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Der Flug der Libelle

Der Flug der Libelle

Titel: Der Flug der Libelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert L. Forward
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was die durch Barnard bewirkten Gezeiten ausrichten können, ist, daß sie die beiden Keulen einander um drei Kilometer n ä herbringen. Das ist nichts im Vergleich mit dem Zwische n raum von achtzig Kilometern. «
    Jill hatte einige Zeit geschwiegen. Jetzt sprach sie wieder. »Sie vergessen die sattelförmige Figur der Gravitationspote n tiale im Zentralpunkt. Eine Änderung der Distanz um nur drei Kilometer bewirkt eine große Verschiebung der Potent ia lfl ä chen, die die beiden Keulen verbinden. Der Meere s spiegel liegt auf Eau gewöhnlich um vierzig Kilometer unter dem Punkt der Schwerelosigkeit. Wenn sich aber die beiden Ke u len näher beisammen finden, bewegt sich dieser Punkt um Kilometerbeträge aus dem Wasser heraus. Wir haben auch vergessen, die Trägheit bei den Gezeiten zu berüc k sichtigen. Wenn beide Keulen gleichmäßig beleuchtet sind, werden die Planeten um zwölf Kilometer auseinandergez o gen, und der Gipfel des Ozeanberges sinkt um etwa fünfzig Kilometer. Dann strömt er wieder zurück im Laufe der nächsten drei Stunden, wenn die Keulen sich mit Barnard in einer Geraden befinden und die Gezeiten ihr Maximum h a ben. Da gäbe es genügend Trägheit, um den ganzen Gipfel des Wasserberges durch die Region der Nullschwere auf Roche zu schleudern. «
    »Wie weit ist bei dem Simulationsspiel die Welle auf R o che zugegangen? « fragte George. »Sie hat den Ort von R o cheweltbasis erreicht – nicht wahr? «
    »Ja, allerdings «, sagte Karin. »Wir müssen sie warnen! «
    »Aber wie? « fragte Jill, immer logisch. »Mein Radio, R a dar. und Laser sind so weit unter Wasser alle nutzlos; und mein Sonar würde nicht durch den Raum bis zu den Co m sats reichen. «
    »Es muß eine Möglichkeit gefunden werden «, sagte George.
     
    Das Spiel der Fremden war zu Ende. Arielle klatschte Be i fall. Der Weiße Pfeifer schwamm heran und hielt vor der Sonarkuppel an.
    ◊Versteht ihr?◊
    »Ja «, antwortete Jill. Sie glaubte, die Bedeutung eines fremdartigen Pfiffs zu erraten, den sie mit den Bewegungen von Klein Blau in Beziehung gebracht hatte. »Wenn Welt und HimmelØFels nahe Barnard sind, wird der Ozean › übe r schwappen ‹ . «
    ◊Ja. Schwupp kann fressen … Kann euch zu einer Nul l menge machen.◊
    »Ich nehme an, dies ist für sie die nächste Approximation eines Wortes für Tod «, sagte George.
    ◊Schwupp kommt bald◊, sagte der Weiße Pfeifer. ◊Wir gehen jetzt. Ihr bleibt hier.◊
    Der Weiße Pfeifer schwamm mit hoher Geschwindigkeit den Gletscher hinauf. Der Rest der bunten Gruppe folgte ihm.
    »Ruf sie zurück! « schrie George. »Wir müssen die Ei s blöcke loswerden und an die Oberfläche aufsteigen, um Red und Sam und Thomas zu warnen! «
    »Die würden nicht antworten «, sagte Jill. »Außerdem w ä re es für Sie auf der Oberfläche nicht sicher. «
    »Wir müssen doch ETWAS tun! « brüllte George in vo l lem Bewußtsein seiner schweren Verantwortung als Ko m mandant.
    »Das Beste, was wir tun können, ist warten «, sagte Jill. Ihr ruhiger Ton suchte den emotionalen Menschen zu ber u higen. »Sie sind jetzt dreißig Stunden auf den Beinen, George …«
    George verstand den Hinweis und stolperte brummend zu seiner Koje nach hinten.
     
    Arielle und Richard starrten lange aus dem Cockpitfenster auf das flimmernde Glitzern der durchsichtigen, facettie r ten Kugeln, die auf die weiße Fläche des Meeresb od ens sanken. Das Ammoniakwasser zwischen den Sphären wü r de bald zu jenem matschigen Eis voller Ammoniakblasen gefrieren, das dem Gletscher ’ seine blauweise Färbung ve r lieh.
    Richard betätigte sich eifrig an der Forschungskonsole. Er stellte fest, daß das Sonar die Eisschichten unter ihnen durchdringen und die darunter befindlichen Gesteinsform a tionen kartieren könnte.
    »Ist das ein Lavastrom? « fragte Richard und zog mit dem Finger die markanten Konturen eines erstarrten Stroms fest gewordenen Felsens nach.
    »Lassen Sie mich die Kontinuität prüfen! « sagte Jill und schickte einen Impuls nach dem andern gegen die glatte Kante. Da bemerkte sie etwas anderes … Da war ein ve r schwommenes Infrarotbild auf der Gletscherfläche oben, das zu dem Felsenstrom unten paßte.
    »Vielleicht ist der Vulkan gar nicht so ruhig, wie wir a n genommen haben. Da gibt es eine infrarote Kontur im 0,01 C-Niveau auf der Gletscherfläche, die den Umrissen des g e frorenen Felsenstroms darunter folgt. «
    »Wir wollen eine detaillierte Durchmusterung dieser R e gion machen «,

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