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Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Titel: Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryk Brown
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gehofft, man werde sie einem Erkundungsteam zuteilen, auf eine der von den Yung eroberten Kernwelten schmuggeln und dem Geheimdienst zuarbeiten lassen. Solche Einsätze waren der Traum eines jeden Offiziers der Spezialkräfte, denn da sie meist keinen Kontakt zur Erde hatten, waren sie befugt, alles Notwendige zu tun, um die Interessen ihrer Heimatwelt zu schützen. Das Leben war aufregend und gefährlich, wenn man selbst über sein Geschick bestimmte und nicht irgendein Vorgesetzter, der auf der Erde hinter seinem Schreibtisch saß.
    Stattdessen war sie hier gelandet. Sie begriff sehr wohl, weshalb jedes Raumschiff sein eigenes Spezialteam benötigte. Dieses Schiff mit seinem ÜLG -Antrieb aber hatte kaum Aussichten, irgendwohin zu gelangen, wo es interessant werden würde. Deshalb war es in dieser Hinsicht besser, einem älteren Schiff zugeteilt zu werden, das mit Unterlichtgeschwindigkeit flog.
    Als die Gefechtsstationen alarmiert wurden, hatte sie geglaubt, es handele sich um eine Übung, obwohl gar keine angekündigt war. Selbst dann noch, als das Schiff scharfe Manöver flog und sporadisch beschleunigte, blieb sie skeptisch. Dann aber hörte und spürte sie, dass Torpedos abgefeuert wurden. Und dann der Lärm der Railguns, die auf Dauerfeuer geschaltet waren. Der Schiffsführung war zuzutrauen, dass sie die Kanonen bei einer Übung einsetzte, aber Torpedos hätte sie niemals leichtfertig abgefeuert. Das waren kleine Raumschiffe, ausgerüstet mit taktischen Atomsprengköpfen.
    Der letzte Beweis waren die Explosionen. Der erste Treffer erfolgte weiter vorn und warf sie von den Sitzen. Kurz darauf wurden zwei weitere Torpedos abgefeuert. Entweder sie kämpften gegen mehrere Schiffe oder gegen ein richtig großes. Aber im Orbit des Jupiter? Das ergab keinen Sinn.
    Nach den letzten beiden Torpedostarts kehrte auf einmal Stille ein. Der Hauptantrieb, der mit Vollschub gearbeitet hatte, war ebenfalls verstummt. Und sie meinte die Verzögerung zu spüren, wenngleich das wegen der Intertialdämpfer nicht immer einfach war.
    Plötzlich färbte sich die Beleuchtung rot, und der Einsatzalarm ertönte. Der Teamchef nahm den Hörer ab.
    »Spezialkräfte«, sagte er. Dann lauschte er einen Moment. »Ja, Sir!« Der Teamchef legte auf und wandte sich an seine Leute. »Alle herhören! Fertig machen für das Entern eines fremden Raumfahrzeugs! Zwei Teams zu je vier Mann! Aufbruch in zehn Minuten!«
    »Heilige Scheiße!«, rief Jessica aus. Vielleicht ist der Posten ja doch gar nicht so übel!
    »Der Hauptantrieb ist definitiv zerstört«, erklärte der Commander. »Wir haben mit beiden Torpedos geradewegs ins Ziel getroffen. Haben ihnen den Arsch weggesprengt.«
    »Wie sieht’s dort drüben aus?«, wandte der Captain sich an seinen Ortungsoffizier.
    »Alles ziemlich dunkel, Sir. Ich schätze, das Schiff läuft mit Notstrom. Die Schutzschirme und Waffensysteme sind offline, aber der Antimateriereaktor arbeitet noch. Wahrscheinlich wurde die Energieverteilung beschädigt.«
    Der Captain wandte sich dem Com-Offizier zu. »Irgendwelche Funksignale?«
    »Nein, Sir, kein Pieps. Aber ich bin auf die Naherfassung angewiesen, deshalb bin ich mir nicht hundertprozentig sicher. Wenn sie mit Richtstrahl arbeiten, würde ich’s wahrscheinlich nicht bemerken.«
    »Könnte es sein, dass sie sich schlafend stellen, um uns in eine Falle zu locken?« Diesmal richtete er seine Frage an Commander Montero.
    »Möglich wär’s, aber das glaube ich nicht. Das Schiff ist schwer beschädigt. Der größte Teil des Hecks ist weg.«
    »Er hat recht, Sir«, setzte der Ortungsoffizier hinzu. »Nur noch der Maschinenraum und die Brücke sind belüftet. Überall sonst herrscht Vakuum.«
    Der Captain überlegte einen Moment. Der Instinkt riet ihm, Abstand zu wahren und das Wrack mit den elf verbliebenen Railguns zu pulverisieren. Andererseits war dies eine gute Gelegenheit, sich wertvolle Informationen zu beschaffen, auch im Hinblick auf nützliche neue Technologien. Bislang war noch kein Raumschiff der Yung gekapert worden.
    »Es ist riskant«, sagte der Captain zum Ersten, »aber ich glaube, wir sollten es versuchen.« Er blickte fragend seinen Stellvertreter an.
    »Einverstanden«, sagte der Commander.
    »Na schön.« Der Captain lehnte sich im Kommandosessel zurück. »Bringen Sie uns näher ran, Lieutenant, aber schön langsam. Drehen Sie das Schiff um die Längsachse und bringen Sie es an der Oberseite des Wracks in Position. Da wir keine Shuttles an

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