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Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Titel: Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryk Brown
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Bord haben, müssen wir halt den direkten Weg nehmen.«
    »Ja, Sir«, bestätigte Nathan, dann drehte er das Schiff. Sie hatten bereits verzögert und schwebten seit mehreren Minuten langsam auf das antriebslose Raumschiff zu.
    »Erster, behalten Sie das Schiff für alle Fälle im Visier.«
    »Wird gemacht, Sir.«
    Die beiden Enterteams traten aufs Flugdeck hinaus. Sie trugen gepanzerte Kampfanzüge und Nahkampfwaffen, die mit Schnellverschlüssen am Brustpanzer befestigt waren. Die Schwerkraft betrug auf dem Flugdeck nur ein Viertel des Normalwerts, deshalb hatten sie keine Mühe, die Transferpacks auf die offene Landebühne zu schaffen.
    Jessica schaute nach oben, als sie auf den Vorsprung trat. Unmittelbar über ihr schwebte das Patrouillenschiff der Yung. Es war etwa halb so groß wie die Aurora und schwer beschädigt, und sie machte mehrere Öffnungen im Rumpf aus, durch die sie ins Schiffsinnere gelangen könnten. Die Gefechtstürme wirkten unbeschädigt, was Jessica ein wenig nervös machte.
    »Das ist cool!«, rief ihr Teamkollege Fähnrich Mendez aus.
    »Kannst du laut sagen«, pflichtete sie ihm bei. Jessica kniete nieder, befestigte ein schweres Transferseil am Deck und legte das zusammengerollte Seil neben sich.
    »Ich kann mich nicht erinnern, dass dieses Szenario beim Training vorkam. Was meinst du, Jess?«
    »Ich auch nicht.«
    »Schluss mit dem Geschnatter«, sagte der Teamchef. »Bringen wir’s hinter uns. Wir fliegen rüber und verteilen uns nach Erreichen des Zielraumschiffs. Alpha rückt zum Bug vor, Bravo zum Heck.«
    Sie teilten sich in Zweiergruppen auf. Der eine hielt sich das Transferpack vor die Brust, der andere klinkte sich an dessen Rücken ein. Mit einem kurzen Schubstoß der Manövrierdüsen des Transferpacks hoben die Zweiergruppen von der Landebühne ab und schwebten zur Oberseite des gegnerischen Raumschiffs hoch. Sie flogen langsam, denn sie wollten schließlich keine Bruchlandung hinlegen.
    Jessica und Enrique starteten als Letzte. Enrique bediente das Transferpack, und Jessica hatte sich an seinem Rücken festgeklinkt – in der einen Hand hielt sie eine Waffe, in der anderen das Transferseil, das sie am Schiffsdeck befestigt hatte. Die Schubleistung der Transferpacks reichte lediglich aus, um sie zum gegnerischen Raumschiff zu befördern, deshalb brauchten sie das Seil, um zur Aurora zurückzukehren.
    Jessica blickte nach vorn und hielt Ausschau nach einer Bedrohung. Das Yung-Schiff wirkte schmutzig und vernachlässigt. Eigentlich sah es aus wie ein Piratenschiff, falls es so etwas überhaupt gab.
    »Nähern uns dem Schiff, Sir«, tönte es aus dem Lautsprecher.
    Der Hauptmonitor gab das Bild einer Kamera wieder, die unmittelbar vor dem Flugdeck an der Oberseite der Aurora montiert war. So hatten sie gute Sicht auf das Enterteam, das den Abgrund zwischen den beiden Raumschiffen langsam überwand.
    Nathan beobachtete staunend, wie die Spezialkräfte in Zweiergruppen durch die Leere schwebten. Er konnte nicht nachvollziehen, wie jemand sich zu einer solchen Aktion überwinden, geschweige denn sie sich geradezu herbeiwünschen konnte. Die Spezialkräfte genossen auf der Erde einen guten Ruf. Alles, jederzeit, überall, lautete ihr Motto. Offenbar war es ihnen ernst damit.
    »Tut sich was am Schiff?«, erkundigte sich der Captain.
    »Nein, Sir«, versicherte ihm der Ortungsoffizier. »Der Gegner ist nach wie vor auf Notstrom angewiesen.«
    Im Raumschiff der Yung war es dunkel, nur die Notbeleuchtung funktionierte noch. Die einzelnen Sektoren wurden anscheinend von einer einzigen Batterie versorgt, deren Leistung kaum ausreichte. Jessica fand das eigenartig, denn auf der Aurora konnte sie im Schein der Notbeleuchtung noch lesen.
    Jessicas Team wandte sich zum Heck, wo der Antrieb untergebracht war, während Team Alpha die Brücke einnehmen wollte. Es herrschte Schwerelosigkeit an Bord, wenngleich an der Bauweise des Schiffes und den umherschwebenden Trümmern zu erkennen war, dass es mit künstlicher Schwerkraft ausgestattet war; im Moment funktionierte sie bloß nicht.
    Als sie durch die Gänge schwebten, stießen sie auf die ersten Toten. Doch es waren nur wenige, und Jessica nahm an, dass die Crew bei der plötzlichen Dekompression ins All gerissen worden war. Ihr sollte es recht sein, denn das bedeutete weniger bewaffnete Gegner.
    Zur Fortbewegung mussten sie die Manövrierdüsen der Raumanzüge verwenden, denn es gab kaum Festhaltemöglichkeiten, und der Decksboden enthielt

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