn in den Krieg ziehen werde, ihm eine Allianz jedoch anbiete, falls er dies wünscht!«
»Die Kommandantin ist keine Verräterin«, warf S’Tal ein. »Sie befahl mir, Ihren Trevenian zurückzugeben, sollte er gefunden werden. Sie selbst hat sich in den Mahlstrom begeben, um ihn und ihre Ehre zu retten!«
»Doyen«, sagte Rovan. »Selbstverständlich wird das Imperium nicht zulassen, daß Sie eigene Wege gehen. Doch von den vier Schiffen, die wir vor dem Mahlstrom orteten, sind zwei explodiert. Die anderen beiden sind uns unbekannter Natur, zweifellos aber Neuentwicklungen der Föderation, die mit ihnen romulanisches Hoheitsgebiet verletzte. Wenn Sie den Krieg gegen die Föderation wünschen, werden Sie stärkere Verbündete als die Dynastie an Ihrer Seite haben.«
»Ich brauche keine. Hoffen Sie, daß ich meinen Prinzen zurückbekomme, oder Sie haben einen unbarmherzigen Feind .«
Sie unterbrach die Verbindung. Maroc trat an ihre Seite. »Wir haben ein Schiff geortet, daß sich uns von Territorium der Föderation her nähert. Das einzige Schiff im betreffenden Sektor ist die Enterprise .«
»Dann gehört sie mir«, flüsterte die Herrscherin.
24.
»Mr. Scott«, sagte Uhura. »Vor der Anomalie steht eine ganze Flotte von romulanischen Schiffen. Die Ortung ist schwach, aber …«
»Flotte?« McCoy lachte humorlos. »Es ist eine Armada!«
Uhura fing die Unterhaltung der Romulaner ein. Auf dem nun dreigeteilten Bildschirm sah Scott den Oberbefehlshaber, die Doyen und S’Tal, dann den von den geheimen Kameras aufgenommenen Film. Er war nahe daran, abzuschalten, als er Spocks Gestalt auftauchen sah. Er verstand nicht, was dies alles zu bedeuten hatte. Er wußte nur, daß es die Fortsetzung dessen war, was auf Omnes Konferenz seinen Anfang genommen hatte – am verhängnisvollen Tag des Phönix.
Als die Translatoren die Worte der Romulaner übersetzt hatten und die Doyen sich ausschaltete, war Lieutenant Uhura die erste, die ihre Sprache wiederfand. »Mr. Scott, ich kann von Lippen ablesen, wie Sie wissen. Der zweite Romulaner, der kam, um den Verwundeten zu retten, rief: ›Spock‹.« Sie atmete tief. »Aber der Sterbende rief ihm zu: ›James, es ist Omne! ‹ Wie ist das möglich, Mr. Scott? Mr. Spock war hier, als wir die kodierte Nachricht der Kommandantin empfingen. Und Omne war hier. Und … wer ist dieser James im romulanischen Imperium, der Spock erkennen könnte?«
Scott nickte. »Aye, Lieutenant, da
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