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Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Titel: Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryk Brown
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durchgeschüttelt worden war. »Was geht hier vor, Nathan? Wo sind wir?«
    »Das wüsste ich auch gern. Ich vermute, irgendwo im Randgebiet.«
    Wladimir musterte Nathan, als habe er einen Verrückten vor sich. »Im Randgebiet?«
    »Ich weiß, es klingt verrückt …«
    »Das ist unmöglich!«
    »Nun, es ist kompliziert …«
    »Das hat doch bestimmt mit dieser teuflischen Frau zu tun, oder?«, meinte Wladimir.
    Nathan schilderte kurz die Ereignisse des Tages. Wladimir nahm die Neuigkeiten viel besser auf als Doktor Chen. Vor allem der Sprungantrieb versetzte ihn in Aufregung. Der frischgebackene Cheftechniker freute sich offenbar auf die sich ihm bietenden Herausforderungen. Mit dieser Reaktion hatte Nathan nicht gerechnet, doch sie bedeutete für ihn eine erfrischende Abwechslung.
    »Also, wie schlimm ist die Lage?«, fragte Nathan Cameron, die hinter ihm in den Bereitschaftsraum trat. Plötzlich wurde ihm bewusst, wie ungemütlich es hier war. Captain Roberts hatte wenigstens ein paar persönliche Gegenstände darin verwahrt, doch die waren inzwischen entfernt worden.
    »Ich habe mir erlaubt, die Sachen des Captains wegzuräumen«, erklärte sie, als sie ihn stutzen sah. »Ich hoffe, das war in deinem Sinn.«
    Nathan hatte auch schon daran gedacht, doch im Nachhinein wurde ihm klar, dass es ihm nicht leichtgefallen wäre. Für ihre kleine Freundlichkeit war er ihr unendlich dankbar. »Ja, natürlich«, antwortete er leise. »Danke.«
    »Gern geschehen.«
    »Was hast du …«
    »Ich habe alles sicher verstaut«, versicherte sie ihm. »Ich werde mich darum kümmern, dass seine Familie nach unserer Heimkehr die Sachen bekommt.«
    Nathan nickte und trat um den Schreibtisch herum. »Die Antriebstechnik kannst du dir sparen, darüber hat Wladi mich schon informiert.«
    »Also, der Bug wurde schwer beschädigt. Da gibt es mehrere Lecks. Die meisten stammen von Treffern, die wir eingesteckt haben, als wir uns von dem takarischen Kriegsschiff gelöst haben. Das größte Leck stammt natürlich von der Rammaktion.«
    »War nicht meine Schuld«, sagte er abwehrend. »Die Lage war aussichtslos.«
    »Ja, ich war dabei«, rief sie ihm in Erinnerung. »Der vordere Teil wird so lange nicht zu betreten sein, bis die Lecks geschlossen und die Hülle ausgebessert sind. In der Werft würde das ein paar Tage dauern. Aber hier draußen …« Sie zuckte mit den Schultern.
    »Vielleicht ist es gar nicht zu schaffen«, meinte Nathan.
    »Da vorn liegen vor allem Unterkünfte und Freizeiträume. Aber aufgrund der Unterbelegung sollten die Unterkünfte hinter den vorderen Schotts eigentlich reichen.«
    »Und was ist mit der Besatzung?«, fragte er zögernd. Er wusste, dass ihm die Antwort nicht gefallen würde.
    Cameron holte tief Luft. »Achtunddreißig Tote, zweiundvierzig Verletzte.«
    Nathan ließ sich auf den Sessel niedersinken. »Achtunddreißig? Mein Gott«, murmelte er. Unwillkürlich überlegte er, wie viele wohl zu Tode gekommen waren, nachdem er das Kommando übernommen hatte. Für die Toten machte das keinen Unterschied, für Nathan hingegen schon. »Wie viele Verletzte?«
    »Zweiundvierzig«, wiederholte sie. »Aber zwanzig von ihnen haben nur kleine Verletzungen und können auf Posten bleiben.«
    »Dann bleiben uns also gerade mal vierzig Leute als Besatzung für das ganze Schiff?«
    »So ist es.« Cameron konnte erkennen, dass die Neuigkeiten eine niederschmetternde Wirkung auf Nathan hatten. So leid ihr das tat, aber wenn er Captain sein wollte, würde er sich an solche Dinge gewöhnen müssen.
    »Mit vierzig Leuten können wir das Schiff nicht betreiben, oder?« Er hielt es für unmöglich, war sich aber nicht ganz sicher.
    »Praktisch nein. Aber es gibt mehrere Sektoren, die noch nicht wieder online sind oder zu schwere Schäden aufweisen, als dass sie im Moment für uns von Nutzen wären, also könnte es knapp gehen. Einige Sektoren wären aber problematisch, falls es erneut zu Kämpfen kommen sollte.«
    Nathan musterte sie verwirrt. Er war noch immer ganz benommen von der hohen Zahl an Verlusten und konnte nicht klar denken.
    »Wir können das Schiff fliegen, und wir können kämpfen, aber dann bleiben uns keine Leute mehr für die Schadensbehebung.«
    »Vielleicht könnten wir Unterstützung von den Rebel len bekommen«, sprach Nathan aus, was ihm gerade in den Sinn kam.
    »Nathan, ich weiß nicht, ob wir ihnen wirklich vertrauen können«, warnte Cameron zum wiederholten Mal. Wie Jessica war auch sie den Aufständischen

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