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Der Flug der Libelle

Der Flug der Libelle

Titel: Der Flug der Libelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert L. Forward
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durch das Haar bläst? «
    »Ich fürchte, nein «, sagte Jack durch ihren Imp. »Mein Analysator bestätigt nur, was wir aus dem Orbit gemessen haben. Eine Atmosphäre aus Methan, Ammoniak, Wasse r dampf und Wasserstoff ist an sich schon unbedingt giftig – gar nicht zu rechnen die Spuren von Schwefelwasserstoff und Cyangas, die mein Analysator jetzt erfassen kann, da wir hier sind. «
    »Schwefelwasserstoff? « sagte Karin. »Da wird die Luf t schleuse ganz schön stinken, auch nach der Reinigung. «
    »Das wirst du nicht merken «, sagte Sam. »Deine Nase wird durch die Spuren von Ammoniak unempfindlich we r den. «
    »Meine Schleusen sind so konstruiert, daß nur minimale Volumina darin festgehalten werden «, sagte Jack. »Wenn ich sie bis zum Vakuum auspumpe und dann vor der letzten Runde mit Luft durchspüle, sollte ich es schaffen, die Me n gen an Ammoniak, Schwefelwasserstoff und Hydrogency a nid, die in das Schiff gelangen, sehr niedrig zu halten. Wenn Sie nicht gerade eine besonders empfindliche Nase haben, werden Sie nichts davon merken. «
    »Ich habe aber eine empfindliche Nase «, sagte Karin. »Die ist das beste Werkzeug eines Ingenieurs. «
    »Ich möchte gern hinausgehen und die örtlichen geolog i schen Verhältnisse erkunden «, sagte Sam. »Darf ich den Schutzanzug anlegen? «
    »Wenn es mit Jack OK ist, dann auch mit mir «, sagte K a rin. »Aber vergißt du nicht das Protokoll? Der Kommandant des Schiffs pflegt der erste zu sein, der den Fuß auf einen neuen Planeten setzt. «
    »Natürlich hast du recht «, sagte Sam. »Ohne George würden wir überhaupt nicht hier sein. «
    »Ich komme schon «, sagte George und arbeitete sich en t lang der Passageleiter nach unten. Dann ging er zu dem Staufach für die Anzüge und begann sich mit Hilfe Karins und des Weihnachtszweiges anzukleiden. Richard kam hi n zu.
    »Warum zieht ihr beide, du und Richard, euch nicht auch an? « sagte George. »Die Schleuse sollte auch drei von uns bei etwas Gedränge aufnehmen können; und es besteht kein Grund, daraus eine dramatische Ein-Mann-Schau zu m a chen. «
    Also schleusten sich die drei Männer, nach einer peinlich genauen Kontrolle durch die betriebsame Karin, durch und öffneten die Außentür. Sechsunddreißig Meter unter ihnen lag die Oberfläche des Planeten.
    »Sieht aus wie die extremen Wüstengebiete in Kaliforn i en «, meinte Richard. »Trocken, staubig und windig. «
    »Und kahl «, ergänzte George. »Selbst die strenge Wüste hat noch ein paar Kakteen und Dornbüsche. « Während er sich sorgfältig an den Handrädern zu beiden Seiten der A u ßentür festhielt, trat er auf die oberste Sprosse der Strickle i ter und begann, die neunzig Stufen nach unten zu klettern.
    Sam wartete, bis George ein paar Meter zurückgelegt ha t te, und folgte dann. Seine langen Gliedmaßen hatten es mit den weit auseinander liegenden Sprossen leichter. Richard löste den Träger der Winde I von der Decke der Luftschle u se und schwang ihn durch die Tür nach außen, so daß sein Ende zwei Meter von der Seite des Landers entfernt war. Dann rollte er die Winde bis zum Ende des Trägers hinaus und befestigte den Haken am Ende ihres Seils an seinem Anzugsgürtel. Nun packte er das Seil, benutzte es, um sich senkrecht zu halten, und trat in die freie Luft nach draußen.
    »Laß mich hinunter! « sagte Richard zu seinem Imp, und die Winde begann, das Kabel abzuspulen. Richard drehte sich langsam an dessen Ende um sich selbst.
    Er kam bei Sam vorbei, der an der Stelle pausiert hatte, wo die Leiter die Flanke des Schiffs verließ und zu festen Stufen au f e iner der Landestützen wurde. Richard ließ die Winde durch Jack anhalten, als er noch zwei Meter von der Oberfläche entfernt war. Er hatte eine Videokamera mitg e bracht, um Georges ersten Schritt von der Landeplatte auf den Boden von Roche aufzuzeichnen.
    Während diese historische Aufnahme des Schrittes von der Landeplatte hinunter gemacht wurde, schaute George zu R i chard und seiner Kamera herüber und begann zu spr e chen.
    »Dies ist nur der erste Schritt der langen Reise der Menschheit … PASS AUF!!! « Er stürzte sich auf Richard, um ihn festzuhalten.
    Richard hatte, mit beiden Händen an der Kamera beschä f tigt, versucht, sich aufrecht zu halten, indem er das Seil u n ter einen Ellbogen klemmte. Aber mit der Kamera war er kopflastig, verlor die Balance und kippte um. Sein Helm verfehlte nur knapp einen Felsblock, als er vom Haken nach unten wirbelte. George

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