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Der Flug der Adler

Der Flug der Adler

Titel: Der Flug der Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Hartmann. »Zuerst die Fotos. Schauen wir uns mal an, was Sie haben, Harry.«

      Harry reichte ihm widerstrebend seine Brieftasche. »Das bin ich und Molly, vor dem Eingang des Savoy.«
    »Was haben Sie dort gemacht?«

    »Getanzt, im River Room.«
    »Name der Musikkapelle?«

    »Carrol Gibbons and the Orpheans.«
    »Sehr gut. Sie sieht hübsch aus.«
      Harry blickte Hartmann an, sagte aber nichts. Dann fuhr er fort. »Das hier sind Molly und ich in Cold Harbour. Wieder Cold Harbour: Zec Acland, der Bootsführer des Rettungsboots, der, mit dem du gesprochen hast, Max. Julie Legrande, die Wirtschafterin. Brigadegeneral Munro und Jack Carter, sein Adjutant.«
      Hartmann machte sich Notizen. »Ich habe eine Akte aus Berlin«, sagte er. »Fotos von Munro und Informationen über seine Organisation. Schauen wir mal, was wir davon gebrauchen können. Einzelheiten über sein Verhältnis zu Doktor Sobel, Cold Harbour, Eisenhower, sein Hauptquartier in Southwick House und ein paar Details darüber, wie der Kurierdienst funktioniert.« Er seufzte. »Wir haben einen langen Tag vor uns, meine Herren. Wir fangen am besten unverzüglich an.«

    Mit düsterer Miene machten sich die Brüder ans Werk.

      Das Jagdhaus war recht bequem. Das Wohnzimmer war mit einem Kamin ausgestattet, und die Decke wurde von dicken Holzbalken getragen. Das größere Schlafzimmer war mit alten Eichenmöbeln eingerichtet und hatte ebenfalls einen Kamin und zudem ein ausgezeichnetes Badezimmer. Rosa packte die Koffer aus, und Elsa, die einfach nicht zur Ruhe kam, streifte von Zimmer zu Zimmer.
    Im Wohnzimmer war ein Getränkeschrank. Sie trank ein großes Glas Brandy. Aber das Gefühl der Verzweiflung in ihr ließ sich dadurch nicht betäuben, im Gegenteil. Sie schenkte sich noch einen ein und setzte sich. Schließlich trat die erwünschte Wirkung ein. Ihr ganzes Leben lang hatte sie eine gesellschaftliche Stellung, Macht und, dank Abe Kelso, Geld gehabt. Sie ging nach oben auf ihr Schlafzimmer. Rosa war gerade dabei, die kleineren Taschen auszupacken und legte den Schmuck auf der Ankleide aus. Sie holte die Walther PPK hervor.
      »Wo soll ich die hier hintun, Frau Baronin?« Elsa streckte die Hand aus. »Ich kümmere mich darum.« Sie ging wieder nach unten und legte die Walther neben sich aufs Sofa. Es war alles vorbei. Max war so gut wie tot, und Harry würden sie auch noch abservieren, und alles nur wegen ihr – sie war der einzige Grund, weshalb ihre Jungs so handelten. Wenn es sie nur nicht mehr geben würde, wie anders dann alles wäre. Und da, benebelt vom Brandy, wußte sie natürlich, was sie zu tun hatte. Sie nahm die Walther, zog den Schieber zurück und legte sie wieder weg.
      »Rosa, kommen Sie bitte mal!« rief sie. Einen Moment später tauchte Rosa auf. »Ja, Frau Baronin?«

      »Rufen Sie im Château an. Bitten Sie Herrn Hartmann, sofort herüberzukommen.«

    »Ja, Frau Baronin.«
      Hartmann, der gerade in dem Zimmer saß, das als Offiziersmesse benutzt wurde, erhielt die Nachricht der Baronin von einem Offiziersburschen. Müller und Schröder waren gerade bei ihm.

      »Ich halt das nicht mehr aus«, sagte er. »Ich hab wahrlich genug am Hals.«
      »Wir kommen mit Ihnen«, sagte Müller und lächelte Schröder an. »Da können Sie noch was lernen.«
      Das Jagdhaus wurde am Eingang von zwei Männern bewacht, zusätzlich zu den Streifen, die das Gelände sicherten. Elsa spähte aus dem Fenster, und als sie den heranfahrenden Kübelwagen erblickte, ging sie zum Sofa und setzte sich. Sie hatte die Walther zwischen den Kissen versteckt und zündete sich nun eine Zigarette an. In den Warteminuten zuvor hatte sie eine Flasche Champagner geöffnet. Nun rief sie Rosa zu sich.
    »Ein Glas Champagner.«
    »Sehr gern, Frau Baronin.«
      »Wenn Sie sie reingelassen haben, gehen Sie bitte in die Küche und tauchen hier nicht mehr auf.«

    »Wie Sie wünschen, Frau Baronin.«
      Es klingelte an der Tür. Rosa ging und öffnete. Hartmann trat ein, gefolgt von Müller und Schröder. »Da wären wir, Frau Baronin. Gibt es irgendein Problem?« fragte er.
      »Nur die Tatsache, daß es euch Nazi-Schweine gibt«, sagte sie. »Und das Problem, daß es mich gibt. Denn schließlich könnten Sie meine Söhne ohne mich nicht unter Druck setzen.«

      Blitzartig fuhr ihre Hand mit der Walther hoch, und Hartmann, der sofort kapierte, was sie vorhatte, rief: »Nein!«
    Er warf sich zur Seite. Müller, der es ihm gleichtat,

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