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Der Frühling - Hyddenworld ; 1

Der Frühling - Hyddenworld ; 1

Titel: Der Frühling - Hyddenworld ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klett-Cotta Verlag
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die Luft an. Jack, schnapp dir die Leine und wickele sie dir ums Handgelenk. Wenn du über Bord gehst, hältst du dich einfach daran fest, bis wir durch sind. Wir fischen dich dann auf der anderen Seite raus!«
    Die Wände, die Jack eben noch einen solchen Schrecken eingejagt hatten, glitten jetzt langsam vorbei. Schließlich sah er mit Erstaunen, dass es Arnold irgendwie gelungen war, das Heck des Bootes herumzudrücken, direkt vor einen kleinen, überwölbten Tunnel, der ihm viel zu niedrig erschien. Schlimmer noch war, dass sie rückwärts darauf zufuhren, und am schlimmsten, dass sie förmlich hineingezogen wurden.
    Es sah so aus, als würde Arnold mitsamt seinem Ruder von der Oberkante des Gewölbes umgemäht werden, als der Luggerbill in den Tunnel darunter schoss. Doch im letzten Moment duckte er sich ins Heck, senkte das Ruder und legte es der Länge nach ins Boot.
    Sie nahmen Fahrt auf, und Jack begriff, dass ihm die gleiche Gefahr drohte, wenn er nicht schleunigst den Kopf einzog. Im selben Moment bemerkte er, dass sich Pike, blankes Entsetzen im Gesicht, mit beiden Händen an die Bootsränder klammerte.
    Jack hechtete nach hinten und zog Pikes Hände weg, bevor ihm die Finger weggerissen werden konnten, dann duckte er sich und machte sich so klein wie möglich.
    Rums!
Und drin waren sie, die Tunneldecke nur Zentimeter über ihren Köpfen, umgeben von schwarzer Nacht. Sie wurden hin und her geworfen, und von allen Seiten prasselte Wasser auf sie ein. Instinktiv griff Jack mit der Rechten nach der Leine, und das war auch gut so. Mehrere Male, als die Tunneldecke sich hob, spürte er, wie er aus dem Boot gezogen, ja förmlich gesaugt wurde.
    Doch er hielt sich fest, blieb geduckt und hoffte, dass seine Gefährten dasselbe taten.
    So plötzlich, wie es angefangen hatte, hörte es wieder auf, und sie gelangten aus der Röhre in ein großes, unterirdisches Wasserbecken, das von einem einzelnen Lichtstrahl erhellt wurde, der aus einer Öffnung weit über ihnen fiel.
    Langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit. Ihr Boot trieb lautlos im Kreis, geschoben von irgendeiner unsichtbaren Strömung in dem tiefen, dunklen Wasser unter ihnen. Ein Ausgang aus der Höhle war nirgends zu entdecken.
    »Na, das war vielleicht ein Tänzchen!«, krähte Arnold fröhlich, und seine Stimme hallte durch den hohen, kathedralenartigen Raum, in den von allen Seiten das anhaltende Rauschen von tosendem Wasser drang.
    »Es weicht jetzt zurück, deshalb müssen wir noch zwei, drei Minuten warten. Dann heißt es wieder festhalten, besonders für dich, Jack, denn diesmal fahren wir richtig herum durch. Pass also auf, dass du nicht über Bord gehst, sonst wirst du unter den Kiel gezogen und zerquetscht. Verstanden?«
    »Äh … verstanden«, antwortete Jack nervös.
    »Wenn wir losfahren, geht alles ganz schnell, deshalb horcht auf das Gurgeln. Das ist das Zeichen, dass … Jackboy …
Jack! Runter!«
    Es war zu spät.
    Die im Verborgenen wirkende Kraft der Strömung hatte das Boot aus dem Dunkel zu einem weiteren Röhreneingang getrieben. Die anderen hatten ihn bemerkt, doch Jack hatte sich noch neugierig umgesehen und wandte der Röhre erst sehr spät das Gesicht zu. Instinktiv hob er den linken Arm, um sich zu schützen, und blieb an etwasSpitzem im Scheitelpunkt des Bogens hängen. Während er mit der rechten Hand die Leine umklammert hielt, fuhr das Boot weiter und glitt unter ihm durch.
    »Hebt ihn hoch!«, rief Arnold, während Pike und dann die anderen der Reihe nach versuchten, Jack wieder ins Boot zu ziehen. »Hochheben!«, schrie er noch einmal.
    Nur Brif begriff, doch so stark er für sein Alter auch sein mochte, so war er doch nicht imstande, Jack schnell genug nach oben zu drücken und von dem Gegenstand zu nehmen, an dem er sich verfangen hatte.
    Aber Arnold wusste, was zu tun war.
    Er stieß mit dem Hakenende seines Ruders nach Jack und bekam den Stoff seiner Jacke zu fassen. Gleichzeitig stellte er das andere Ende fest gegen einen Spant im Heck. Während das Boot unter den Bogen glitt, drückte es gegen das Ruder. So hob es Jack von dem unsichtbaren Gegenstand, schob ihn kurz an der Wand hinauf und dann, während das Boot darunter weiterfuhr, kippte es zusammen mit Jack ins Wasser.
    »Fang die Leine auf, Jackboy«, schrie Arnold, und ein Seil kam aus dem dunklen Schlund der Röhre direkt in Jacks ausgestreckte Arme geflogen.
    Er ergriff es, wickelte es sich um die Hand und schloss fest die Faust darüber.
    Dann

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