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Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Titel: Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryk Brown
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gegenüber viel misstrauischer als Nathan. Seine Gutgläubigkeit bereitete ihr Sorgen.
    Nathan nahm ihre Bedenken ernst. »Na ja, du könntest recht haben. Unter den gegebenen Umständen haben wir aber nicht viele Optionen. Die Aurora ist schwer beschädigt, wir haben kaum genug Leute, um das Schiff zu fliegen und sind Gott weiß wie weit von zu Hause entfernt – so sieht’s aus.«
    »Übrigens werden auch die Vorräte allmählich knapp«, meinte Cameron.
    »Was?«
    »Nahrung, Wasser. Für einen längeren Flug sind wir nicht gerüstet.«
    »Na großartig. Genau das ist ja meine Rede. Wir brauchen Freunde hier draußen, wenn wir wieder nach Hause kommen wollen.«
    »Das stimmt, da hast du eindeutig recht. Ich bin mir bloß nicht sicher, ob diese Leute die richtigen Freunde für uns sind, Nathan. Das ist alles.«
    »In dem Punkt sind wir uns einig«, räumte er ein. »Aber solange wir keine anderen Optionen haben, müssen wir mit dem vorliebnehmen, was da ist. Und das heißt, mit diesen Leuten.«
    »Aber sei vorsichtig«, sagte sie.
    »Früher oder später müssen wir einen sicheren Hafen anlaufen. Ich meine, solange wir uns in einem Asteroidenfeld verstecken, können wir nicht gut Reparaturen durchführen. Wenn wir eine besiedelte Welt finden, müssen wir Unterstützung suchen und Beziehungen knüpfen. Hoffentlich solche, die über einen größeren Selbsterhaltungswillen verfügen.«
    »Beziehungen knüpfen? So sieht dein Plan also aus?«
    »Hey, wir müssen uns auf unsere Stärken besinnen«, meinte er lächelnd. »Und wo wir gerade von Vorräten sprechen; ich glaube wir sollten dafür sorgen, dass alle eine Mahlzeit einnehmen, solange die Lage ruhig ist. Irgendwelche Vorschläge?«
    »Nach allem, was passiert ist, denkst du ans Essen?«
    »Wir alle müssen essen, Cam. Und wir wollen doch nicht, dass die Besatzung wegen Unterzuckerung schlappmacht, oder?«
    Cameron wusste, er hatte recht; auch sie konnte eine Stärkung vertragen. »In der Bordküche sind noch etwa hundert Lunchpakete und die Reste vom Frühstück. Was möchtest du?«
    »Na, ich lass mich mal überraschen.«
    »Ich sage gleich jemandem Bescheid«, meinte sie und wandte sich zum Gehen.
    »Achte bitte darauf, dass jeder etwas isst, und sei es beim Arbeiten.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Und wenn das Essen verteilt wird, lass Jalea herkommen. Ich habe einiges mit ihr zu besprechen.«
    »Ja, Sir«, sagte sie und ging hinaus. Dass Nathan mit Jalea unter vier Augen sprechen wollte, behagte ihr nicht. Das lag nicht daran, dass sie ihm nicht vertraute. Absichtlich würde er keinen Fehler machen. Doch ihr war aufgefallen, dass Nathan besonders im Gespräch zur Impulsivität neigte, anstatt sich jedes Wort vorher zu überlegen. Und was Jalea anging, hatte sie gleich zweifache Bedenken. Sie hatte bemerkt, wie Nathan die Frau ansah. Jalea hatte ungewöhnliche Augen, die die Aufmerksamkeit auf sich zogen und festhielten. Auch Jessica hatte das bemerkt und im Hinblick auf Jalea und die Rebellen Zweifel an Nathans Urteilsvermögen geäußert.

8
    »Sie wollen mich sprechen?«, rief Jalea vom Eingang aus.
    »Ja, Jalea, bitte treten Sie ein«, antwortete Nathan. Er kam hinter dem Schreibtisch hervor und stellte einen Stuhl davor. »Ich habe mir gedacht, wir sollten uns mal unterhalten«, meinte er und nahm wieder in seinem Sessel Platz. »Ich würde gern mehr über Sie und Ihre Leute erfahren.« Nathan öffnete die beiden Lunchpakete, die Cameron ihm hatte bringen lassen. »Sind Sie hungrig?«
    Jalea nickte zögernd, denn sie kannte den Inhalt der Pakete nicht. »Was möchten Sie wissen?«
    Nathan reichte ihr eines der beiden Lunchpakete und eine kleine Flasche Wasser. Sie schaute in ihr Paket. Darin waren verschiedene Gemüse in unterschiedlichen Grün-, Rot- und Orangetönen, außerdem ein paar kleine Obststücke und mehrere Scheiben Fleisch und Käse. Sie beobachtete, wie Nathan eines der roten Gemüse aus seinem Paket nahm und es sich in den Mund steckte. Sie wählte das gleiche Gemüse, schob es sich vorsichtig zwischen die Zähne und biss davon ab.
    »Vorsicht, die sind …«
    Als Jalea in die kleine Tomate biss, platzte sie auf, und Saft spritzte auf den Schreibtisch und rann ihr übers Kinn. Sie versuchte, die Flüssigkeit mit der Hand aufzufangen, doch es war zu spät.
    »… sehr saftig«, beendete er den Satz. »Also, man steckt sie sich besser als Ganzes in den Mund.« Er schaute zu, wie sie die Tomate kaute und schluckte. Ob sie ihr schmeckte, war ihr nicht

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