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Der Flug der Adler

Der Flug der Adler

Titel: Der Flug der Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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den Nachtjagdflughafen in Fermanville darüber informiert, daß er überlebt hat.«
      »Und das werden wir auch nicht.« Müller war merklich erregt. »Der Oberstleutnant hat eine erstaunliche Palette von Orden, und haben Sie das Pilotenabzeichen der RAF auf der rechten Brust bemerkt? Das bedeutet, daß er, noch bevor die USA in den Krieg eingetreten sind, als amerikanischer Freiwilliger in der RAF gedient hat. Der Mann ist ein großer Fisch, Schröder, ein sehr großer.«
      »Aber, Herr Sturmbannführer«, stammelte Schröder. »Die Vorschrift verlangt, daß wir die Luftwaffe von seiner Anwesenheit unterrichten.«
    »Die Luftwaffe kann uns mal«, sagte Müller. »Ich werde sofort einen Funkspruch ins Hauptquartier des SD in Berlin durchgeben. Ich werde ganz oben anklopfen.« Er gab Schröder einen Klaps auf den Rücken. »Machen Sie Ihre Arbeit so gut wie möglich, das erwarte ich angesichts dieses Mannes von Ihnen«, und damit eilte er davon.

      Wie die meisten Leute in der Prinz- Albrecht-Straße in diesen Tagen machte Bubi Hartmann sich wegen der regelmäßigen Lancaster-Angriffe der RAF gar nicht erst die Mühe, nach Hause zu gehen. Er hatte sich eine Pritsche in der Ecke seines Büros herrichten lassen. Er hatte gut geschlafen – bis um drei Uhr morgens die RAF zuschlug. Eine halbe Stunde der Hölle auf Erden, und dann waren sie wieder weg. Er stand auf, ging ins Bad, benetzte sich das Gesicht mit kaltem Wasser, ging dann zu seinem Schreibtisch, holte den Weinbrand hervor und schenkte sich einen ein. Er hatte sich gerade darangemacht, ein paar Unterlagen durchzugehen, als einen Moment später die Tür aufging und Trudi hereinkam. Auch sie hatte sich eine Pritsche im Vorzimmer aufgebaut. Sie hielt den Durchschlag einer Funkmeldung in der Hand.
    »Ist mit Ihnen alles in Ordnung?« fragte er sie.

      »Ja, aber ich weiß nicht genau, was Sie von dem hier halten werden. Es ist der Bericht eines Sturmbannführers, der in Morlaix in der Bretagne eine Panzertruppe befehligt. Die Fernmelder haben den Bericht vor zwanzig Minuten reinbekommen.«

    »Was ist daran so besonders?«
      »Sie hatten letzte Woche doch angewiesen, daß alles, was mit Oberstleutnant Kelso zu tun hat, sofort an Sie weitergeleitet wird.« Sie hielt den Durchschlag hoch. »Lesen Sie's.«
      Als er anschließend mit einer Zigarette grübelnd dahockte, sagte sie: »Werden Sie den Baron benachrichtigen?«
      Er schüttelte den Kopf. »Kann ich mir nicht leisten, Trudi. Das geht an den Reichsführer. Übernachtet er hier?«
    »Ja, ich glaube schon.«
      Er nahm ein Blatt Papier und einen Füllfederhalter. »Holen Sie mir eine Ordonnanz.«
      An der Tür angekommen, wandte sie sich noch einmal um. »Kelso ist ein Kriegsgefangener, nicht wahr? Ich meine, das ist doch eine Tatsache.«

      »Seien Sie nicht albern, Trudi. Er ist kein gewöhnlicher Kriegsgefangener, und das wissen Sie genau. Jetzt holen Sie mir die Ordonnanz.«

      Sie ging hinaus, und er schrieb eine kurze Notiz an Himmler, steckte sie zusammen mit der Meldung in einen Umschlag und versiegelte diesen.
      Um neun Uhr in der Früh ließ der Reichsführer ihn zu sich rufen. Himmler, der in Uniform gekleidet war, stand am Fenster und blickte hinaus. Er sprach, ohne sich umzuwenden.
      »Wieder eine Nacht des Bombenterrors, Herr Standartenführer, und Göring, dieser dicke Tölpel, hat immer behauptet, daß er einen Besen fressen wolle, sollte auch nur eine Bombe auf Berlin fallen.«

    »Ich verstehe, Herr Reichsführer.«
      »Soviel zur Luftwaffe und was sie dafür tut, den Krieg zu gewinnen.« Er wandte sich um. »Es ist also an uns, dem Führer dabei zu helfen, seine glorreiche Mission zu erfüllen.« Er ging zum Schreibtisch und nahm die Funkmeldung. »Und dies, Herr Standartenführer, gibt uns dazu die Möglichkeit.«
    Hartmann war verdutzt. »Herr Reichsführer?«

      Himmler setzte sich. »Manchmal blinzelt der Herrgott durch die Wolken herab, Hartmann, so wie am heutigen Morgen. Ich habe einen Attentäter für Sie gefunden.«

      Hartmann war immer noch völlig perplex. »Ich fürchte, ich verstehe nicht recht, Herr Reichsführer.«

    »Dabei ist es ganz einfach. Wir haben einen ziemlich angeschlagenen Oberstleutnant Kelso der US-Luftwaffe in unserer Hand. Ihren Berichten zufolge nimmt er an Sondereinsätzen teil und fliegt regelmäßig Eisenhower durch die Gegend.«

    »Das ist richtig.«
      »Also werden wir ihn entkommen und nach England

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