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Der Flug des Falken

Der Flug des Falken

Titel: Der Flug des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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Aber ein Insekt mit einem tödlichen Stachel: einer Extrem-reichweiten-Partikelprojektorkanone vom Typ Ripper Series Al. Die sich momentan in den Hinterkopf des Würger fraß.
    Der leichte Mech war ein schneller Jagdmech, der im Grunde um die PPK herumkonstruiert war. Trotzdem konnte er kein Dauerfeuer aufrechterhalten, ohne die Betriebstemperatur in die Höhe zu treiben, bis die Notautomatik den Fusionsreaktor abschaltete. Dem MechKrieger in dieser Maschine war das jedoch offenbar gleichgültig. Er setzte alles auf eine Karte.
    Wie kommen die Kriecher an solche Krieger?, fragte sich Malvina. Ihr war es gar nicht gleichgültig. Die Temperatur in ihrem Cockpit stieg rapide auf Werte, die selbst sie nicht mehr aushielt.
    Ohne den Tomahawk freizugeben, drehte sie den Torso der Schwarzen Rose gegen den Uhrzeigersinn und zerrte die fünf und vierzig Tonnen schwere Maschine mit - wie ein Erwachsener ein störrisches Kind hinter sich herzieht. Gleichzeitig eröffnete sie mit dem rechten Mecharm das Feuer. Sie konnte diesen kümmerlichen Störenfried auch mit der verbliebenen Kal.-100-mm-Kanone erledigen, und falls ihn das - oder der Hitzestau - nicht ausschaltete, konnte sie noch mit Lasern und LSR nachlegen.
    Das grässliche blaue Leuchten im Cockpit erlosch, als die Spitze ihres linken Schmuckflügels den Partikelstrahl unterbrach.
    Sie grinste. Zwei so mutige Gegner so kurz hintereinander zu töten - und einer davon war die berühmte Tara Campbell -, das sollte doch mehrere Zeilen in der Jadefalken-Erinnerung wert sein. Ganz abgesehen davon, dass es mit einem Schlag die Eroberung Skyes garantierte...
    * * *
    Tara Campbell wusste sofort, was ihre Freundin und Adjutantin plante: einen Alphaschlag. Sie hatte die PPK auf Dauerfeuer gestellt und würde so lange schießen, bis sich der Reaktor abschaltete. Und schon bevor Malvina ihre Autokanone auf sie richtete, steckte sie in Schwierigkeiten. Tara sah mindestens zwei Gierfalken-Mechs mit Kurs auf die leichte Maschine, und sie feuerten noch im Lauf.
    »Tara B.«, rief sie. »Hinter Ihnen! Abbruch!«
    Sie erhielt keine Antwort. Tara ließ den Arm des feindlichen BattleMechs los. Stattdessen stemmte sie die Mechhand auf das Sprungdüsengehäuse unter dessen rechtem Flügel und drückte. Der nach hinten geschwungene Kamm ihres Mechkopfes bog sich zwar in der Mitte aufwärts, doch es gelang ihr, sich zu befreien.
    Tara Bishops PPK-Strahl erlosch. Auf Tara Campbeils Infrarotanzeige strahlte der Rudeljäger durch die gewaltige Hitze, die eine Notabschaltung erzwungen hatte, wie eine Fackel.
    »Tara, aussteigen!«, befahl die Countess verzweifelt, als sich das Feuer mehrerer Mechgeschütze auf die reglose Maschine konzentrierte.
    Malvina feuerte ihre Autokanone ab. Der Einschlag schleuderte den Rudeljäger nach hinten.
    Tara drehte ihren Tomahawk und brachte dessen eigene Kal.-100-mm-Kanone zum Tragen. Der ultraschnelle Feuerstoß ruckte den Mech nach hinten.
    Das Vogelkopfcockpit der Schwarzen Rose flog in einer schwarzen, von roten Funken durchzuckten Rauchwolke auseinander. Der riesige, geflügelte Mech krachte wie ein einstürzendes Haus zu Boden.
    Als der Rudeljäger fiel, stieg Tara Bishop endlich aus.
    Tara Campbell drehte sich zu den Gegnern um, die auf ihre Freundin geschossen hatten. Sie hatten bereits den Rückwärtsgang eingelegt und feuerten nun abwechselnd hierhin und dorthin auf die von mehreren Seiten anrückenden republikanischen Einheiten.
    Durch Taras Neurohelm krachte ein plötzlicher Sturm von Meldungen. Die ohnehin schon zurückgedrängten Gierfalken zogen sich jetzt überall zurück, als sich die Nachricht vom Abschuss ihrer unbesiegbar geglaubten Kommandeurin wie ein Lauffeuer verbreitete. Sie zogen sich geordnet und unter Feuerschutz zurück, wie gute Clanner. Aber sie zogen sich zurück.
    Über den Wohnblockruinen öffnete sich ein Fallschirm. Tara Bishops Rettungsautomatik hatte einwandfrei funktioniert und sie durch einen glücklichen Zufall wie eine Mörsergranate in Richtung der eigenen Linien katapultiert.
    Was natürlich keineswegs garantierte, dass sie noch lebte. Taras Herz verkrampfte sich. Heute waren schon so viele gefallen. Aber Tara B. war ihre Freundin.
    »Countess!«, rief eine Stimme über die Frequenz der 1. Kearny. Zu ihrer Überraschung erkannte sie darin Subcommander Gelb, der erst kürzlich zum Anführer einer schweren Panzerlanze befördert worden war. »Mehr Teufel! Sie kommen aus den Wäldern!«
    Es entsprach zwar nicht der

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