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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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die Kleider, ging es Margaret durch den Sinn, und mit unverhohlenem Interesse musterte sie Ramsey von oben bis unten. Also, wenn ein Mann nicht Leben ins Haus brachte! Und was für ein Mann!
    »Kommt er gerade von Filmaufnahmen oder so etwas?«, fragte Margaret und nickte zu Ramsey hinüber.
    Penny blickte ihn an, und ihre Gesichtszüge glätteten sich. »Das sind seine eigenen Kleider«, sagte sie leicht belustigt.
    »Ach nein! Die Pistole und die Messer auch?«
    »Es ist unhöflich, sich nicht an eine anwesende Person selbst zu wenden, Margaret«, sagte Penny. Ihr Herzschlag kam ins Stolpern, als er ihr zuzwinkerte.
    Die Arme über der Brust verschränkt, lehnte sich Ramsey lässig an die Wand und lächelte, als Margarets prüfender Blick schließlich wieder bei seinem Gesicht ankam. Er musterte sie ebenfalls prüfend, bevor er auf sie zuging und ihre Hand ergriff.
    »Es ist mir ein großes Vergnügen, Euch kennen zu lernen, Mistress O’Hallaran. Wahrlich Balsam für eine verschmachtende Seele, einer echt irischen Rose zu begegnen.« Ram verbeugte sich und zog dabei ihre Hand an seine Lippen.
    Langsam wendete Margaret den Kopf zu Penny hinüber. »Er probt seinen Auftritt oder was?« Penny schüttelte den Kopf. Genauso langsam drehte sich Margaret wieder zu Ramsey und zog ihre Hand zurück. »Nun, das ist der größte Schmus, den ich jemals gehört habe, Mister O’Keefe. Und darauf falle ich nicht herein.«
    Ramsey versuchte, gekränkt auszusehen. »Ach, das schneidet mir ins müde Herz, Meggie-Mädchen.« Wieder griff er nach ihrer
    Hand und steckte sie in seine Armbeuge. »Und ich habe einen so weiten, weiten Weg zurückgelegt.« Ramsey lachte in sich hinein und lotste sie über den gefliesten Boden auf die elegante Wendeltreppe zu.
    »Stimmt das?«, murmelte sie verwirrt und mit gerunzelter Stirn.
    »Weiter, als Ihr es Euch vorstellen könnt, Mädchen.«
    »Hat wohl eine Menge verschmachtender Seelen und müder Herzen gegeben, dort, wo Sie herkommen?«
    Lachend warf Ramsey den Kopf in den Nacken. Margaret lächelte, als seine volle männliche Stimme durch das Haus tönte. »Ja, ja, Meggie. Und es war großmütig von Mamsell Hamilton, mir Obdach zu gewähren, nicht wahr?« Er beugte sich näher zu ihr und flüsterte ihr ins Ohr. »Ich bin ja kein Tölpel, der nichts von häuslichen Dingen versteht und nicht sieht, dass Ihr es seid, die die Oberaufsicht über diese tadellose Villa hat.« Margaret wurde rot wie ein Schulmädchen.
    »Geht es hier zum grünen Zimmer?« Er zeigte nach oben und sali, wie Margaret bedächtig nickte, während er sie weiterführte. Dann warf er Penny einen Blick über die Schulter zu. »Nun sagt an, Meggie, meine Rose, wo habt Ihr Eure Verwandtschaft?«
    Penny verkniff sich ein Lachen, als sie Margarets verwirrten Gesichtsausdruck sah. Sie war der mütterlich-strenge Typ in Person. Dass er es an ihren Benimm-Regeln vorbei oder, besser gesagt, um sie herum geschafft hatte, war mehr als ein Kunststück. Sie hätte wetten können, dass er mit seinem Charme einer Nonne die Ordenstracht abschwatzen würde.
    Nachdem Tony sie verlassen hatte, waren Penny und Mister O’Keefe, angenehm plaudernd, die kurze Stecke gefahren, ohne persönliche Dinge zu berühren. Die meiste Zeit hatten sie über die Geschichte ihres viktorianischen Hauses gesprochen. Er war von der Größe überrascht gewesen, was seltsam war, da ihr Heim im Vergleich zu den Häusern ihrer Nachbarn bescheiden war.
    Sehr bescheiden sogar. Penny ging ein paar Meter hinter ihnen, ihre Aufmerksamkeit galt der enormen Breite seiner Schultern und den langen, muskulösen Beinen. Jetzt steckst du aber wirklich tief drin, sagte sich Penny. Er ist in deinem Haus, in deiner Privatsphäre, und du hast nicht die leiseste Ahnung, wie du ihn wieder loswirst.
    Lebe gefährlich, sagte eine Stimme.
    »Ich habe genug von Gefahr«, murmelte sie vor sich hin, blickte auf und sah, dass Ramsey sie über die Schulter hinweg mit einem belustigten Lächeln ansah. Ich muss damit aufhören, dachte sie, als Margaret die Tür zum Gästezimmer aufstieß und ihn hineinführte.
    »Alles für Sie bereit, Mister O’Keefe.« Margaret zeigte auf die Einrichtung, und Ramsey lächelte wohlgefällig. »Sollten Sie noch etwas brauchen, Sir, rufen Sie mich bitte.«
    Er nahm ihre Hand von seinem Arm und strich mit den Lippen darüber. »Ich bitte Euch, Meggie, nennt mich Ramsey. Keine Menschenseele, der ich bisher begegnet bin, ist bereit, das zu tun.« Er warf Penelope

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