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Der Flug des Falken

Der Flug des Falken

Titel: Der Flug des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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gefunden hat, der sowohl des Clans Jadefalke als auch des Blutnamens, den ihr beide geteilt habt, würdig ist.«
    Sie schloss kurz die Augen. »Ich weiß. Ich sah ihn sterben. Im Traum.«
    Er nickte. Falls er Zweifel hatte, war dies nicht der Zeitpunkt, sie zu äußern. Erst recht nicht ihr gegenüber.
    »Wie kannst du dann behaupten, dass wir nicht gescheitert sind?«, fragte sie. »Haben wir alles Leben auf Skye ausgelöscht?«
    »O nein. Wir haben kaum eine Spur hinterlassen. Trotzdem war die Schlacht um Skye ein epischer Kampf, von dem man in des Falken Nestern noch lange singen wird«, erklärte er mit schmeichelnder Stimme. »Und auch wenn es unserem Desant nicht gelungen ist, Skye zu erobern, hatte er bei seinen wichtigsten Zielen doch Erfolg: Chaffee, Ryde, Ze-bebelgenubi, Alkaid, Summer, Glengarry. All diese Welten stehen unter unserer Kontrolle, und ohne Zweifel wird auch Kimball II bald fallen, wenn das nicht bereits geschehen ist. Wir haben einen Brückenkopf im Raum der Republik. Khanin Jana Pryde wird die Initiative als Erfolg werten.«
    Er lächelte breit. »Sobald sie meinen Bericht erhält. Um offen zu sein, Aleks' Tod war sein letzter großer Dienst am Falken - und an uns persönlich. Mit seinem Opfer nimmt er die Verantwortung für unseren Rückschlag auf Skye auf sich und wird zu einem Märtyrer erster Güte. Nicht nur erschien sein Tod im Kampf gegen zwei berühmte feindliche MechKriege-rinnen so makellos, dass er jeden möglichen Tadel auslöscht, den seine Niederlage nach sich ziehen könnte. Eine seiner Mörderinnen war zudem niemand anderes als die Stahlwölfin Anastasia Kerensky - eine vollkommenere Zielscheibe für den Hass der Jadefalken, als man sie erfinden könnte.«
    Er setzte zu weiteren Erklärungen an - dass der Rückzug der Falken nicht zu ihrer Schande führen würde, sondern zu Ruhm, Ehren und historischer Unsterblichkeit. Und wie all dies der Kometin Malvina Hazen gebührte, deren bloßes Überleben in der >Erinnerung< der Jadefalken eine wundersame Bedeutung erlangen würde...
    Doch als er das fahle Feuer in ihren Augen sah, er-starben ihm die Worte auf der Zunge. Und er schätzte sich glücklich, dass sie das Einzige waren, was starb.
    »Erkennst du nicht, wie gleichgültig mir das ist?«, fragte sie. »Ich will ihre Vernichtung.«
    »Wessen?«
    »Skyes. Deine. Unsere. Des Clan Jadefalke. Ich will uns ausrotten und unser Genmaterial in den widerlichsten Jaucheschlund des Universums kippen.
    Ich will die Clans vernichten. Ich will die kriechenden Maden der Inneren Sphäre vernichten. Alle will ich sie vernichten. Alle!«
    Sie fuhr sich mit den Händen über das Gesicht und nach hinten durch die Haare. »Und mehr als alles andere will ich mich selbst vernichten.«
    Er starrte sie entsetzt an. »Da spricht die Krankheit aus dir, Galaxiscommander. Du kannst nicht ernsthaft... «
    »Doch! Ich meine es ernst, das und noch mehr! Ich will das Universum mit einem reinigenden Feuer von der Seuche namens Menschheit befreien, wenn ich könnte sogar mit Sonnenfeuer. Nur einen im ganzen Universum hätte ich ausgenommen. Und er ist gestorben. Bei dem Versuch, mich zu retten! Ist das nicht eine köstliche Ironie?«
    Sie verbarg das Gesicht in den Händen und heulte, als wollte sie ihr Innerstes nach außen kehren.
    Er stand reglos daneben. Ein gewöhnlicher Clanner wäre schockiert gewesen und auch angewidert von einem derartigen Schauspiel der Schwäche bei einer so hoch gerühmten Heldin.
    Bec Malthus versuchte nicht seine Verachtung zu verbergen, sondern seine Begeisterung. Er missverstand ihre Passion nicht als Schwäche, wie es die übrigen Clanner-Narren getan hätten. Er erkannte in dieser kleinen Frau die Macht - eine unvorstellbare Macht, sofern es nur gelang, sie in die richtigen Bahnen zu lenken.
    Und dafür war er genau der richtige Mann.
    Als Malvinas Wut und Schmerz nachgelassen hatten und sie wieder ansprechbar war, sagte er mit sehr leiser Stimme: »Du sollst bekommen, was du dir wünschst.«
    Sie senkte langsam die Hände und sah zu ihm auf. »Wie meinst du das?«
    »Ich erkenne in dir die Gewissheit unendlicher Klarheit. In der Reinheit deines Hasses finde ich Erlösung. Die Welten der Menschheit liegen dir zu Füßen, auf dass du sie zertrittst.«
    Sie stand auf. Ihr Gesicht wirkte zu stolz, um die Schmerzen zu zeigen, die ihr Körper in der Steifheit und Langsamkeit der Bewegungen verriet. »Hast du überhaupt etwas von dem gehört, was ich gerade sagte? Ich lehne Sitten

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