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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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seine Taille und stöhnte auf, als sie sein Gewicht spürte. »Haben Sie nicht gesagt, dass Sie völlig fit sind?«
    Er straffte sich und blinzelte auf sie herab. »Vergebt mir bitte meine kleine Taktlosigkeit, Mylady.«
    Penny war sich nicht sicher, welche er meinte. Die Blitzer-Szene oder das hier. Aber seine warme Haut streifte ihre Wange, und unter ihrer Hand fühlte sich sein Körper steinhart an. Auf seinem Oberkörper bemerkte sie einige glänzende Narben, als sie ihren Blick zu ihm emporhob. Er lächelte, langsam und männlich, und ihr Inneres vibrierte wie eine fein gestimmte Violine. Max hatte Recht. Es war schon lange her...
    »Wie heißt du, Kleines?«, flüsterte er.
    Sie antwortete sofort.
    »Penny ... Penelope Hamilton.« Sie hatte es nicht mehr nötig gehabt, sich vorzustellen, seit dem Tag, als ihr erster Film zum Kassenschlager wurde. Mein Gott, war das seltsam! Und sie konnte das beängstigende Gefühl nicht loswerden, dass sie dadurch, dass sie diesem komisch sprechenden Ramsey O’Keefe half, ihr eigenes Privatleben zerstörte.

7
    Ramsey war in Versuchung.
    Allmächtiger! Es verlangte ihn über die Maßen danach, diesen verdrießlichen Mund mit langen Zungenküssen so lange zu durchpflügen, bis sie ihn atemlos begehrte. Und vielleicht auch lächelte. Es wäre wirklich leicht. Ihr Gesicht war so nahe, dass er den lebhaften Sternenregen in ihren grünen Augen sehen konnte und den Luftzug ihres Atems auf seiner nackten Brust spürte. Ihr Körper, üppiger, als er ihn sich vorgestellt hatte, presste sich warm und nachgebend an ihn, einen exotisch süßen Duft verströmend. Doch er widerstand der Verführung. Denn er hatte keine blasse Ahnung, wie eine Frau dieser Zeit reagieren würde.
    Würde sie wie eine Todesfee schreien, wäre das jetzt äußerst ungünstig.
    Er brauchte ihre Hilfe.
    Sein Blick ging an ihr vorbei, und er wies mit dem Kopf in diese Richtung. »Ich glaube, es ist Zeit für unsere Flucht, Mamsell Hamilton.«
    Sie drehte sich um. Zwei uniformierte Männer traten aus dem Aufzug. »Oh, wunderbar. Die Greifer.«
    »Ich bitte um Entschuldigung, wer?«
    Ihr Blick ging zu ihm zurück, und als ob sie erst jetzt bemerkte, wie intim sie sich berührten, löste sie sich sanft von ihm und trat zurück. »Die Polizei.«
    Er runzelte noch immer die Stirn, während er sich das Hemd überzog, wobei ihm plötzlich zu Bewusstsein kam, wie kühl sie wirkte.
    »Die Behörden«, erklärte sie. »Die Staatsmacht.« Sie griff in ihre Tasche und zog seine Jacke hervor.
    »Ah ja, die Gendarmen.« Ram stopfte sich die Hemdzipfel in seine Bundhosen. »Eine recht unangenehme Sorte Mensch, diese Kerle.«
    Nun war es an ihr, die Stirn zu runzeln und ihn misstrauisch anzusehen. »Haben Sie ein Verbrechen begangen oder so etwas?«
    Obwohl es Ramsey durch den Sinn ging, dass Zeitreisen ein Vergehen sein könnten, widersprach er ihrer Vermutung. Dann zog er ihr das Band aus dem Haar, als wäre es sein gutes Recht. Dunkelrotes seidiges Haar floss ihr in leuchtenden Kaskaden über die Schultern, und verwirrt schob sie es zurück.
    Ramsey fuhr mit den Fingern durch sein Haar und befestigte es mit ihrem Band, wobei er ungeheuer strahlte. Eine Augenweide, diese Maid. »Nein, bindet es nicht zusammen«, sagte er, als sie ihr Haar zu einem Knoten zusammenfasste. »Es ist ein wunderbarer Anblick, Mamsell Hamilton.« Er hob eine tiefrote Locke hoch und rieb sie zwischen seinen Fingern. »Als ob ein Feuer darin gefangen sei.« Er hielt die Haarlocke an seine Nase und atmete mit geschlossenen Augen ein.
    Wie gebannt hing ihr Blick an seinem heiteren, gelösten Gesichtsausdruck, und sie spürte plötzlich eine quecksilbrige Erregung. Dann entzog sie ihr Haar seinem Griff. »Ihre Spielsachen befinden sich hier drin, Casanova«, murmelte sie, wobei sie ihm die zusammengerollte Jacke auf den Bauch drückte. Siegessicher lächelte er sie an. Penny wandte sich ab und ging mit langen Schritten ans Fenster. Keine Zuneigung, kein Gefühl, ermahnte sie sich. Sie spähte durch die halb geöffneten Jalousien. Die Polizisten sprachen mit Dr. Markum.
    »Schnell, bitte!«
    Vollständig angezogen, schob Ramsey seine Messer in die dafür vorgesehenen Verstecke, wobei er zusammenzuckte, als er mit der
    Messerspitze seine genähte Wade streifte. Dann begann er, seine Pistole zu laden.
    Sie blickte über ihre Schulter. »Also wirklich. Was tun Sie denn da?«
    »Ich bewaffne mich«, sagte er, als müsse sie das eigentlich wissen.
    Wie

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