Der Fremde aus dem Meer
ist Sloane ein schwächeres Glied in der Kette.«
»Wie zum Beispiel ein Gorilla...«
»Während ihr beiden diesen Kampf untereinander austragt...«
Penny warf Tony einen scharfen Blick zu. »Wir kämpfen nicht.«
Ramsey lachte in sich hinein, und Anthony schmunzelte, wobei er die Dokumente über die Übertragung des Eigentumsrechts an der Blackwellschen Reederei auf den Tisch fallen ließ.
»Ich werde damit zum Museum gehen und versuchen, etwas darüber herauszufinden.« Er schob das Testament in seinen Aktenkoffer und ließ ihn zuschnappen. »Vielleicht könnte mir Clarissa helfen?«
»Clarissa?« Überrascht wandte sich Penny ihm zu.
Anthony grinste. »Zu jung?«
»Kein Kommentar.« Sie neigte ihren Kopf Ramsey zu. »Der Mann, den ich liebe, ist so alt, wie Männer eben werden.«
Plötzlich schlang Ramsey seine Arme um ihre Taille und drückte sie an sich.
»Somit ist es also bewiesen.« Er kuschelte sich an ihren Hals. »Alter hat nichts mit dem Herzen zu tun.« Sie drehte sich in seinen Armen und schmolz unter seinem feurigen Kuss dahin. Keiner von beiden merkte, wie Anthony ging. Doch als sie träge und nachgiebig war, flüsterte er: »Bitte kämpfe in dieser Sache nicht gegen mich, Penelope.« Ramsey verteilte leidenschaftliche Küsse über ihr Gesicht und ihren Hals. »Ich kann diese dunkle Wolke über uns keinen Augenblick länger ertragen.«
Über uns, dachte sie, und es traf sie im Innersten, dass sie nicht mehr allein war in dieser Welt. »Ich werde mit dir gehen.«
Er erstarrte und kniff die Augen zusammen. »Das glaube ich nicht.« Sie öffnete ihren Mund, um zu widersprechen, aber sein warnender Blick ließ sie ihre Lippen fest verschließen. »Dieses Ereignis begann zweihundert Jahre vor deiner Geburt.« Seine Augen waren hart und beinahe schwarz vor unterdrückter Wut. »Und ich habe die Absicht, ihm ein Ende zu setzen.«
Er bereitet sich auf die Schlacht mit Phalon vor, erkannte sie und entschied, dass es klug war, sich aus der Schusslinie herauszuhalten.
Eine Sekretärin führte ihn in die Bibliothek, und sobald sie die Tür hinter ihm geschlossen hatte, schlenderte Ramsey in dem Raum auf und ab. Er bemerkte die Veränderungen bei der Inneneinrichtung, die man im Laufe der Jahre vorgenommen hatte. Er versuchte, sich das Haus möglichst so in Erinnerung zu rufen, wie es ihm in seiner Zeit erschienen war. Drei Jahre vor seiner Zeitreise hatte er es zum letzten Mal gesehen. Die auf Hochglanz polierten Holzwände, die Regale, der Kamin und die Form der Fenster waren gleich geblieben. Nur die Möbel waren anders. Sie waren neu, sahen aber alt aus.
Die Tür öffnete sich, und Ramsey drehte sich um, als ein gut gekleideter Mann hereinschritt, der ihn nicht zur Kenntnis nahm, bis er sich hinter dem Schreibtisch niederließ. Er ordnete einige Papiere und blickte schließlich auf. Und in dem Mann des zwanzigsten Jahrhunderts vor ihm sah Ramsey die Augen seines Feindes.
»Ich bin Ramsey O’Keefe, der gegenwärtige Besitzer der Blackwell-Reederei.«
»Das weiß ich.« Phalon musterte ihn, als ob er ein Stück Fleisch auf dem Hackbrett sei.
Ramsey biss die Zähne zusammen.
»Was wollen Sie?«
»Nur das, was rechtens ist.« Ramsey warf ein Bündel Papiere auf den Tisch.
Phalon zog sie zu sich heran und überflog sie mit kritisch prüfendem Blick.
»Dieses Haus und das Land, das es umgibt.«
Phalon schnappte nach Luft.
»Und jedes Möbelstück in seinem Innern, bevor es Alexander Blackwell weggenommen wurde.«
Phalon schob die Dokumente wieder Ramsey zu. »Sie verlangen ja ganz schön was für einen Mann ohne Vergangenheit und Beruf.«
Ramsey hob nur eine Augenbraue.
»Ich weiß, wer Sie sind. Sie sind ein Niemand, ein Nichts. Nur ihr Liebhaber«, sagte Pahlon mit Abscheu in der Stimme und trat drohend einen Schritt auf ihn zu. »Verschwinden Sie, Mister O’Keefe. Ich habe Ihnen nichts zu sagen. Und die Blackwells sind alle tot.«
Ramsey konnte die Ankunft Alexanders nicht erwähnen, weil er fürchtete, damit das Leben des alten Mannes in Gefahr zu bringen. »Ich mache Euch das Angebot, das Haus zurückzukaufen, Rothmere. Ich habe nicht die Absicht, es zu stehlen.« Sein Ton legte nahe, dass Letzteres Phalons Methode war.
Ramsey machte ein großzügiges Angebot.
»Nein.«
Er machte das Angebot noch verlockender.
»Ich habe nein gesagt. Dies ist mein Haus und mein Grundbesitz.«
Er klang zu sehr wie Phillip, um Ramsey ein gutes Gefühl bei der Sache zu geben. Er trat einen
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