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Der Flug der Adler

Der Flug der Adler

Titel: Der Flug der Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Morlaix versetzt worden.«

    »Scheint so.«
      »Aber was geht hier vor sich? Ich habe den Befehl, eine Me 109 zum Versorgungsflughafen in Morlaix zu schicken. Und auch über die wird Hartmann verfügen.«
      Max zog den Reißverschluß einer seiner Taschen zu. »Wen stellst du dafür ab?«
    »Ich habe gedacht, den jungen Freiberg.«

      »Keine schlechte Wahl. Es steckt einiges in ihm.« Max nahm seine beiden Taschen. »Ich muß los.«
      »Max«, sagte Berger. »Wir sind lang genug befreundet. Steckst du in Schwierigkeiten?«
      »Nicht mehr als jeder andere auch, seit der Führer dreiunddreißig ans Ruder gekommen ist.« Max lächelte. »Sei auf der Hut«, und damit ging er.
      Sie fuhren in einem langen schwarzen Citroën. Hartmann steuerte. Max saß neben ihm und rauchte eine Zigarette.
    »Was ist also mit Harry passiert?« fragte er.

      »Er hat mit einer Lysander einen Agenten von Cold Harbour in Cornwall aus hier abgesetzt. Ich gehe davon aus, daß du den Ort noch in Erinnerung hast.«

    »Warum sollte ich?«
    »Max, dein Bruder wurde vor ein paar Wochen in einer Hurricane abgeschossen. Er hatte einer Lysander Geleitschutz gegeben, die gerade mit einem äußerst wichtigen französischen Offizier an Bord nach Cold Harbour zurückgekehrt ist. Er hat zwei Me 109 runtergeholt und ist dann ins Meer gestürzt. Himmler persönlich hat mich auf die Tatsache hingewiesen, daß der dritte Pilot in dem Luftkampf kein anderer als du selbst warst. Was ist da passiert, Max?«
      »In Ordnung, Bubi.« Max lachte. »Ich erzählte dir meine, und du erzählst mir deine Geschichte.«
    »Einverstanden.«

      Als Max fertig war, sagte Hartmann: »Bemerkenswert, und ich kann dich nicht verurteilen. Ich will hoffen, daß ich genauso gehandelt hätte.«
    »Was ist also mit Harry?«
      »Allem Anschein nach hat er einen dieser Resistance-Führer rübergebracht, eine Sache, bei dem er nur rein- und sofort wieder rausfliegen sollte. Nachdem er unterwegs von Marineeinheiten der Alliierten beschossen worden war, ist er zu hoch geflogen und in unser Radarnetz geraten. Unfaßbar, nicht wahr?«

    »Oh, mittlerweile überrascht mich gar nichts mehr.«
      »Na egal, ein paar Jungs von unserem Stützpunkt haben im Tiefflug das Landegebiet angegriffen und bombardiert und ihn dann erwischt. Die Lysander hat Feuer gefangen und ist explodiert, und er ist gerade noch herausgekommen. Seltsamerweise wurde er von einem Panzerspähtrupp gerettet, der zufällig in der Gegend war. Die Männer haben ihm seine brennende Fliegerjacke vom Leib gerissen. Hat sich dabei nur ein bißchen versengt. Hat sich jedoch einen recht komplizierten Bruch am linken Knöchel zugezogen.«

    »Aber sonst ist mit ihm alles in Ordnung?«
    »Ja.«

    »Weiß er, daß ich komme? Weiß meine Mutter Bescheid?«
    »Noch nicht.«
      »Ich habe gehört, daß du um eine Me 109 gebeten hast. Sie haben den jungen Freiberg abgestellt. Warum?«
    »Nur eine Vorsichtsmaßnahme für den Fall, daß wir unerwünschten Luftverkehr in der Gegend bekommen – nichts Ungewöhnliches heutzutage.«
      Max zündete zwei Zigaretten an und reichte eine davon Hartmann. »Also, was soll das alles? Der Reichsführer ist nicht für das allgemeine Familienglück zuständig. Was will er also?«

      »Später, Max, später. Mehr kann ich dir im Augenblick nicht sagen«, und damit konzentrierte Hartmann sich ganz aufs Fahren.
      In Morlaix wurden Elsa und Rosa dank Sturmbannführer Müller, der sich als ein Ausbund an Zuvorkommenheit erwies, in einer Suite untergebracht. Auf ihn und alle anderen hatte der Anblick von Hartmanns Himmler-Brief eine durchaus belebende Wirkung ausgeübt.
      »Standartenführer Hartmann ist nach Fermanville gefahren, um Baron von Halder abzuholen, Frau Baronin«, erklärte er ihr. »Er hat die Erlaubnis gegeben, daß Sie Ihren Sohn sehen können, sobald Sie dies wünschen.«

    »Ah, dann sind Sie also informiert«, sagte sie.
      »Natürlich. Als Offizier der SS habe ich einen heiligen Eid der Gehorsamkeit abgelegt. In dieser Angelegenheit unterstehe ich dem persönlichen Befehl des Reichsführers.«
      »Ich verstehe Sie vollkommen«, sagte Elsa zuckersüß. »In diesem Fall würde ich meinen Sohn gern sobald wie möglich sehen.«
    »Natürlich, Frau Baronin.«

      Harry saß aufrecht im Bett und hatte sein linkes, in einen Gipsverband gelegtes Bein auf einem Kissen ausgestreckt. Er blätterte gerade eine Ausgabe der Signal durch, in der in

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