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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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rückwärts gehend das Zimmer, und Penny schaltete den piepsenden Monitor ab. Sie sah Ramsey an.
    Er bewegte nur seine Augen, die sie eiskalt anstarrten. »Mich dünkt, sie haben meine Kleider in dem Schrank verstaut.« Er deutete auf einen Wandschrank.
    Sie zögerte und drückte die Hand mit den Tüchern auf die blutende Stelle. »Aber sind Sie nicht, Sie wissen schon, noch an einer anderen Stelle angeschlossen?«
    Langsam hob er eine Braue.
    »Nein?« Ihr Blick wanderte seinen Körper hinunter.
    Ramsey stützte sich auf einen Ellbogen, sehr nahe und mit funkelnden dunklen Augen. »Vielleicht möchten Eure Ladyschaft sich selber von dieser Tatsache überzeugen?« Er hob das Laken, das auf seinem nackten Bauch lag.
    »Ersparen Sie mir dieses aufregende Erlebnis«, sagte sie mit unbewegter Miene. Sie ignorierte die Wirkung seines Lächelns und suchte in dem Nachttischchen nach einem Verband. Mein Gott, er wechselte in Herzschlaglänge von einem Wutanfall zu aufreizender Lüsternheit.
    Ramsey musterte sie eingehend, während sie den Einstich behandelte. Sein Blick glitt gemächlich über das weinrote Haar, das von einem schmalen Band zusammengehalten wurde. Ihre Haut war goldfarben und glatt, doch konnte er auch die schwachen Spuren von Schminke erkennen, die ihre Schönheit betonten. Er hätte sie gerne ohne Schminke gesehen. Und eigentlich hätte er sich gern daran erfreut, ihren wohlgestalteten Körper zu betrachten, während sie nichts als ein Lächeln trug - welches sie ihm erst noch gewähren musste. Und warum, in Gottes Namen, trug sie Kleider, die zehn Nummern zu groß waren, fragte er sich, während er das Männer-Jackett betrachtete, dessen Ärmel bis an die Ellbogen aufgekrempelt waren, und die rosafarbene Seidenbluse, die ihre wohlgerundeten Formen verbarg. Aber es waren ihre Hosen von verblichenem Blau, die seine ganze Aufmerksamkeit auf sich zogen - und festhielten. Er konnte den Blick nicht von ihren Hüften und Oberschenkeln lösen, die sich in dem anliegenden Stoff deutlich abzeichneten. Er schluckte. Um Gottes willen, trug jede Frau in diesem Jahrhundert solch aufreizende Kleidung? Als er aufblickte, starrte sie ihn scharf an, die Lippen zusammengepresst, die Arme in die Hüften gestützt.
    »Sind Sie fertig mit Ihrer Bestandsaufnahme?«, fragte sie schnippisch, und er strahlte sie mit einem unerwarteten Lächeln an.
    »Nein, Mamsellchen. Aber fürs Erste ist’s genug.« Ihre dunkelgrünen Augen zogen sich zu schmalen Schlitzen zusammen, und sein Lächeln wurde noch breiter. »Meine Kleidung, bitte!«
    Seine Überheblichkeit ärgerte sie, und in stummer Herausforderung verschränkte sie die Arme. »Wenn Sie so scharf darauf sind, hier herauszukommen, dann holen Sie sich ihre Sachen!«
    »Wenn Ihr darauf besteht.« Er warf die Decke zurück und stieg nackt aus dem Bett.
    »Oh, wie wunderbar!«
    Während er den Arm nach dem Kleiderschrank ausstreckte, blickte Ramsey auf. Er erwartete, dass sie ihn ebenfalls ansah, und hatte den Anstand zu erröten, denn sie stand mit verschränkten Armen ruhig da und ließ ihren kühnen Blick wohlgefällig auf und ab wandern. Sein Blick begegnete dem ihren. Keckes Frauenzimmer, dachte er. »Seid Ihr nun fertig mit Eurer Bestandsaufnahme, Madame?«
    »Ziehen Sie sich an, Mister O’Keefe. Da ist nichts, was ich nicht schon einmal gesehen hätte.« Penny erstickte beinahe an der Lüge. Mein Gott, es war ein Verbrechen, einen solchen Körper zu haben.
    »Ich bin wirklich sehr angetan von Euren Komplimenten, Mamsell.« Er öffnete die Tür und nahm ihr die Sicht. Diese Taktik beschämte ihn ein bisschen. Ist sie eine Hure?, fragte er sich, während er seine Bundhosen anzog und den leichten Schwindel ignorierte. Nein, die Mamsell gab ihm nur seine Stichelei zurück. Wie es Tess getan hätte. Fasziniert lächelte er und bückte sich, um seine Stiefel anzuziehen. Und er wagte noch ein wenig mehr. »Schade, dass die Kennerin nichts findet, was ihrem Geschmack entspricht.«
    »Hüten Sie ihre Zunge, Mister«, warnte sie ihn leise, wobei sie über seine elegant vorgetragene Replik lächelte, mehr noch als über jene muskulösen sonnengebräunten Schenkel, von denen sie tief beeindruckt war. Die Schranktür ruckte hin und her, und Penny trat näher. »O’Keefe?« Sie spähte um das Holz herum. »Verdammt!« Er sackte an der Wand herunter, konnte sich gerade noch halten, atmete schwer und hatte die Augen zusammengepresst. »Stützen Sie sich auf mich.« Sie schlang ihren Arm um

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