Der Frühling - Hyddenworld ; 1
Jahrhunderte lang gedient, und wie aus unseren Aufzeichnungen hervorgeht, ist das länger als bei den meisten. Natürlich weiß jeder, dass diese Friedensweberin Imbolc ist, und wie die Überlieferung besagt, wird sie erst hinscheiden, wenn ihre Schwester, die Schildmaid, den verlorenen Teil der Kugel gefunden hat, der den Frühling verkörpert und den Beornamund selbst nie entdeckt hat.«
»Ich verstehe nicht, was das alles mit Katherine zu tun hat. Alles, was ich will, ist, sie zu finden und in die uns bekannte Welt zurückzuholen, und dann … na ja … Sie wissen schon …«
»Was dann, Jack?«
Jack trat verlegen von einem Bein aufs andere. Er wusste nicht genau, was dann. Er wusste nur, dass er mit Katherine zusammen sein wollte und dass er sich Sorgen um sie machte, weil er …
Ich vermisse sie,
dachte er bei sich. Aber das wollte er niemandem sagen, möglicherweise nicht einmal Katherine selbst.
»Das ist alles nicht so einfach, wie es scheint, Jack«, sagte Brif. »Leider. Hydden wie Menschen haben die Angewohnheit, die Dingekompliziert zu machen. Wer, glauben Sie, hat die Fyrd geschickt, um Katherine gefangen zu nehmen, und warum?«
Jack antwortete, dass er keine Ahnung habe.
»Es war Brunte, der Fyrd, von dem ich vorher gesprochen habe. Und er hat ohne Wissen seiner Vorgesetzten gehandelt. Sein Plan war, Miss Katherine zu entführen, damit Sie ihr folgen. Er hat es nämlich auf Sie beide abgesehen. Er glaubt, wie ich übrigens auch, dass Katherine die Schildmaid ist, ob sie es bereits weiß oder nicht, und ihre erste Aufgabe wird es sein, zusammen mit Ihnen den fehlenden Stein des Frühlings zu finden.«
»Dann ist Katherine also nicht nur ein Köder, sondern mehr, genau wie ich gedacht habe. Und mich braucht er nur, um das zu bekommen, was er will.«
»Ja. Aber bedauerlicherweise für Sie gibt es in Hyddenwelt einige brave Leute, die aus einem ganz anderen Grund wollen, dass Sie in ihr Leben treten. Sie glauben, dass Sie sie in den Kampf gegen die Fyrd führen werden.«
»Ich?«
»Sie«, sagte Pike.
»Wer glaubt das?«, fragte Jack, ehrlich erstaunt. Alles andere war beinahe glaubhaft, aber die Vorstellung, dass er Leute, denen er nie begegnet war, in den Kampf gegen einen Feind führen sollte, über den er kaum etwas wusste, erschien ihm geradezu lächerlich.
»Ich zum Beispiel«, antwortete Pike. »Und die meisten redlichen Bürger von Brum glauben es auch. Es wird erst in ein paar Jahren so weit sein, aber wir arbeiten schon jetzt darauf hin, und es würde die Dinge beschleunigen, wenn Sie sich in der Stadt zeigen würden, und sei es auch nur für ein paar Tage.«
Jack dachte eine Weile nach und sagte dann ungehalten: »Er will also, dass ich nach Brum komme, damit er mich schnappen kann, und Sie wollen, dass ich um Unterstützung für eine Revolution werbe. Was wird dann aus Katherine und mir?«
Brif lächelte. »Sie wollen nach Brum und Katherine suchen, damit Sie beide Ihre Aufgabe erfüllen können, nämlich den Stein des Frühlings zu finden.«
»Nein«, erwiderte Jack. »Ich möchte nur hin, damit wir beide gemeinsam so schnell wie möglich wieder verschwinden können. Achja, und um möglichst viel über Arthur Foale in Erfahrung zu bringen. Er ist seit über drei Monaten verschollen.«
»Kenne ich nicht«, erwiderte Brif, etwas zu hastig. »Nie von ihm gehört.«
»Ich auch nicht«, sagte Pike.
Jack sah ihnen prüfend in die Gesichter und kam zu dem Ergebnis, dass sie schlechte Lügner waren.
»Sie helfen mir, Arthur Foale zu finden und nach Hause zu holen, und ich helfe Ihnen bei Ihrer Revolution. Wann soll sie denn übrigens losgehen? Steht schon ein Termin fest?«
Er scherzte, aber Brif nahm ihn ernst.
»In der Tat. Aber wie Pike bereits sagte, werden Sie am Anfang nicht gebraucht, nur wäre es eine Hilfe, wenn wir einigen Leuten, die in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle spielen werden, Ihre Existenz bekanntmachen würden. Vergessen Sie nicht, solche Dinge brauchen Zeit.«
»Und wann soll diese vermeintliche Revolution beginnen? Wann genau?«
Pike und Brif tauschten erneut einen Blick.
»Verraten Sie es ihm«, sagte Pike, »dann nimmt er die Sache vielleicht etwas ernster.«
»Der erste Schachzug wird morgen erfolgen«, antwortete Brif trocken. »Das ist auch der Grund, warum Katherine in Brum im Augenblick nicht besonders sicher ist. In der Stadt wird der Teufel los ein.«
Ein Regentropfen fiel aus dem trüben Himmel
»Und es wird noch schlimmer«, murmelte
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