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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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trat näher, um nachzusehen, ob sich Penelope schon einen Sonnenbrand geholt hatte. »Hast du Sonnencreme aufgetragen?«
    Die Schauspielerin lächelte. »Vorsicht, Margaret, du bemutterst mich wie eine Glucke.« Sie rappelte sich hoch, die hochhackigen Sandalen an den Fingerspitzen baumelnd.
    »Nun, irgendjemand muss sich ja um dich kümmern. Du isst nicht ordentlich, außer wenn ich es sage. Für eine Frau in deinem Alter bist du viel zu oft allein, und weiß Gott, du bist eine ziemlich schlechte Hausfrau.«
    Penny schnappte sich Margaret am Arm und drückte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange. »Und dafür liebe ich dich sehr«, flüsterte sie.
    Margarets Augen wurden groß und füllten sich mit Tränen. Sie hatte das die ganzen Jahre über gewusst, aber das Mädchen hatte es bis jetzt nie laut gesagt. Oh, sie hatte es oft gezeigt, indem sie ihr ein kleines Vermögen an Lohn bezahlte, ihr frei gab, wann immer sie es wollte und sie an Weihnachten und Geburtstagen mit
    Reisen, egal wohin, beschenkte. Aber es einmal mit eigenen Ohren zu hören, reichte aus, um die alte Frau vor Freude weinen zu lassen.
    Penny lächelte freundlich. »Heh, nicht weinen, Meggie Rose.« Mit dem Saum von Margarets Schürze tupfte sie ihr die Tränen ab, hakte sich bei der Haushälterin ein und führte sie von dem engen Steg herab. »Bist du nur gekommen, um den Zustand meiner Haut zu überprüfen, oder hast du mich einfach nur vermisst?«
    »Die Zollbeamten sind da. In der Eingangshalle.«
    Sie hatte die Klingel gehört und gehofft, es sei Ramsey.
    »Großartig. Genau das, was ich brauche. Noch mehr fremde Leute im Haus.«
    »Das war schon ein toller Tag, was?«
    Penny blickte zur Seite, als sie die Tür zum Schwimmbad öffnete. »Du möchtest gerne ein paar Einzelheiten wissen, ja?«
    »Nein, eigentlich nicht.« Ihre Stimme klang nicht sehr überzeugend.
    »Um ehrlich zu sein, ich habe keine. Nur das hier.« Sie zeigte ihr den Schlüssel.
    »Ist das nicht aufregend? Was kann man damit öffnen?«
    Penny zuckte mit den Schultern und betrat das kühle Haus. »Ich habe keinen blassen Schimmer, aber heute Nachmittag wird eine Kiste geliefert. Kannst du dich darum kümmern?«
    »Natürlich. Von wem?«
    »Die Blackwells sind der Meinung, sie schulden mir etwas.«
    Margarets Gesichtszüge entspannten sich. »Die Blackwells?«
    »Ich weiß, es ist sonderbar«, sagte Penny und blieb stehen, um den Sand von ihren Füßen zu wischen und in ihre Schuhe zu schlüpfen. Sie ging mit Margaret in die Eingangshalle, wo zwei schwarzhaarige Männer in dunklen Anzügen warteten, die immer noch ihre Sonnenbrillen trugen. Wären wohl gern beim Geheimdienst, dachte sie, und um ihre Lippen zuckte es spöttisch.
    »Ausweise?«, fragte sie gelassen, und die Männer zückten die ihr bekannten Papiere. Sie verglich die Fotos mit den Gesichtem. »Hier entlang, meine Herren«, sagte sie und ging auf die Treppe zu.
    Die Männer waren ins Haus gekommen, um ihre Koffer nach geschmuggelter Ware zu durchsuchen. Dieses Entgegenkommen war ein persönliches Vorrecht, das ihr auf Grund ihrer Berühmtheit eingeräumt wurde, gegen das sie nichts einzuwenden hatte.
    Flughafenmanager waren nicht auf den Trubel und das Durcheinander versessen, das ihre Anwesenheit am Flughafen verursachte, und sie wollte um jeden Preis ihre Privatsphäre wahren. Zollbeamte auf den Bahamas schweißten die Schlösser ihrer Koffer mit einem Plastiksiegel zu, so dass sie nicht leicht zu öffnen waren. Dann lösten Beamte in den Staaten das Siegel und durchsuchten das Gepäck. So musste sie nicht am Flughafen warten und die Erniedrigung über sich ergehen lassen, dass ihre schmutzige Unterwäsche in jede Kamera gehalten und jedem Anhänger oder Beamten gezeigt wurde, der gerne einen Blick darauf erhascht hätte. Sie erreichte den Treppenabsatz, umrundete das Geländer auf der rechten Seite und blieb vor dem zweiten Schlafzimmer nach Ramseys stehen. Sie öffnete schwungvoll die Tür und deutete auf die Designer-Koffer, die auf dem Messingbett gestapelt waren.
    »Fangen Sie schon mal an. Ich bin gleich wieder da, um die Papiere zu unterzeichnen«, sagte sie und ging in die Galerie zurück zu ihren Räumen. Sie hatte keine Lust, sich die Durchsuchung des Gepäcks anzusehen. Es war so, als ob man seinem Frauenarzt während einer Untersuchung ins Gesicht sehen würde. Man wollte die Sache so schnell wie möglich hinter sich bringen und das Ganze dann vergessen.
    Sie nutzte die Zeit, um das Meersalz von

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