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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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anderes in seiner Geschichte eine schwache Erinnerung in ihm, die er aber nicht zu fassen vermochte.
    »Ich wusste, dass dies geschehen würde, wenn ich mich erinnerte.«
    »Ich hatte nicht vor, so tief in Euch zu dringen, Alexander.«
    Alexander zögerte einen Augenblick. »Sie trifft keine Schuld. Seit Annoras Tod habe ich mit niemandem darüber gesprochen. Ehrlich gesagt, ich vermochte es nicht. Es ist der Grund, weshalb ich alles aufgegeben habe. In jener Nacht habe ich alles verloren. Und auch das hier.« Er machte eine Handbewegung zur Uferlinie zurück. »Es gibt einfach zu viele Erinnerungen.« Um Fassung ringend, atmete er tief ein und warf Ramsey einen zweifelnden Blick zu. »Sie können das Unternehmen haben, Ramsey. Es kostet Sie nichts. Nehmen Sie es, wenn Sie es haben wollen. Doch ein Fluch liegt darauf, das sage ich Ihnen. Es wird Sie zerstören.«

34
    Das ist wirklich ein tolles Schiff, dachte sie, als der Segler in seinen Gang am Dock einlief. Sie beobachtete Ramsey, wie er das Segel einholte, es sauber und methodisch befestigte und dann auf das Dock sprang und das Schiff vertäute. Er sah in dieser Umgebung zufrieden aus, wirkte unglaublich energiegeladen, und sie wusste, warum er wieder auf einem Schiff sein und diese Ausflüge machen wollte. Er war ein Seemann. Er brauchte das. Und es war gut für ihre Beziehung, dass sie nicht seekrank wurde. Denn er nahm sie überallhin mit.
    Ihr Blick ging zu dem älteren Mann, der neben ihm arbeitete. Er trug ausgebleichte Jeans, ein kurzärmeliges Hemd und eine griechische Fischermütze, unter der sein graues Haar bis über den Kragen quoll. Dann kamen die beiden auf sie zu, und sie richtete ihren Blick auf den Mann an der Seite ihres Geliebten.
    Alexander Blackwell.
    Ihre Handflächen begannen zu schwitzen, als die Männer sich näherten. Er musste mindestens sechzig Jahre alt sein. Sein Gesicht war gebräunt und wettergegerbt, und seine Augen wiesen das hellste Grün auf, das sie jemals gesehen hatte. Sie waren beinahe zu schön für einen Mann, fand sie.
    Ramsey kam zuerst bei ihr an. Sie löste ihren Blick von Alexander und sah in sein eindrucksvolles Gesicht.
    »Ich habe dich vermisst«, flüsterte er leise, beugte sich über sie und küsste sie stürmisch auf den Mund.
    Sie packte ihn an seinem muskulösen Oberarm und stellte sich
    auf die Zehen. »Mein Gott, du siehst da draußen fantastisch aus.« Ihre Stimme klang plötzlich rau vor Verlangen. Er lächelte wissend, küsste sie wieder. Heiß und besitzergreifend glitt seine Zunge genussvoll über ihre Lippen, in ihren Mund.
    »Hätte ich gewusst, dass das eine solche Reaktion hervorrufen würde, dann hätte ich dich auf ein Schiff entführt und gewartet, bis du dich mir hingegeben hättest.«
    »Was für eine interessante Vorstellung«, sagte sie. Er warf den Kopf zurück und lachte. Penny drückte ihn herzlich an sich und sah über die Schulter Alexander an.
    Sofort spürte Ramsey eine Veränderung, eine Anspannung in ihrer Haltung. Langsam ließ er sie los, und sie wandte sich Alexander zu.
    Sie starrten einander an, wobei ein fragender Ausdruck ihre Stirn in tiefe Falten legte. Ramsey beobachtete den seltsamen Blickwechsel zwischen den beiden. Penelope starrte immerzu und unverwandt in Alexanders Gesicht und in seine Augen. Aber Alexanders Blick fuhr schnell über ihr Gesicht, neugierig, fast unverfroren schamlos.
    »Penelope, das ist...«
    »Ich weiß.« Ihre leise Stimme klang einladend. »Es ist mir ein Vergnügen, Mister Blackwell.« Sie bot ihm ihre Hand.
    Alexander starrte auf ihre schlanken Finger und ließ dann seinen Blick zu ihrem Gesicht gleiten. »Alex«, berichtigte er. Dann ergriff er ihre Hand.
    Ihr stockte der Atem, und sie runzelte die Stirn bei diesem herzlichen Griff.
    Alexander blinzelte und versuchte, vor der berühmten Schauspielerin nicht wie ein Idiot zu wirken.
    Ramsey entging dieser Austausch nicht.
    Ein Telefon klingelte, und Penny zuckte zusammen. Dann lächelte sie Alexander an, entschuldigte sich und ging auf den Rolls zu. Hank drehte das Fenster herunter und warf einen finsteren Blick in Richtung Alexander, während er ihr das Mobiltelefon reichte.
    Alexander musterte Penelope und sah dann Ramsey an. »Ich habe Fotos von ihr gesehen, als sie ein Teenager war.« Es entstand eine Pause, während der er wieder in ihre Richtung sah. »Sie hat sich wirklich in eine Schönheit verwandelt.«
    Unruhig trat Ram von einem Bein auf das andere. Gedanken versuchten, Gestalt

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