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Der Frühling - Hyddenworld ; 1

Der Frühling - Hyddenworld ; 1

Titel: Der Frühling - Hyddenworld ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klett-Cotta Verlag
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zu einem historischen Tag gemacht. Die Bewohner von Deritend werden ihm treue Gefolgschaft leisten, wenn er eines Tages nach Brum zurückkehrt, wie selbstverständlich auch seinen und unseren guten Freunden – Master Brif, Mister Pike, Mister Barklice und jenem Gentleman, über den wir alle gerne lachen, den wir aber tief in unseren finsteren Herzen bewundern, nämlich Master Stort, der leider nicht unter uns weilen kann, da er in dieser Stunde einem seiner geheimnisvollen Geschäfte nachgeht.« Er hielt inne und zwinkerte Brif bedeutungsvoll zu, und dieser nickte verhalten lächelnd zurück. Jack vermutete, dass sie etwas ausheckten, um Katherine zu helfen, hatte aber keine Ahnung, was. Er beschloss, es sobald wie möglich herauszufinden. Dann erhob der alte Hydden sein Glas und fuhr fort: »Solange Master Jack ein Freund der Stadt Brum ist, werden wir auch seine Freunde sein!«
    Dies wurde als der Toast verstanden, als der es gemeint war, und alle anderen schlossen sich an und erhoben ihre Gläser.
    »Trinken wir also auf den Bräutigam, der keiner sein wird – noch nicht.«
    Gesagt, getan, und Jack bekam einen ehrenvollen Abgang. Sein Ruf war gesichert.

74
WIEDER VEREINT
    K atherine hatte richtig vermutet. Hinter dem Wandteppich verbarg sich eine kleine Tür, und auf die rannte sie zu, als die Gäste in der Orangerie durch das Eindringen der Fyrd abgelenkt wurden. Die Tür führte auf eine eiserne Wendeltreppe, die sich nach oben und unten schraubte. Das Dumme war nur, dass Festoons Höfling ihr folgte.
    Sie war nicht die Einzige, die nach unten flüchtete, doch anders als die zwei oder drei vor ihr, die plötzlich stehen blieben, als sich die Stufen im Dunkeln verloren, und kehrtmachten, setzte sie ihren Weg fort in der Hoffnung, den Verfolger abzuschütteln.
    Sie vernahm hinter sich schwere Tritte, und eine Stimme rief: »So bleib doch stehen!«
    Der Mann hatte irgendwo eine Laterne ergattert, in deren Schein sie die Stufen besser sehen konnte. Sie hastete weiter, nahm immer zwei Stufen auf einmal, doch er ließ sich nicht abschütteln.
    »Nicht in diese Richtung!«, brüllte er ihr nach.
    Sie rannte weiter und – bums! – stieß im Dunkeln gegen einen Mauervorsprung, den sie nicht gesehen hatte. Sie geriet ins Straucheln und brachte die letzten Stufen purzelnd hinter sich, ehe sie unten auf dem Boden aufschlug.
    Benommen und verwirrt blieb sie liegen, rings um sie Stimmengewirr und Fußgetrappel.
    Es gab nur zwei Wege, die sie einschlagen konnte. Der erste führte in einen breiten Tunnel, an dessen Ende sie jedoch Fyrd mit Gefangenen sehen konnte, der andere zu einem Tor, das in einen kleineren Gang mündete.
    Das Tor war verschlossen, und als sie sich umdrehte, war ihr Verfolger am Fuß der Treppe angelangt und kam mit erhobener Laterne auf sie zu. Mit dem Turban und dem Krummsäbel sah er aus wie einRäuber aus einem orientalischen Märchen. Der Schein der Laterne blendete sie, sodass sie sein Gesicht nicht erkennen konnte.
    Sie wandte sich ab und wollte in den anderen Tunnel fliehen. Doch mit Schrecken sah sie, dass einige Fyrd sie bemerkt hatten und in ihre Richtung gerannt kamen.
    Der Krummsäbel blitzte, die Lampen der Fyrd kamen näher, die Schreie ihrer Gefangenen wurden lauter.
    »Ich möchte nicht mit Ihnen gehen«, sagte sie mit trockenem Mund. Ihr Herz pochte, und die Angst schnürte ihr die Brust zusammen. »Aber ich möchte auch nicht, dass die da mich kriegen!«
    Er blieb stehen und starrte sie an, dann nahm er die Waffe herunter.
    »Katherine«, sagte er mit eindringlicher Stimme, »erkennst du mich denn nicht?«
    Sie sah ihn verwundert an, als er den lächerlichen Turban abnahm, langsam auf sie zutrat und die Laterne sinken ließ. Nun endlich konnte sie sein Gesicht richtig erkennen.
    »Ich bin’s, Katherine, Arthur Foale.«
     
    Es war keine Zeit für Erklärungen.
    Er zog einen Schlüssel aus einem Bund an seinem Gürtel, schloss damit das Tor auf und schob Katherine unsanft hindurch. Hinter ihnen schlug er das Tor zu und sperrte gerade noch rechtzeitig wieder ab.
    »Lauf!«, rief Arthur. »Lauf, sonst kriegen dich Bruntes Fyrd.«
    Sie rannten und rannten. Als das Tor hinter ihnen krachend aufsprang und die Fyrd die Verfolgung aufnahmen, rannten sie noch schneller.
    Schließlich gelangten sie in eine überwölbte unterirdische Halle, in der ein Lastkahn vertäut war. Doch auch hier standen Fyrd mit Gefangenen.
    »Wir müssen uns irgendwo verstecken«, sagte Arthur.
    Auf Brusthöhe

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