Der Fremde aus dem Meer
Anbeter auf die Knie zwingen würdest, um deine Gunst zu erflehen.«
Sie lachte beklommen. »Ich glaube nicht, dass ich ganz so weit gehen würde.«
»Ich würde es.« Er trat einen Schritt näher und schien den ganzen Raum um sie herum einzunehmen.
Überwältigt schluckte sie. »Ich glaube, ich sollte probieren, ob es passt.« Nachdenklich deutete sie auf das Kleid.
»Erlaube, bitte!« Er bewegte sie so, dass sie mit dem Rücken zu ihm stand und ergriff den Reißverschluss. »Das hätte mein Leben damals sicherlich einfacher gemacht.« Er lachte leise in sich hinein und öffnete ihn langsam.
Pennys Körper erwachte zum Leben. Sein verführerischer Tonfall streichelte ihre Haut wie warmes Öl.
»Bei Gott, ist das ein erotisches Geräusch.«
»Ramsey!« Verstohlen warf sie einen Blick zur Tür. » Wir ... Du solltest mir nicht ... du weißt schon ... helfen.«
Sie hatte den vollen Ausblick auf die Spiegelwand, und ihrer beider Blicke durchdrangen sich. »Ich habe dich nackt und schamlos vor mir liegen sehen, so wie du immer sein wirst, meine Liebste.« Für einen Augenblick schloss sie die Augen und erinnerte sich daran, wie er sie unter der Dusche geliebt hatte, wie das heiße Wasser und seine glatte, warme Haut an ihr entlanggeglitten waren.
Benommen öffnete sie die Augen und sah, wie er sie anstarrte. Mit einem sinnlichen Versprechen, das seine Augen verdunkelte. Langsam schälte er das Kleid von ihren Schultern, und sein Atem fächelte über ihre Haut. Seine Nähe brachte Pennys Blut in Wal-lung, und einen Augenblick lang sank sie gegen ihn. Er hielt sie fest, mit ihrem Rücken gegen die Vorderseite seines Körpers gepresst. In dem Spiegel sah sie, wie seine Hände kurz ihre Taille einrahmten und seine Finger an einem Gewirr von Fäden und Bändern nestelten. Sein Kopf bewegte sich nach unten, und er legte eine Spur feuchter, ungestümer Küsse ihren Hals hinab. Dann schmiegte er sich an die empfindliche Stelle hinter ihrem Ohr.
»Ich habe deinen Geruch vermisst«, flüsterte er, und ein leises Stöhnen drang aus ihrer Kehle. Seine Hände glitten noch weiter nach unten, zeichneten die Formen ihrer Hüften nach und stießen das Kleid zu Boden. Dann hob er sie aus dem Gewirr von Kleid, Reifrock und Unterröcken heraus und stellte sie auf die Füße.
Seine Hände ruhten auf ihrer Taille, wobei die Daumen über den seidenen Stoff strichen. Kognakbraune Augen fuhren bewundernd und liebkosend vom Kopf bis zu den Schuhen. Ihr Kleid war stilecht bis in die winzigen Bögen ihrer Strumpfbänder. Als sein Blick an ihr hinaufglitt, wünschte sich Ramsey von Herzen, dass sie alleine wären, denn er wollte sich Zeit dazu nehmen, die Bänder zu entfernen und die Schätze darunter in liebevoller Verehrung zu würdigen.
»Denk nicht einmal daran!« Sein Blick begegnete ihrem. Die Hitze, die in ihm lag, ließ ihr Blut in den Adem kochen.
»Kannst du Gedanken lesen?«
»Eher schon Anzeichen.« Ihr Blick ging hinunter zu seinen Hosen und der Ausbeulung, die sich in dem Stoff zeigte.
Unbekümmert lächelte er sie an. »Mein unbehaglicher Zustand ist ganz und gar deine Schuld.« Bevor sie protestieren konnte, löste er die Haken ihres Korsetts, zog es ihr aus und begann schnell, das andere zu schnüren.
»Junge, Junge! Du bist aber ganz schön geübt darin«, sagte sie über die Schulter, als er die Schnüre festzog. Er begegnete ihrem Blick im Spiegel.
»Willst du, dass ich lüge?«
Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich. »Nein, die Wahrheit ist schlimm genug.«
Er hielt inne und runzelte die Stirn. »Was vorher war, hat keine Bedeutung mehr, Penelope.«
»Du erwartest von mir, dass ich dir das glaube?«
Er zwang sie, ihn anzusehen. »Wie du mir geglaubt und vertraut hast?«, zischte er.
Während die noch immer schwärenden Wunden zu schmerzen begannen, blieb sie ruhig und stumm.
»Warst nicht du es, die von mir verlangt hat, dass ich aus deinem Leben verschwinden soll?« Die Scham darüber brannte noch immer heftig, und seine Augen waren von den Spuren der Verletzung gezeichnet. »Warst nicht du es, die denselben Mann, der deinen Körper eine Nacht zuvor geliebt hatte, eine Missgeburt nanntest?«
Reue und Trauer überschwemmten sie. »Es tut mir ... so Leid.« Die Stimme drohte ihr zu brechen. Sanft glitt er mit den Händen über ihre entblößten Arme. »Ich war fürchterlich verwirrt...«, gestand sie.
»Ich weiß ...«
»Und ich hatte Angst.«
»Ich weiß...«
»Es gibt keine Entschuldigung dafür, wie
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