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Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Titel: Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryk Brown
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ermutigend. Nathans Skepsis machte Neugier Platz.
    Marak bemerkte Nathans Stimmungswechsel und sagte etwas zu Jalea.
    »Wir können viel helfen, aber nicht hier.«
    »Das sind potenzielle Verbündete«, sagte Nathan zu Jessica. Sie wirkte unverändert skeptisch. »Du darfst auch weiter mit deiner großen Knarre auf sie zielen«, versprach er ihr, was ihm einen herablassenden Blick einbrachte.
    »Du hast das Kommando«, sagte sie.
    Nathan wandte sich wieder an Jalea und Marak. »Wir nehmen Ihr Angebot an«, sagte er langsam und deutlich, »aber diese hübsche junge Dame und ihre Freunde werden Sie im Auge behalten. Es tut mir leid, aber wir wissen so gut wie nichts über Sie. Geht das in Ordnung?«
    Jalea erläuterte Marak Nathans Bedingungen. Der Wortwechsel währte länger, als Nathan recht war. Andererseits dauerten die Absprachen zwischen ihm und Cameron bisweilen ebenfalls länger, als wünschenswert gewesen wäre. Der Captain hatte ihn deswegen sogar gerügt.
    Schließlich sah Jessica ihn wieder an und sagte: »Ja, ist gut.«
    »Ausgezeichnet!«, rief er aus. »Diese Leute werden euch dorthin bringen, wo Hilfe am dringendsten gebraucht wird.« Nathan wandte sich an Jessica. »Bring sie bitte zum Maschinensektor.«
    »Ja, Sir«, bestätigte sie widerstrebend.
    Bevor sie sich zum Gehen wandte, fasste Nathan Jessica beim Arm und flüsterte ihr ins Ohr: »Das war mein voller Ernst, Jess. Behalte sie ständig im Auge.«
    »Genau das habe ich vor«, versicherte sie ihm.
    Nathan schaute ihnen lächelnd nach. Ein bewaffnetes Besatzungsmitglied ging mit Jessica vorneweg, die anderen beiden Bewaffneten bildeten den Abschluss. Als sie gegangen waren, ließ Nathan sich mit einem Seufzer der Erleichterung auf seinen Stuhl fallen. Nach einer Weile schaltete er die Com-Anlage ein. »Maschinensektor, hier Bereitschaftsraum.«
    »Was gibt’s, Nathan?«
    »Wladimir, ich habe eine Überraschung für dich.«
    Auf dem Weg zur Brücke sah Nathan, wie Verletzte zur MedStation gebracht wurden. Es war richtig, dass alle, die nicht mit der Schadensbehebung beschäftigt waren, sich um die Verletzten kümmerten. Daran hatte er nicht gedacht, und das war heute nicht seine erste Nachlässigkeit.
    »Hilfe!«
    Nathan fuhr herum, doch da war niemand. »Hallo?«, rief er.
    »Helfen Sie mir!«, rief jemand. Es war eine Frauenstimme, und sie kam hinter der Gangbiegung hervor. Nathan lief in die Richtung, hielt an der Ecke an und blickte in den Gang hinein.
    In etwa zehn Metern Entfernung sah er eine junge Frau, eine der Wissenschaftlerinnen, die am Sprungantrieb arbeiteten. Obwohl sie selbst blutverschmiert war, bemühte sie sich vergeblich, einen schwerverletzten Mann zur MedStation zu schaffen. Der Verletzte war erheblich größer als sie, und selbst in ungeschwächtem Zustand hätte sie Mühe gehabt, ihn zu stützen.
    Nathan lief zu ihr. »Ich trage den Mann«, sagte er.
    »Ich schaff’s nicht«, meinte sie kläglich. Sie sah aus, als würde sie jeden Moment zusammenbrechen, und blutete aus einer großen Platzwunde an der Stirn. Nathan legte sich den Arm des Verletzten über die rechte Schulter. Dann stützte er die Frau mit der Linken.
    »Halten Sie sich an mir fest«, sagte er.
    »Ich glaube, ich schaff’s nicht«, wiederholte sie. »Ich muss mich ausruhen.«
    »Kommen Sie, es ist nicht mehr weit, Sie sind fast da.«
    Die Frau schleppte sich mit hängendem Kopf weiter.
    »Sie bluten am Bein«, sagte sie, als sie seine blutgetränkte Hose bemerkte.
    »Ja, ich weiß.«
    »Tut es weh?«
    »Nicht besonders«, meinte er lachend, obwohl er bei jedem Schritt vor Schmerz zusammenzuckte. Als er auf der Brücke zu sich gekommen war, hatte er zunächst geglaubt, sein Bein sei gebrochen. Anschließend hatte er sich an die Beeinträchtigung gewöhnt und nahm an, dass es sich schlimmstenfalls um eine tiefe Schnittwunde handelte. Jetzt aber, mit der zusätzlichen Belastung durch die beiden Verletzten, schoss bei jedem Schritt ein sengender Schmerz vom Bein in die Hüfte. »Sie werden wieder gesund.«
    Der Weg zur MedStation zog sich scheinbar ewig hin, obwohl sie in Wirklichkeit nur ein paar Minuten brauchten. Als er laut um Hilfe rief, kamen zwei Besatzungsmitglieder herausgestürzt.
    Auf den Anblick, der sich Nathan auf der Station bot, war er allerdings nicht gefasst gewesen. Mindestens zwanzig Personen mit unterschiedlich schweren Verletzungen waren hier versammelt. Einige hatten Knochenbrüche und tiefe Schnittwunden, die genäht werden mussten.

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