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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Vergangenheit ihres Vaters.«
    »Sloane war aber damals noch nicht einmal geboren. Sie könnte vielleicht Gerüchte gehört haben, aber Phalon wollte nicht, dass irgendjemand den Brief sah.« Traurig schüttelte sie den Kopf. »Elizabeth war eine starke Frau. Das hat sie sicherlich damit bewiesen, dass sie ihre Vergewaltigung verarbeiten konnte.« Sie schauderte bei den schrecklichen Bildern, die Elizabeths’ Brief nahe legte. »Phillip war ein Wahnsinniger.«
    »Ja. Er war wahnsinnig, völlig wahnsinnig«, sagte Ram leise, wobei er sich an das Verbrechen erinnerte, das jener an Danes Schwester begangen hatte. »Phalon dachte wahrscheinlich, er hätte auch diese krankhafte Erbanlage im Blut.« Ramsey zuckte mit den Schultern und blickte prüfend in den Rückspiegel. »Abgesehen von irgendeiner seltsamen Tradition der Familie Blackwell, meinte ich, dass Annora noch einen weiteren Grund dafür gehabt hat, den Brief zu behalten. Er muss sich auch auf ihre eigene Familie bezogen haben.«
    Sie stimmte zu und schränkte zugleich ein. »Ja, aber die Eintragungen in ihrem Tagebuch waren viel zu allgemein. Da stand ja nichts außer, dass sie sich in Phalons Umgebung unwohl fühlte.«
    »Ich vermute, dass sie Alexander nicht erzählt hatte, was Phalon versuchte.«
    »Und das werden wir auch nicht.«
    Er lächelte verständnisvoll. »Er weiß es wahrscheinlich, Liebste, und hat es dir überlassen, das herauszufinden.«
    Die Augen auf die Fahrbahn gerichtet, dachte sie, dass er wahrscheinlich Recht hatte. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass diese Juwelenschatulle so lange in Alexanders Besitz war und er nicht einmal einen Blick hineingeworfen hatte. Und zu ihr hatte er ja gesagt, sie könne mit dem Inhalt machen, was sie wolle. »Was glaubte Phalon, was ihm Noal beschaffen könnte? Ich meine, er hat ihm ja nicht einmal so weit getraut, dass er Noal gesagt hätte, wonach er suchen sollte. Das stimmt natürlich nur, wenn Noal uns die Wahrheit gesagt hat.«
    Einen Augenblick lang starrte Ramsey nachdenklich vor sich hin. »Phalon könnte ihm eine Beschreibung gegeben haben, aber bei so viel Angst, wie er sie ja auch heute Abend gezeigt hat, hätte er ihm sicher nichts über den Inhalt gesagt: Vielleicht hätte er durchblicken lassen, dass er Vergeltung geübt hätte, wenn das Siegel erbrochen gewesen wäre.«
    »Deshalb hast du also das Siegel wieder neu eingeschmolzen.«
    »Lass doch Phalon seinen Frieden haben. Es wird sich nichts daraus ergeben, dass es das Geheimnis nicht mehr gibt.«
    Sie und ihr Onkel hatten das gemeinsam, dass keiner von ihnen wollte, dass ihre Fehler öffentlich wurden, allerdings mit dem Unterschied, dass Penny nur sich selbst schadete, wenn sie sie verbarg.
    »Das stimmt«, sagte sie nachdrücklich und lenkte das Auto durch das Tor ihres Anwesens. Die Abwesenheit von Wachen und Waffen tat wohl. Und der Anblick von Ramsey, wie er am frühen Abend die Leute entwaffnet und entlassen hatte, war befriedigend gewesen.
    »Es ist noch nicht ganz vorbei, Liebste.«
    »Warum nicht?« Sie bremste, legte den Gang ein, schaltete den Motor aus und sagte: »Phalon hat, was er will. Übergib Noal und seinen Partner der Polizei, und Crane wird sich um das Pferd kümmern.«
    Er wandte sich ihr zu. »Hast du vergessen, dass jene Diamanten deinem Vater, deiner Familie gehörten und dass sie im Besitz eines Rothmere waren, in der Nacht, als Tess sie stahl?«
    »Aber sie sind weg, verloren zwischen hier und ...«, sie machte eine Handbewegung, die durch die Windschutzscheibe auf das Universum deutete, »... wo auch immer.«
    Als er nicht antwortete, sah sie ihn an.
    Und langsam schüttelte Ramsey den Kopf.
    Lieutenant Pete Mathers richtete die Fernbedienung auf das Fernsehgerät und hielt das Videoband an. Dann lehnte er sich in seinem Sessel zurück und schlug sich leicht mit der Fernbedienung gegen die Lippen.
    »Das schien eine ganz andere Frau zu sein als die, die wir kennen gelernt haben.«
    »Stimmt, ja.«
    »Was ist nun mit dieser Geschichte?«
    »Nun, die lässt irgendwie meine ganze Theorie zum Teufel gehen«, sagte Downing völlig gleichmütig.
    »Glaubst du, dass sie ehrlich ist und keine krummen Touren macht?«
    »Ich an ihrer Stelle würde ganz sicher nicht derart übles Zeug vor dem ganzen englisch sprechenden Publikum ausbreiten, wenn ich nicht wirklich verzweifelt wäre.«
    »Ich habe dir doch gesagt, die Renfrew ist nicht einfach gesprungen. Sie ist dazu gezwungen worden, weil man sie zu ermorden

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