Der Flug der Libelle
seinen Imp sagte eine mechanische Stimme: »7613 FF. «
»Nachprüfen! « sagte Jack.
David blickte auf eine gedruckte Checkliste und nickte zustimmend.
»Selbstkontrolle – Routine Eins! «
» Oberflächen-Exkursions-Modul 1 führt System-Check durch «, meldete Jills Stimme. Danach eine lange Pause. I n zwischen bekamen Arielle und David durch George und K a rin Gesellschaft.
»Fünf Sensoren mangelhaft, zwei Tanks mit meßbaren Verunreinigungen, und eine fehlende Flasche in der Komb ü se «, meldete Jill schließlich.
»Etwa diese hier? « sagte Arielle. »Ich wollte mir gerade einen Shake machen. «
»Warte damit bis nach dem Checkout! « Karin war w ü tend. »Jill hat eben gerade voll zu tun. «
»Oh, warum haben wir keine Algenshakes . « Arielle le g te die Flasche wieder hin und schwamm den ganzen Korr i dor entlang, um John auf dem Flugdeck zu treffen. Sie füh r ten mit Jill einige simulierte Landungen durch. Karin gab inzw i schen an der technischen Konsole ein paar »Notfälle « ein, damit alle in Übung blieben.
»Jetzt reicht ’ s «, sagte George, nachdem er eine antrieb s lose Landung verpfuscht hatte und Arielle in der letzten S e kunde durch einen imaginären Feuerstoß mit den für den Weltraum bestimmten Raketen hatte eingreifen müssen, d a mit sie noc h e inen sanften Schwebezustand erreichten. »Jill scheint in Ordnung zu sein; und es ist Zeit, daß Thomas und Red kräftig beschleunigen, damit wir den Bogen zu L5 schaffen und › Walter ‹ absetzen können. Wir wollen die › L i belle ‹ dicht machen und uns etwas zu essen besorgen. «
»Ich komme später nach «, sagte Karin. »Ich muß noch diese zu niedrigen Sensordaten und die Verschmutzung s meldung nachprüfen. «
»Es wird mir ein Vergnügen sein, dein Essen an deiner Stelle zu verdrücken «, sagte Arielle, während sie sich lo s schnallte und aus der Luke schwebte.
»Laß bloß mein Essen in Ruhe! « brüllte Karin hinter ihr her, »… du dürres Faß ohne Boden! «
Nach dem Essen begaben sich Thomas und Red nach oben zur Brücke. Karin folgte ihnen, um die Systeme auf der tec h nischen Konsole zu überwachen. Der Rest der Besatzung ve r sammelte sich in der Halle, um die Aussicht zu g e nießen und bei der Beschleunigung ihre Mahlzeit abz u schließen .
»Soll ich das Copilotengeschirr anlegen? « fragte Red, während sie hinaufstiegen.
»Nee «, sagte Thomas. »Ich mag gut sein, wenn es rauf und runter geht, aber bei den Karusselrunden bist du zustä n dig. Du ziehst das blaue Geschirr an; und ich werde aufpa s sen und zusehen, wie du es machst. «
Der › Adler ‹ war in einer Synchronbahn um Rochewelt. Um sich von L4 nach L5 zu begeben, beschloß Red, aus der Rotationsebene so weit auszuscheren, daß Rochewelt, wenn sie zurückkamen, eine zusätzliche halbe Umdrehung ihnen gegenüber gemacht hatte. Sie drehte den › Adler ‹ und gab Schub mit den Hauptraketen. Die Zuschauer in der Ha l le wurden in ihre Sitze gedrückt, als die Szene im Aussicht s fenster kippte und sich zu drehen begann. Auf Eau wurde es finster, als Roche die Sonne blockierte. Als die Sonne wi e der über Eau aufging, sahen sie die kalten Nordpole. Große Wirbelstürme zeigten sich auf der kühlen Sichel, während ein Schnee aus Wasser und Ammoniak auf den Wasserberg hinabregnete. Bei L4 hielten sie an. Dort wurde › Walter ‹ in eine hin und her springende Bahn geschickt, die sich mit der von › Clete ‹ abwechselte. Jetz t w ar, ebenso wie die äußeren Pole, keiner der kalten Pole mehr als drei Stunden von e i nem Nachrichtensatelliten entfernt.
Thomas und Red gingen hinunter, um sich mit George zu beraten.
»Wir sind nur vier Stunden lang auf gewesen «, sagte Thomas. »Und Red hat bei dieser letzten Schicht die ganze Arbeit geleistet, während ich in dem roten Geschirr gedöst habe. Wir können auf Roche landen, wenn ihr das wünscht. «
»Was empfiehlst du, Jack? « fragte George. Er sah, daß die Imps von Thomas und Red ihre Finger an die Hälse und Schulteradern ihrer Schützlinge legten und die Lebensfun k tionen prüften.
»Ich habe keine Einwände «, sagte Jack.
Georges Imp vibrierte mit einer Stimme, die man schon seit einiger Zeit nicht mehr gehört hatte. »James sieht auch kein Problem «, sagte Jinjur.
»Also geh nach unten! « sagte George.
»Bereithalten für Zündung der Umlaufbahn! « sagte Th o mas. »Das wird die stärkste Beschleunigung sein, die ihr seit Jahrzehnten gespürt habt. Also schnallt euch
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