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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Verschmitztheit. »Ich wollte wissen, ob Ihr immer so ausseht, als hättet Ihr einen Eimer Zitronensaft getrunken.« Mit Mordlust in den Augen sah sie zu ihm auf. »Aber bitte, sag mir, Mädchen, hast du kein Wort der Verteidigung für dich?«, neckte er sie. Dann zog er seine Pistole und bedeutete ihr, die Führung zu übernehmen.
    »Oh, um Himmels willen, stecken Sie das Ding weg!« Sie schob den Lauf beiseite und nahm ihre Tasche. »Sie können hier hinausgehen, wenn Sie das wollen. Dafür braucht man nur ein wenig Zeit und ein paar Formulare, aber ganz bestimmt keine Waffe.«
    »Warum dann aber all diese Ausspioniererei und Geheimniskrämerei?«, fragte er, als sie wieder an seine Seite trat. Plötzlich traute er ihr nicht mehr.
    Penny konnte nicht glauben, dass es in Wirklichkeit einen solchen Burschen gab. »Weil ich nicht gesehen werden will.«
    »Hast du ein Verbrechen begangen?«, flüsterte er dicht an ihrem Ohr. Sie gebot ihm Ruhe wie ein Schulmeister und öffnete die Tür einen Spaltbreit. Sie steckte ihren Kopf hinaus und winkte ihn hinter sich her. Dann gingen sie auf Zehenspitzen aus dem Zimmer, den Gang hinunter bis zu einer Tür mit der Aufschrift Treppenhaus. Der schwere Stahl schloss sich hinter ihnen so leise, dass Ramsey stehen blieb und ihn scharf ansah.
    »Kommen Sie!«, flüsterte sie und rannte die Stufen hinab. Penny überkam immer eine seltsame Erregung, wenn sie auf solche Weise vor der Presse floh.
    Sie schafften zwei weitere Stockwerke in Rekordzeit. Sogar mit seinem verwundeten Bein blieb er unmittelbar hinter ihr, bewegte sich lautlos trotz seiner Größe.
    »Oh, du meine Güte, bin ich außer Form!« Keuchend lehnte sie sich gegen die Zementwand.
    »Möchtest wohl gelobt werden, Mädelchen?« flüsterte er über ihr. Penny lächelte süßlich. Dann öffnete sie die Tür einen Spaltbreit. Freier Weg zum Auto. Nachdem sie ihre Schlüssel aus der Tasche geholt hatte, machte sie mit dem Kopf eine Bewegung, ihr zu folgen, und schlüpfte durch die Tür.
    Ramsey lief hinter ihr her wie ein gehorsames Hündchen, bis sie vor einem großen, silberfarbenen neumodischen Vehikel anhielt, einen Schlüssel hineinsteckte und umdrehte.
    »Steigen Sie ein!« Sie zog den Schlüssel heraus und ging um das Biest herum.
    Mit Schrecken sah er auf das flache, glänzende, mit Rädern versehene Ungeheuer. Dann sah er sie an. »Hinein? Ihr wollt wahrhaftig in den Bauch dieses Wesens steigen?«
    Penny war in höchstem Maße verwundert. »Ja, und es wäre nicht schlecht, wenn das gleich geschähe.«
    »Um Himmels willen, wie denn, Weib?« »Der Griff«, sagte sie über das Dach des Autos hinweg, und noch immer zögernd, klopfte er auf das Dach und spähte in den Wagen. »Noch heute, Mister O’Keefe.«
    Ein knackender Laut ließ ihn herumfahren, seine Pistole ziehen, zum Schuss bereit. Penny bewunderte die mühelose Leichtigkeit seiner Bewegung. Dann sah sie in die Richtung, in die er zielte. Maxwell stand wie angewurzelt da, während seine Kamera unausgesetzt klickte.
    »Verdammt, Max!«
    »Ihr seid mit diesem Wicht bekannt?« Ramsey machte eine kurze Bewegung mit dem Lauf.
    »Mein Gott, was das für eine Titelseite gibt! Penelope Hamilton flieht mit ihrem neuesten Liebhaber, Captain Blood, aus dem Krankenhaus!«
    Mit drei langen Schritten war Ramsey bei ihm, ergriff ihn mit beiden Händen am Hemd und hob ihn vom Boden. »Wenn dir dein Leben lieb ist, du Lauser«, sagte Ram mit einer so scharfen Stimme, dass man Eis damit hätte schneiden können, »dann schlage ich vor, dass du für diese Worte um Vergebung flehst.«
    Unsicher sah Maxwell Penny an. »Ist er wirklich?
    Ramsey schob ihm den Lauf unters Kinn.
    »Ich glaube schon.« In ihrer Stimme schwang Humor mit.
    »Raus mit der Sprache, Bürschchen, bevor ich dir deinen leeren Schädel zertrümmere!«
    »Oh, verdammt noch mal, lassen Sie ihn wieder herunter!«
    »Nein.« Ramsey starrte unverwandt auf den unverschämten Balg. »Der hat Euch beleidigt, das hat er.« Ramsey schüttelte ihn so stark, dass die Kameras laut zusammenknallten. »Bitte die Lady um Vergebung!«
    »Tut mir Leid, Mi-Miss H-Hamilton.«
    Das schien ihm nicht genug zu sein, dachte Penny und ging um das Auto herum. Neben den beiden blieb sie stehen, öffnete ungeduldig die Kamera und riss den Film heraus. Max stöhnte.
    »Sie können ihn jetzt gehen lassen, Ritter Galahad.«
    Abrupt öffnete Ramsey die Fäuste. Der Fotograf fiel geradewegs auf den Beton und rollte auf den Rücken, als sie das

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