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Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Titel: Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryk Brown
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über dem Äquator in einen stabilen Orbit einschwenken. Der siebenundachtzig Minuten währende Flug war bislang ereignislos verlaufen, für Nathan nach den nervenzerfetzenden Simulationen der vergangenen Wochen eine willkommene Abwechslung. Vielleicht hatte Wladimir ja recht gehabt, als er meinte, er bräuchte das Schiff lediglich nach den Anweisungen des Captains zu steuern. Ihm sollte es recht sein.
    Zu seiner Überraschung betraten auf einmal Doktor Karlsen und seine Tochter die Brücke und steuerten zielstrebig auf die steuerbordseitige Hilfsstation zu. Die vor dem Ausgang an den Seitenwänden der Brücke gelegenen Arbeitsplätze ließen sich frei konfigurieren und zur Überwachung und Steuerung nahezu aller Bordsysteme verwenden.
    »Was wollen die denn hier?«, flüsterte Nathan Cameron zu und drehte den Kopf zu den beiden Physikern herum. Cameron zuckte bloß mit den Schultern.
    Nathan ging durch den Sinn, was Wladimir über die nervige Blondine und deren Arbeit gesagt hatte. Wenn sie und ihr Vater ein supergeheimes Projekt testen wollten, wäre die erdabgewandte Seite des Jupiter hervorragend dafür geeignet. Er spitzte die Ohren, doch anscheinend unterhielten sie sich auf Dänisch.
    »Standby für Beendigung der Verzögerung«, meldete Cameron und lenkte Nathans Aufmerksamkeit wieder auf seine Arbeit.
    »Standby.«
    Auf Camerons Anweisung hin schaltete er den Hauptantrieb aus und beendete das Abbremsmanöver. Das Grollen der Triebwerke verstummte.
    »Annäherungsgeschwindigkeit und Vektor sind perfekt«, verkündete Cameron stolz, obwohl außer Nathan niemand sie hören konnte. »Wir sollten in vier Minuten in den Orbit einschwenken.« Cameron schaltete den Com-Kanal um und wandte sich an den Captain. »Navigation, Sir. Erreichen Jupiterorbit in vier Minuten.«
    »Ausgezeichnet, Fähnrich. Machen Sie weiter und wenden Sie das Schiff. Wir werden jeden Moment da sein«, befahl der Captain über Com.
    »Ja, Sir«, sagte sie und unterbrach die Verbindung. »Du sollst das Schiff wenden«, sagte sie zu Nathan.
    »Leite Wendemanöver ein.«
    Nathan schob den Joystick leicht nach vorn und beließ ihn mehrere Sekunden lang in dieser Position. Die Aurora war zwar ein recht kleines, aber schweres Schiff, und um sie in vertretbarer Zeit zu wenden, bedurfte es mehr als eines kurzen Schubs der Manövriertriebwerke. Die Inertialdämpfer funktionierten tadellos, sodass das schwere Schiff eher wie ein Kampfbomber reagierte denn wie ein Trägerschiff.
    Die Aurora hatte sich Jupiter mit dem Heck voran angenähert und mit dem Hauptantrieb verzögert. Die meisten interplanetarischen Flüge wurden bei weniger als einem Prozent Lichtgeschwindigkeit zurückgelegt, sodass deren Bremstriebwerke ausreichten, um das Schiff auf Orbitalgeschwindigkeit zu verzögern. Da es bei ihrem Flug jedoch darum ging, den Hauptantrieb zu testen, war ein aggressiveres Flugprofil nötig gewesen.
    Jetzt, da die Schubphase abgeschlossen war, wendete das Schiff, bis die Nase in die Richtung des Gasriesen wies. Alle auf der Brücke Anwesenden beobachteten staunend, wie der Planet von unten her in Sicht kam. Schließlich stoppte Nathan mit ein wenig Gegenschub die Drehbewegung, und die gewaltige Kugel verharrte in der Mitte des Monitors. Der Planet wurde rasch größer, bis er das untere Viertel des Bildschirms vollständig ausfüllte. Die braunen, roten und orangefarbenen Wolkenbänder, die in entgegengesetzte Richtung über die Planetenoberfläche wanderten, waren jetzt deutlich zu erkennen. Sie alle kannten nur die Erde aus der Nähe und waren gefesselt von dem Anblick.
    Mit Ausnahme der beiden Wissenschaftler, die in der hinteren Ecke noch immer beschäftigt waren. Entweder war das für sie nichts Neues, oder ihre Tätigkeit nahm sie dermaßen in Anspruch, dass sie ihre Umgebung nicht zur Kenntnis nahmen.
    Sie bemerkten auch nicht, wie Commander Montero auf die Brücke zurückkehrte und am Leitstand Platz nahm. Zwei bewaffnete Marines folgten ihm und nahmen beiderseits des Backbordausgangs Aufstellung. Kurz darauf gingen auch an Steuerbord zwei Marines in Stellung.
    Nathan und Cameron wussten nicht, was sie davon halten sollten, und wechselten besorgte Blicke.
    »Captain auf Brücke!«, meldete einer der Marines am Backbordausgang, als Captain Roberts aus dem Bereitschaftsraum kam und die Brücke betrat. Obwohl von niemandem erwartet wurde, dass er seine Aufgaben vernachlässigte, sich erhob und salutierte, verstummten alle Unterhaltungen, und die

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