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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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einen bedeutsamen Blick zu.
    Meggie stieß ihn lächelnd mit dem Ellbogen an. »Sie sind ein Ass, Ramsey, ein wirklich toller Hecht.« Seit sie ein Mädchen war, hatte niemand sie Meggie nennen dürfen. »Haben Sie Hunger?«
    Schon bei dem Wort lief Ramsey das Wasser im Mund zusammen. »Ich sterbe vor Hunger, Madame«, sagte er gefühlvoll. »Seid Ihr als Köchin ebenso gut wie als Haushälterin?«
    »Die beste«, ließ sich Penelope hinter Margaret vernehmen.
    Die ältere Frau strahlte. Dieser Hüne von einem Mann war ein Fleisch- und Kartoffelesser, das wusste sie auf Anhieb. »Richtiges Kochen«, sagte Margaret mit einem Blick zur Decke, um sich für diese Gelegenheit zu bedanken. Dann eilte sie zur Tür hinaus. »Oh ...«, sie blieb stehen. »Trevis hat das hier gelassen.« Aus ihrer Schürzentasche zog sie einen Lieferschein. »Ist die Rechnung für das hier.« Sie deutete mit dem Kopf auf die schwarzen goldge-prägten Kisten und Tüten und den Ständer mit der Herrenkleidung.
    Penny streckte ihre Hand aus, doch Ramsey war schneller, nahm den Zettel an sich und stopfte ihn in seine Hosentasche. »Nehmt keinen Kreuzer von Wainwright an«, sagte er zu Penelope. »Ist das klar?« Ram kam ihr bedrohlich nahe. Seine Miene würde nur ein Jawohl als Antwort akzeptieren, und Penny kam sich klein und zerbrechlich vor, ohne eine Spur von Willenskraft, als er so dicht neben ihr stand. »Verstanden, Penelope?« Er sprach ihren Namen wie eine zärtliche Liebkosung aus und besänftigte sie damit.
    Ihn fest ansehend, nickte sie gehorsam.
    »Schätze, das zeigt, wer hier das Sagen hat, oder?«, flüsterte Margaret lächelnd und verließ unbemerkt das Zimmer.
    Die Tür wurde leise geschlossen. Plötzlich war das Gästezimmer zu klein und zu vertraulich für all das, was sie zusammen durchgemacht hatten. Mit den Augen zeichnete Ramsey die Linien ihres nach oben gewandten Gesichts nach, während er darauf wartete, dass sie ihre Eiswand zwischen ihnen errichten würde. Als das ausblieb, ergriff er schnell die Gelegenheit, um mit ihr über Privates zu sprechen.
    »Werdet Ihr die Entschuldigung für mein rüdes Benehmen auf der Straße annehmen?« Er war zu Tode beschämt, dass er so grob zu ihr gesprochen hatte. Sie hatte schon so viel für ihn getan.
    »Nur wenn Sie meine akzeptieren«, flüsterte sie angespannt.
    Auf seinem Gesicht erschien ein schwaches, weiches Lächeln. Nicht dieses strahlende Lächeln, das ihr Inneres in Aufruhr versetzte, sondern ein zärtliches, unglaublich männliches Lächeln umspielte seine Lippen. Es raubte ihr den Atem und ließ ihre Knie weich werden. Als er ihre Schultern mit sanftem Griff umfasste, wich sie nicht zurück, und bevor sie etwas anderes wollen konnte, presste er seine Lippen auf ihre Stirn.
    Penny schloss die Augen und neigte sich ihm zu. Sogar dieser einfache, fast brüderliche Kuss versetzte ihre Sinne in helle Aufregung. Seine Lippen berührten ihre Wange, ihren Mundwinkel, und sie fühlte einen Schauer von den Zehenspitzen aufsteigen. Er war gefährlich, weil er Ramsey war. Es waren überhaupt keine geschwisterlichen Gefühle, die er in ihr wachrief.
    Er fing ihren Blick auf und strich über ihre Arme. »Wollt Ihr mich jetzt, nachdem wir einen Kuss getauscht haben, Ramsey nennen?«
    Das war doch nicht genug, lag es ihr auf der Zunge, und bei diesem kühnen Gedanken befreite sie sich ruckartig aus seinem Griff. Seufzend ließ Ramsey die breiten Schultern hängen. Er spürte die Kälte und verfluchte sie. Für seinen Geschmack errichtete sie diesen Schutzwall zu schnell, und als sie sich zur Tür wandte, ließ sich Ramsey auf das Bett fallen, zog einen Stiefel aus und schleuderte ihn auf den Boden. Penny griff nach dem Türknauf, und dabei warf sie einen letzten Blick zurück.
    Er zog und zerrte an dem zweiten Stiefel und ließ ihn nachlässig auf den dunkelgrünen Teppich fallen. Auf seinem verbundenen Bein sah sie Blutflecken. Mit der Hand strich er sich über das Gesicht und durchs Haar, rollte den Kopf in den Nacken und ließ ihn dann nach vorne fallen. Eine Welle der Sympathie schoss durch sie hindurch, gemischt mit Bewunderung für den geheimnisvollen, ungewöhnlichen Ramsey O’Keefe. Nach allem, was er durchlitten hatte, dieser Wiedergänger aus finsteren Zeiten, hatte er ein Kind gerettet, sie vor verrückten Fans in Sicherheit gebracht, in Tony und Hank Freunde gewonnen und die normalerweise ernste Margaret O’Hallaran dazu gebracht, dass er sie Meggie nennen durfte. Mein

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