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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Schachtel und rannte den Bogengang hinunter.
    »Sie bewachen diesen Körper wirklich sehr gut, Herr Leibwächter, nicht wahr?«, murmelte Claire mit einem schnellen Seitenblick und folgte Penelope.
    Penny fühlte sich wie benommen, als sie schließlich die Korsage und die Unterröcke anzog. Als Claire ihr das Kleid anpasste, überkam sie ein ganz seltsames Gefühl: Ein Schauder lief ihr den Rücken und die Beine hinunter. Das kommt von Ramsey, dachte sie mit einem verstohlenen Lächeln.
    »Zieh die Schuhe an. Er soll die ganze Wirkung erleben.« Sorgfältig schnürte Claire das Kleid.
    »Ich tue das nicht für ihn.«
    »Soso. Nach diesem Kuss? Mädchen, ich bin überrascht, dass meine Stoffe nicht in Flammen aufgegangen sind.«
    Darüber lachte Penny, und sie spürte, wie das Begehren erneut durch ihren Körper schoss. Es war beinahe wie ein Vulkanausbruch, und sie vermied es, ihn anzusehen. Als sie den Bogengang hinunterging und auf den Sockel stieg, versuchte sie krampfhaft, die Fassung zu bewahren. Doch als Claire das Kleid ausbreitete und das enge Mieder zurechtschob, konnte Penny einfach nicht widerstehen. Sie war zu neugierig auf seine Reaktion. Sie hob den Blick und begegnete diesen dunklen braunen Augen im silbrig schimmernden Spiegel. Sie spürte seinen Blick auf ihrer Haut, als würden seine Finger sie liebkosend streicheln, auf ihren nackten Schultern und ihrer Taille verweilen und den Bogen ihres Rückens nachzeichnen bis zu der Stelle, wo sich der tiefblaue Stoff bauschte.
    »Sieh mich an, Liebste!« Seine geflüsterten Worte flogen durch den Raum. Claires Blick schoss zwischen den beiden hin und her, als Penny sich umwandte.
    »Tess hatte einen guten Geschmack, nicht wahr?«
    »Es ist die Frau in dem Kleid, die dem Stoff seinen Reiz gibt.« Seine Stimme klang so heiser wie die eines Schuljungen. Sie so elegant in der Kleidung seiner Zeit zu sehen, raubte ihm den Atem.
    Jeder Zentimeter des tiefblauen Kleides erhöhte ihre Schönheit, brachte ihre Lebendigkeit noch besser zur Geltung. Das Mieder passte, als sei es für sie gemacht. Der tiefe, herzförmige Ausschnitt mit dem perlenbesetzten Saum enthüllte ihre üppigen Rundungen. Winzige Kristalle waren wie Tautropfen über den Stoff verteilt, der mehr von ihren glatten Schultern und Armen entblößte, als es der Anstand gebot, wie Ram besitzerisch fand. Der trichterförmige Ärmel war am Ellbogen nur ein Geflüster durchsichtiger Seide. Die Tournüre war schlanker gearbeitet, der Stoff um die spitz zulaufende Taille fiel sanft hernieder, statt sich zu bauschen und den Körper einzuzwängen. Sie sah hoheitsvoll aus wie eine Königin, doch auch bezaubernd exotisch. Er stand auf, ging auf sie zu und bot ihr seine Hand. Sie nahm sie, stieg vom Sockel und trat ihm gegenüber.
    Der Ausdruck der Verehrung auf seinem Gesicht machte sie atemlos und verträumt zugleich.
    »Ramsey?«
    »Bei Gott, dem Allmächtigen, Penn.« Bei seinem abgründigen Blick wurde ihr heiß. »Mit wem muss ich mich duellieren, um einen anderen Mann davon abzuhalten, das zu sehen, was meine Augen jetzt gewahren?«
    Etwas Helles und Warmes sirrte in diesem Augenblick durch ihr Blut. »Na ja«, sagte sie vorsichtig und biss sich kurz auf die Unterlippe. »Du könntest mich begleiten.«
    Fragend schossen seine Augenbrauen in die Höhe.
    Sie straffte die Schultern und atmete tief ein. »Ich bitte dich um ein Rendezvous, Ramsey Komm mit mir zur Premiere.«
    Lange blickte Ramsey in ihre grünen Augen, verzweifelt suchend, was er zu sehen hoffte. Zugleich war er sich bewusst, dass er behutsam vorgehen musste. Doch es war ihm auch klar, dass die Einladung, sie vor dem Publikum, den Reportern und anderen Gästen zu begleiten, ein Schritt war, von dem er bisher nur hatte träumen können.
    Langsam neigte er sich über ihre Hand, hauchte einen Kuss darauf und hob dann den Blick. »Es wäre eine Ehre für mich, meine Herzensdame.« Er richtete sich auf und zog sie näher zu sich heran. Sein erregender Blick streichelte ihre nackte Haut, die sich ihm reizvoll und großzügig darbot. »Erinnere mich aber, dass ich mich bis an die Zähne bewaffne.«
    »Das ist vielleicht gar nicht so verkehrt«, sagte sie vorsichtig, und Verwunderung und Furcht schwangen in ihrer Stimme mit. »Die Feier findet im Herrenhaus der Rothmeres statt.«

31
    Margaret O’Hallaran packte die Tüte mit Gemüse ins Auto, schloss die Hecktür des Jeep Cherokee, ging um das Auto herum und öffnete die Fahrertür. Sie warf ihre

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