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Der Flug der Adler

Der Flug der Adler

Titel: Der Flug der Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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die ich da einsetze, habe ich bereits angewiesen, sich nach Schiffspassagen zu erkundigen.«
    »Du solltest mir langsam sagen, um wen es sich da handelt.«
      Hartmann erzählte ihnen von den Rodrigues-Brüdern und von Sarah Dixon und schrieb deren Adresse auf einen Zettel.
    »Wissen diese Leute, worum's geht?«

      »Bis in alle Einzelheiten, und Sie wissen ebenfalls, wer du bist. Eisenhower bedeutet ihnen nichts. Die Brüder machen wegen des Geldes mit, und Mrs. Dixon gehört der IRA an.«
    »Erzähl mir mehr über sie.«
      Hartmann schlug einen Aktenordner auf und entnahm ihm ein Blatt. »Steht alles hier drauf.«
    Max nickte. »Natürlich gibt es auch noch eine andere Lösung
    zu alldem. Harry ist wahrscheinlich auch schon draufgekommen. Zwillinge, mußt du wissen, haben gewisse telepathische Fähigkeiten. Was meinst du, Bruderherz?«

      »Ach, du meinst den glorreichen Moment, wenn du dich entscheidest für den Führer und das Reich zu sterben, in Eisenhowers Büro vor aller Augen deine Pistole ziehst, ihn erschießt und im Kugelhagel stirbst?«
      »Genau.« Max wandte sich an Hartmann. »So einfach und so bequem. Wie dem auch sei, wann fliege ich los, Bubi?«
      »Ich dachte, so um vier Uhr morgens. Du ›stiehlst‹ einfach meinen Storch von der Rollbahn. Bis nach Cold Harbour dürfte es damit nicht länger als eine Stunde dauern. Das Wetter könnte zwar besser sein, aber um fünf Uhr herum setzt die Dämmerung ein.«
    »Hört sich gut an. Je schneller, desto besser.«

      »Ein paar Maschinengewehrsalven in den Rumpf wären vielleicht das Tüpfelchen auf dem i«, sagte Harry sarkastisch.
      »Ist eigentlich eine hervorragende Idee.« Hartmann stand auf. »Ich würde an eurer Stelle alles noch einmal durchgehen. Wir können um neun zu Abend essen, wenn's euch recht ist.«

    »Und uns von unserer Mutter verabschieden«, sagte Max zu Hartmann.
      Und damit begannen die Lügen. »Das ist leider nicht möglich«, sagte Hartmann. »Eure Mutter hat uns ganz schön zu schaffen gemacht, gelinde gesagt. Himmler hat ausdrücklich befohlen, daß sie, sobald die Operation angelaufen ist, getrennt unterzubringen ist. Sie ist momentan im Jagdhaus am anderen Ende des Guts. Du darfst sie nicht sehen, Max, und das ist endgültig.«
    »Komm schon, Bubi«, sagte Max.

      »Wenn du weg bist, kann dein Bruder sie besuchen.« Hartmann hatte das Gefühl, an der Lüge beinahe zu ersticken. »Mehr kann ich nicht tun.«
      Es folgte ein Schweigen, und schließlich zuckte Max die Achseln. »Na ja, was soll's. Bringen wir's nur hinter uns. Machen wir also weiter, Bubi.«
    Hartmann ging hinaus.

      »Die Zeit wird knapp, Max. Ist dir inzwischen was eingefallen?« sagte Harry.
      Max schüttelte mit düsterem Gesicht den Kopf. »Wir müssen es bis zu Ende durchspielen und einfach sehen, ob sich vielleicht irgendwas ergibt.«

      »Verdammter Mist.« Harry schwieg einen Moment, dann sagte er: »Wenn es wirklich drauf ankommt … wenn es kein Zurück mehr gibt … Glaubst du wirklich, daß du dazu fähig bist?«
      »Du hast den Film gesehen«, sagte Max. »Diese beiden Frauen, wie sie an dem Draht gebaumelt und gezappelt haben, wie ihre Augen hervorgetreten sind – und weißt du, was das schlimmste war?«

    Harry nickte. »Wie sie sich genäßt und defäkiert haben.«
    »Harry, ich würde lieber in die Hölle hinabsteigen und mir den Teufel persönlich schnappen, bevor ich zulasse, daß so was mit unserer Mutter geschieht.«
      Etwa zur selben Zeit kreuzten in London Fernando und Joel Rodrigues in Sarah Dixons Wohnung auf. Lacey und ein Fotospezialist, ein Scotland-Yard-Beamter namens Parry, hatten sich an ihre Fersen geheftet und von ihnen Fotos beim Betreten und Verlassen des Gebäudes geschossen. Dann folgten sie ihnen die Westbourne Grove entlang in das italienische Restaurant, das Sarah und Fernando bereits seit Jahren aufzusuchen pflegten.
      »Irgendwie kommt mir das Ganze komisch vor«, sagte Lacey. »Die Frau habe ich schon mal irgendwo gesehen.«

  »In den Wohnblöcken hier hausen eine Menge Leute«, sagte Parry.

      »Na toll. Sie sind wahrlich ein großartiger Detektiv. Persönlich halte ich es immer für die beste Taktik, die Leute geradewegs bei der Kehle zu packen. Nehmen Sie den Film raus, und legen Sie eine neue Rolle ein. Werd ihn umgehend entwickeln lassen. Bin gleich zurück.«

      Er ging ins Restaurant, das relativ voll war, stellte sich ans Ende der Theke und ließ sich

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