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Der Frühling - Hyddenworld ; 1

Der Frühling - Hyddenworld ; 1

Titel: Der Frühling - Hyddenworld ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klett-Cotta Verlag
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unter ihm durchrollte, oder jeder kleinen Bewegung an Bord hüpfte es auf und nieder und legte sich bedenklich von einer Seite auf die andere.
    Am allerschlimmsten aber war, dass das schwerbeladene Boot fast bis zur Bordkante im Wasser lag.
    »Jack, mach die Leine los!«, rief Arnold.
    Jack vermutete, dass damit der Strick gemeint war, der recht nachlässig um den schlanken Ast einer Erle geschlungen war. Der Ast wippte auf und ab und war so glitschig, dass Jack sich nicht richtig daran festhalten konnte. Mit seinen klammen Fingern nestelte er ungeschickt an dem Strick herum.
    »Jackboy, uns läuft die Zeit davon! Reiß das blöde Dinge einfach ab und schnapp dir dein Paddel.«
    Endlich bekam er die Leine los und verstaute sie im Bug, dann tastete er umher, bis er ein hölzernes Paddel fand. Etwas Hartes und Knorriges drückte schmerzhaft gegen seine Knie, doch er achtete nicht darauf, zu groß war seine Angst vor einer Katastrophe.
    Kaum hatte er die Leine gelöst, begann das Boot zu bocken, wurde aber von Arnold gebändigt. Das Ruder des Jungen war am Griffendemit einem Haken versehen, den er an einer dicken, aus der Böschung ragenden Wurzel eingehängt hatte.
    »Ihr anderen, macht euch zum Schöpfen bereit. Unter den Sitzen findet ihr Ösfässer
,
und Leute, wenn ich schöpfen sage, meine ich auch schöpfen, denn unser Leben wird davon abhängen. Fertig, Jack?«
    »Fertig«, antwortete er grimmig, drehte sich nach vorn und starrte in die Dunkelheit über dem Wasser.
    Dann hatten sie abgelegt, und Jack tauchte unter Aufbietung aller Kraft das Paddel instinktiv mal auf der einen, mal auf der anderen Seite ins Wasser, obwohl er nicht die geringste Ahnung hatte, wohin die Fahrt ging.
    Hinter ihm im Heck pfiff Arnold Mallarchi vergnügt ein Liedchen, und irgendwann rief er: »Hübsch sachte, Jackboy, nicht übertreiben. Spar dir deine Kräfte für später auf. Das hier ist der leichte Teil!«
    Stort begann vor Verzweiflung zu summen. Seine jüngsten Erfahrungen mit Wasser waren nicht die besten. Barklice starrte mit weit aufgerissenen Augen in die Dunkelheit auf der einen Seite des Bootes, und Pike tat dasselbe, leise vor sich hin murrend, auf der anderen. Brif saß, den Bart von Wind und Regen zerzaust, aufrecht da und hielt die Augen fest geschlossen.
    Das einzige Licht spendeten der stürmische Himmel über ihnen und die orangefarbenen Lampen der Brücken, unter denen sie von Zeit zu Zeit durchfuhren.
    Vor ihnen lag nur schwarze Nacht.
    Doch Arnold schien genau zu wissen, was er tat. Sein fröhliches Pfeifen flößte ihnen Zuversicht ein, wohingegen sein gelegentliches Jauchzen und Schreien, wenn das Boot sich aufbäumte und krachend aufs Wasser schlug, weit weniger erquicklich war.
    »Jack, lass deine Finger im Boot, wenn dir was an ihnen liegt! Gleich geht der erste Tanz los.«
    Die Kanalufer rückten enger zusammen und wurden zu senkrechten Wänden aus glibberigem Backstein. Gleichzeitig wurde die Strömung so reißend, dass sie in die Höhe gehoben und unsanft von einer Seite auf die andere geworfen wurden.
    »Der Tanz beginnt«, rief Arnold. »fertigmachen zum Schöpfen, Jungs! Jack, wenn das Boot in eine Richtung zieht, musst du kräftiger in die andere paddeln, sonst bringst du uns zum Kentern!«
    Es war gut, dass Arnold sie angewiesen hatte, die Ösfässer – die kleinen Woks ähnelten – bereitzuhalten, denn Augenblicke später stürzte eine Wasserwand ins Boot und gleich darauf von der anderen Seite eine zweite, sodass sie zu sinken drohten.
    »Legen Sie sich ins Zeug! Sie auch, Master Brif! Jack, mit etwas mehr Schmackes, aber sonst machst du deine Sache gut.«
    In den folgenden Sekunden, die ihnen wie Stunden vorkamen, versuchten sie verzweifelt, das Boot über Wasser zu halten, und zwar mit der richtigen Seite nach oben. Jack, der den Kopf gedreht hatte, als das Wasser sich über ihn ergoss, blickte jetzt wieder nach vorn über den Bug hinaus. Mit Entsetzen sah er, dass sich dort eine Mauer aus dunklen Backsteinen erhob. Sie war von Grün überwuchert, und ein paar rostige Ketten baumelten daran herab ins Wasser.
    Er drehte sich wieder zu Arnold um, der kräftig am Ruder riss, um das Boot zu wenden. Plötzlich verlangsamte sich die Fahrt, und aus der Dunkelheit vor ihnen drangen saugende und schlürfende Geräusche.
    »Bereitmachen, Leute!«, brüllte Arnold. »Und gut zuhören. Wir wenden jetzt und fahren rückwärts in die Kanalröhre, bevor sie verstopft. Duckt euch, klammert euch fest und haltet

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