Der Flug der Libelle
Ammoniak ist reines Eis schwerer als das Wasser des Ozeans. «
»Dann muß der Boden mit Schnee bedeckt sein «, meinte Karin.
»Ist er auch «, antwortete Jill. »Ich kann ihn auf meinem Sonar feststellen. Wir sind nicht mehr sehr weit vom Boden entfernt und sollten ihn bald sehen können. «
Arielle ließ die Propeller im Rückwärtsgang laufen und drehte das Flugzeug langsam in einem Kreis herum. Die f a cettierten Eiskugeln wurden fast unsichtbar und fielen lan g samer, als man in die wasserreichen Meeresschichten in B o dennähe kam. Sie warfen das Licht aber immer noch etwas zurück, so daß es aussah, wie wenn man durch eine mange l haft hergestellte Fensterscheibe blickte. Die Scheinwerfer erfaßten einen weißen Reflex in der Ferne.
»Da ist etwas! « sagte Arielle. Sie legte geschickt die Steuerung der Propeller um, so daß die Scheinwerfer das spitze weiße Objekt beleuchteten. Während das Flugzeug weiter sank, glitt der Punkt in die Dunkelheit nach oben, und die Lichtstrahlen erhellten die steilen Hänge eines weißen Berges.
»Sieht aus wie die Alten! « sagte Karin. »Das ist ein U n terwassergletscher. «
Bei weiterem Sinken wurden die Abhänge flacher und k a men näher heran. Arielle richtete die Scheinwerfer a b wärts und sah, daß ihnen die Fläche unten rasch entgege n kam.
»Fertigmachen zur Landung ! « rief sie. Um die Sinkg e schwindigkeit zu mindern, ließ sie die Propeller mit höc h stem Auftrieb laufen. Die Fläche kam ihnen entgegen. Es gab ein scharrendes Geräusch, als sich der Bug in den Schlamm eingrub. Vom Heck folgte ein Bums, als der Schwanz auftraf. Sie waren auf einem Gletscherhang von dreißig Grad gelandet, gegenüber dem Berg.
»Ist die Hülle dicht? « fragte Karin ihren Imp. Sie war b e unruhigt. Selbst ein winziges Leck in diesem giftigen Wa s ser; und sie müßten die Anzüge anlegen, bis es abg e dichtet und die Luft gereinigt war.
»Die Hülle ist in Ordnung «, versicherte Jill.
Karin ging zum Heck, um die Gelasse für die Ausrüstung zu kontrollieren und sich zu vergewissern, daß durch ihre rauhe Landung nichts losgerissen war. George ging nach vorn zum Kontrolldeck und setzte sich in den S essel des Kopiloten. Die Fremd en hatten darauf bestanden, sie hie r her herunterzubringen. Jetzt war es seine Aufgabe, dafür zu so r gen, daß sie wieder nach oben und zurück in den Wel t raum k a men, wohin sie gehörten.
»Es ist genau wie der Moteratschgletscher bei Pontresina in den Schweizer Alpen «, sagte George. »Aber das einzige, was ich sicher weiß, ist, daß es nicht die Alpen sind. Jill, wo sind wir? «
Auf seinem Schirm erschien eine Karte. Nach Tönung und Blickwinkel war es eine Sonarkarte, die Jill auf dem Weg in die Tiefe aufgenommen hatte. Im oberen Teil war eine große runde Depression. Von ihr gingen dunkle Stei n rillen aus. Dazwischen gab es Eisflüsse. Ein kleiner blinke n der Punkt gab ihre Position auf halber Strecke auf einem der Gletscher an.
»Wir befinden uns auf der Seite eines Unterwasservu l kans «, sagte George. »Der ist ziemlich groß, wie auf den ric h tigen Hawaii-Inseln . Wenn das Wasser hier nicht so tief wäre, würden die Gipfel in die Luft aufragen. Zum Glück scheint dieser hier nicht aktiv zu sein, da er mit Schnee g e füllt ist. «
George sah zu Arielle hinüber und bat durch ein Auge n zwinkern um Erlaubnis, das Steuer anzufassen. Sie nickte. Er schwenkte die Schweinwerfer hin und her, um die örtl i che Beschaffenheit des Geländes zu erkunden.
»Ich habe die Fremden auf dem Infrarotscanner «, sagte Karin von der Forschungskonsole her. »Sie sind noch in Felsform und drücken uns herunter; aber die beiden auf dem linken Flügel scheinen miteinander zu reden. «
»Kannst du sie verstehen, Jill? « fragte George.
»Etwas davon kann ich erfassen «, sagte Jill. »Es geht i r gendwie darum, uns außer Gefahr zu bringen. Ich verstehe immer noch nicht, weshalb sie uns auf den Boden gezerrt h a ben. «
»Hast du irgendeine Ahnung, was sie als nächstes tun werden? «
»Sie reden davon, etwas Großes herzubringen. Aber ich weiß nicht, was das ist. «
☼Es ist kalt und langweilig!☼ murmelte ein kleines Stück Fleisch, das an einem großen roten Fleisch hing, der auf dem Flügel saß.
◊Dann werden wir hierbleiben und SchwebØFels heru n terdrücken, während du gehst, um ein großes Stück Eis a b zubrechen und herzubringen.◊
☼Das ist aber eine schwere Arbeit!☼
● Dann werde ich gehen und es holen.
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