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Der Fremde ohne Gesicht

Der Fremde ohne Gesicht

Titel: Der Fremde ohne Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel McCrery
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Clarke ermordet wurde! Sie haben Stan Sharman deswegen verhaftet. Wer hätte das gedacht?«
    Sam verzog das Gesicht. »Ich weiß, er war gerade zum Abendessen bei mir, als sie ihn holen kamen.«
    Diesmal war es Fred, der das Gesicht verzog. »Tut mir Leid, Dr. Ryan, das wusste ich nicht. Aber das erklärt zumindest eines …«
    »Und zwar?«
    »Warum Dr. Stuart die Obduktion macht.«
    Obwohl Sam fand, dass das eigentlich ihre Sache sein sollte, war sie nicht überrascht. »War er am Tatort?«
    »Auf ausdrückliche Bitte von Superintendent Adams.«
    Welche Überraschung, dachte sie sarkastisch. »Seinen ersten Bericht hat er vermutlich noch nicht fertig, oder?«
    Fred stand auf und schickte sich an, durch die Leichenhalle zum Büro hinüberzugehen. »Ich schaue mal nach. Bleiben Sie lieber hier, Doktor. Ist ja nicht nötig, dass wir beide beim Klauen erwischt werden.«
    Sie gehorchte und wartete. Während sie an dem kaum trinkbaren Tee nippte, überlegte sie, welche Folgen die letzten achtundvierzig Stunden wohl nach sich ziehen würden. Fred brauchte länger, als sie erwartet hatte, aber schließlich kehrte er mit Trevor Stuarts Bericht in der Hand ins Büro zurück. »Bitte sehr, Dr. Ryan.«
    Sie riss ihm die Akte ohne ein Wort des Dankes aus der Hand und schlug sie auf, begierig, den Inhalt zu überfliegen. »Ich beeile mich, Fred.«
    Er durchquerte das Zimmer und nahm einen kräftigen Schluck von seinem Tee. »Lassen Sie sich Zeit, Doktor, ich habe ihn fotokopiert.«
    Sam lächelte ihn an. Sie hätte es wissen müssen.
    Der Report enthielt nichts Außergewöhnliches. Mrs. Waddam, die das offenbar allmählich hobbymäßig betrieb, hatte die Leiche abends um zehn nach sieben entdeckt, als sie vorbeikam, um das Haus für den Abend abzuschließen. John Clarke war in London. Ihr Mann informierte die Polizei, die um bla, bla, bla … Der Bericht enthielt die üblichen Informationen. Todesursache waren schwere Kopfverletzungen, verursacht durch einen unbekannten stumpfen Gegenstand. Stuart schloss ein paar Spekulationen an. Die ovale Form der Verletzungen brachte ihn zu der Vermutung, dass es sich um einen Baseballschläger oder etwas Ähnliches gehandelt haben könnte. Damit kam Stan nicht in Frage, dachte sie. Wäre er es gewesen, so hätte er keinen Schläger benutzt, sondern seine Fäuste. Sie waren sein ganzer Stolz. Sie las weiter. Es gab weitere auf einen Kampf hindeutende oberflächliche Verletzungen an Händen, Rücken, Hals und Beinen. Den Todeszeitpunkt hatte Stuart, mit einiger Arroganz, wie Sam fand, auf fünfzehn Uhr geschätzt. Ganz sicher, dass es nicht drei Minuten nach drei war?, dachte sie sarkastisch. Der Rest des Berichts war Routine. Zimmertemperatur, Colin Flannerys erste Bestandsaufnahme, einschließlich einer Skizze der Blutspritzer, einer Beschreibung des Tatorts sowie Fotos vom Tatort und von der Leiche, die auf der Kopie noch erstaunlich gut zu erkennen waren. Selbst in Schwarzweiß sah Rogers übel zugerichtet aus. Sam blickte auf zu Fred. »Wann ist die Obduktion?«
    »Um zehn.«
    »Werden Sie assistieren?«
    Er nickte. »Auf besondere Anfrage, und, ja, ich werde Sie anrufen und Ihnen alles Wissenswerte erzählen, sobald es vorbei ist.«
    Wie üblich war Fred ihr schon ein paar Schritte voraus. »Danke, Fred. Wissen Sie, Stan Sharman ist ein Freund von mir und ich bin mir verdammt sicher, dass er es nicht war.«
    Er stellte seinen Becher ab und setzte sich neben Sam. »Ich hätte Ihnen den Bericht auch gegeben, wenn Sie nicht so sicher wären.«
    Nachdem Fred einen zweiten Tee gebraut hatte, der diesmal sogar schmeckte, ging Sam hinauf zu Trevor Stuarts Büro, um zu sehen, ob er schon an der Arbeit war. Sie hatte Glück. Auch er war frühzeitig gekommen, um sich auf das Tagesprogramm vorzubereiten. Nach einem kurzen Klopfen trat sie in sein Büro. Stuart saß am Schreibtisch und brütete über irgendwelchen Notizen.
    »Morgen, Trevor.«
    Stuart blickte auf und setzte seine Brille ab. »Morgen, Sam. Gut, dass du kommst.«
    Sie ging auf ihn zu. »Spar dir die Mühe, mich kommen zu lassen, Trevor. Allmählich hörst du dich fast wie ein Schuldirektor an.«
    Er stand auf und ging hinüber zu der Kaffeemaschine am anderen Ende des Büros. »Und wessen Schuld ist das? Kaffee?«
    Sie setzte sich auf sein elegantes Sofa. »Ja, vielen Dank. Ich nehme an, du beziehst dich auf gestern Abend?«
    Stuart schenkte den Kaffee aus. »Unter anderem.« Er brachte ihr eine Tasse und setzte sich ans andere

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