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Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Titel: Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryk Brown
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die anderen einen Moment, dann sprach er sie in einer fremden Sprache an. Er wiederholte den Satz mehrmals, bis er einsah, dass sie ihn nicht verstanden. Dass sie seiner Sprache nicht mächtig waren, erstaunte ihn offenbar.
    Als Nächstes nahmen die beiden anderen Männer die Helme ab. Jessica fiel auf, dass beide erheblich jünger waren als ihr Anführer. Der eine hatte schwarzes Haar und schwarze Augen, der andere zudem eine wesentlich dunklere Hautfarbe. Beide lächelten nicht, sondern musterten aus dem Augenwinkel die von oben auf sie herabzielenden Waffen.
    Als Letzte nahm die Frau den Helm ab. Sie war so jung, dass sie die Tochter des Anführers hätte sein können, sah ihm aber nicht ähnlich. Sie hatte langes, glattes schwarzes Haar und grüne Augen und wirkte ebenso entschlossen wie er.
    »Maschinenraum an Brücke«, tönte Waldimirs Stimme aus dem Lautsprecher der Bordsprechanlage. Dass die Übertragung wieder deutlicher klang, fasste Nathan als ermutigendes Zeichen auf.
    »Schieß los.«
    »Die Bordsprechanlage ist wieder voll funktionsfähig«, verkündete er stolz. »Wir arbeiten daran, die Stromversorgung der Kommandodecks wiederherzustellen.«
    »Ausgezeichnet …«
    »Nash an Brücke«, meldete Jessica sich über Funk.
    »Moment mal, Wladi«, sagte Nathan und schaltete auf Jessica um. »Ich höre.«
    »Wir haben hier vier, äh, Besucher in Gewahrsam genommen.«
    »Wer sind sie?«
    »Keine Ahnung; sie sprechen kein Englisch.«
    »Welche Sprache sprechen sie dann?«
    »Das weiß ich auch nicht, Sir. Was sollen wir mit ihnen machen?«
    Nathan überlegte. Er wollte mit den Leuten sprechen, herausfinden, wer sie waren und was gerade eben dort draußen passiert war. Vor allem aber wollte er in Erfahrung bringen, was sie vorhatten.
    »Bring sie am besten hierher«, sagte er, denn etwas Besseres fiel ihm nicht ein.
    »Auf die Brücke? Davon würde ich abraten, Sir«, sagte Jessica. »Zu gefährlich.«
    Sie hatte leise gesprochen, wohl damit ihre Gäste nichts mitbekamen, auch wenn sie anscheinend des Englischen nicht mächtig waren. Seiner Ansicht nach sprach nichts dagegen, zumal in Anbetracht des Zustands, in dem sich das Schiff befand. Aber da Jessica die Ausbildung der Spezialkräfte absolviert hatte, wusste sie in diesen Dingen wohl besser Bescheid als er.
    »Du hast recht«, sagte er. »Bring sie in den Besprechungsraum auf dem C-Deck. Ich komme rüber.«
    »Ja, Sir.«
    »Wladi?«, sagte Nathan, nachdem er wieder umgeschaltet hatte.
    »Ich höre.«
    »Wie viele seid ihr dort unten?«
    »Weiß ich nicht genau«, antwortete Wladimir. »Hier sind wir zu sechst, mich eingeschlossen. Wir haben vier Tote gefunden, von denen zwei nicht identifiziert werden konnten. Drei werden noch vermisst.«
    »Was ist mit Patel, dem Leitenden?«, fragte Nathan. Irgendwann musste er klären, wer das Kommando hatte. An Bord der Aurora gab es bestimmt einen ranghöheren Offizier, der ihn ablösen konnte.
    »Der wird noch immer vermisst«, antwortete Wladimir bedrückt.
    Nach einer respektvollen Pause nahm Nathan seine erste Beförderung unter Einsatzbedingungen vor. »Ich schätze, dann bist du jetzt der Leitende, Wladi.«
    »Ja«, erwiderte Wladimir nüchtern. »Dann sollte ich wohl mal wieder an die Arbeit gehen«, setzte er hinzu und unterbrach die Verbindung. Nathan wusste, dass Patel Wladimir viel bedeutet hatte, denn er hatte oft von ihm gesprochen und sich darauf gefreut, von ihm zu lernen. Der Verlust würde seinem Freund nahegehen.
    Nathan richtete sich auf und strich seine Uniform glatt. »Ich gehe zum Besprechungsraum, um unsere Besucher in Empfang zu nehmen«, erklärte er. »Du hast das Kommando über die Brücke, Cam«, setzte er hinzu.
    »Ich?« Sie klang überrascht. »Warum gerade ich?«
    Nathan schaute sich auf der Brücke um. Außer Cameron hielten sich nur noch Doktor Sorenson und Fähnrich Yosef auf der Brücke auf. »Warum nicht?« Das war eigentlich keine Antwort. Es war nur das Erste, was ihm einfiel.
    Cameron sah ihm mit offenem Mund nach. Dass er lächelte, weil es das erste Mal war, dass es ihr die Sprache verschlagen hatte, bekam sie nicht mit.
    Nathan betrat den Besprechungsraum ein paar Minuten nach Jessica und ihren Gästen. Der Raum war ein wenig zu groß für eine so kleine Versammlung. In Anbetracht der Verwüstungen, die hier herrschten, ging das aber in Ordnung. Es hatte eine Weile gedauert, bis sie die umgestürzten Tische und Stühle beiseitegeräumt hatten.
    Die vier Besucher saßen an

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