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Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Titel: Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryk Brown
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anzumerken.
    »Also, woher stammen Sie?«, fragte er.
    Jalea wartete ab, was Nathan als Nächstes auswählen würde.
    »Parule. Meine Heimatwelt heißt Parule.«
    »Ich dachte, Sie wären von Bakara?«
    »Auf Bakara leben wir jetzt. Parule ist Heimat, da bin ich geboren.«
    »Ich verstehe. Ist es weit nach Parule?«
    »Ja, weit. Liegt nicht im Gebiet der Takarer.«
    »Ach. Wie sind Sie dann hier gelandet?« Nathan hatte bereits bemerkt, dass sie nur das aß, was er bereits verzehrt hatte, und probierte deshalb nacheinander alles durch. Außer Radieschen schien sie alles zu mögen.
    »Mein Mann ist von Takara. Ich kam mit ihm hierher.«
    »Ach, Sie sind verheiratet?«
    »Er starb vor vielen Jahren.«
    »Das tut mir leid. Wie ist er gestorben?«
    »Er hat gekämpft. Er ist tapfer gestorben.«
    »Er hat gegen die Takarer gekämpft?« Nathan hatte den Eindruck, allmählich werde es interessant.
    »Ja.«
    »Weshalb bekämpfen Sie sie?«
    »Die takarischen Anführer sind sehr böse.« Jalea suchte einen Moment nach Worten. »Sie wollen nichts als Geld und Macht. Wenn man Geld hat, kann man gut leben. Hat man keins, ist das Leben sehr schwer. Sie sind …« Sie suchte nach dem passenden englischen Ausdruck und murmelte ein unverständliches Wort.
    »Korrupt?«
    »Ja, korrupt. Sie wollen immer nur Geld. Gibt kein Richtig und kein Falsch für sie, nur Geld.«
    Nathan lächelte. »Ja, das entspricht auch unserem Verständnis von Korruptheit.« Er trank einen Schluck Wasser und beobachtete, was sie als Nächstes zum Essen auswählte. Sie war eine attraktive Frau, mit langem schwarzem Haar und olivfarbenem Teint. Ihre Augen waren hinreißend; sie saugten ihn in sich auf. Bevor sie sich durch eine Transition vor der takarischen Verstärkung in Sicherheit gebracht hatten, hatte er jedoch auch ihre kalte, dunkle Seite kennengelernt. Obwohl ihre Augen im Moment milder blickten, gab ihm dieser Aspekt ihrer Persönlichkeit zu denken.
    »Ist es auf Ihrer Welt auch so?«, fragte sie und probierte ein Stück Käse.
    »Manchmal. Nicht mehr so schlimm wie früher, aber es kommt vor. Ist das der Grund, weshalb Sie kämpfen?«
    »Wir wollen frei sein«, erwiderte sie. »Wir kämpfen, um sie zu stürzen.«
    Dann ist das ein Aufstand, dachte Nathan. »Wie bekämpfen Sie sie?«
    »Wir stehlen Waffen und Raumschiffe.«
    »Schiffe wie dieses hier?«, fragte Nathan in der bangen Erwartung, die Antwort werde ihm nicht gefallen.
    »Nein. Solche Schiffe sind sehr kompliziert. So ist mein Mann ums Leben gekommen.«
    »Beim Versuch, ein großes Schiff zu kapern?«
    »Ja. Es ist sehr gefährlich, solche Schiffe zu stehlen, deshalb nehmen wir nur kleinere. Viel einfacher, aber nicht so kampfstark. Deshalb verbessern wir sie«, setzte sie mit einem Anflug von Stolz hinzu.
    »Wie stellt ihr das an?«
    »Wir bringen sie an geheime Orte«, erklärte sie. »An Orte, wo wir an den Schiffen arbeiten können. Machen sie besser, stärker, schneller.«
    »Zu einer Art Stützpunkt?« Nathans Interesse war geweckt.
    »Nein. Nicht so groß. Zu Farmen, zu Verstecken. Manchmal im Inneren von Berg. Oder zu Asteroiden.«
    »Aber wo lebt ihr? Wovon ernährt ihr euch? Wie kommt ihr an Vorräte?«
    »Die Menschen geben uns Nahrung, Zuflucht, Kleidung. Sie helfen uns, wo sie können. Aber sie haben Angst vor takarischen Soldaten.«
    Nathan lehnte sich zurück, trank noch einen Schluck und vergegenwärtigte sich die Informationen, die Jalea ihm gegeben hatte. Offenbar hatte er es eher mit einer Guerillatruppe zu tun als mit einer großen, organisierten Streitmacht. Sie entwendeten Raumschiffe und Vorräte, passten die Schiffe ihren Bedürfnissen an und wurden dabei von Einheimischen unterstützt – Freiheitskämpfer, die gegen eine korrupte und unterdrückerische Regierung kämpften. Nathan aber hatte Erdgeschichte studiert und wusste, dass die Grenze zwischen Revolutionären und Terroristen häufig fließend war. Der Unterschied wurde häufig erst dann offenbar, wenn es zu spät war.
    »Wie habt ihr von der Erde erfahren?« Nathan hielt es für angebracht, das Thema zu wechseln; außerdem wollte er wissen, was sie über seine Heimat wussten.
    »Auf meiner Heimatwelt gibt es eine Legende. Vor langer Zeit kam unser Volk von einer anderen Welt. Der Legende nach stammten die Menschen dieser Welt von der Erde«, erklärte sie. Ihrem Tonfall war zu entnehmen, dass sie nicht daran geglaubt hatte. »Aber das war nur eine Geschichte, Märchen für kleine Kinder. Viele glauben daran.

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