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Der Frühling - Hyddenworld ; 1

Der Frühling - Hyddenworld ; 1

Titel: Der Frühling - Hyddenworld ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klett-Cotta Verlag
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mit Arthur, Margaret und ihrer Mutter verbunden und mit den vielen glücklichen Stunden, die sie in Woolstone zusammengesessen und sich unterhalten hatten – sei es in der Küche des alten Hauses oder, in jüngerer Zeit, im Wintergarten am Bett ihrer Mutter.
    Ihr war, als hätte sie das, was sie jetzt begehrte, seit Jahren nicht mehr bekommen, obwohl es in Wahrheit kaum mehr als ein paar Tage her war.
    »Gegen eine Tasse Tee hätte ich nichts einzuwenden«, sagte sie.
    Sie hatte es kaum ausgesprochen, da kam ihr der Gedanke, dass ihre Bitte in einer so bizarren Umgebung allzu gewöhnlich, ja lächerlich erscheinen musste.
    Doch Parlance blickte hocherfreut.
    »Ah! Tee! Ein überaus vorzügliches und in Hyddenwelt unterschätztes Getränk. Ohne unseren Professor Foale, der eine ähnliche Bitte äußerte, als er uns das erste Mal beehrte, wären wir womöglich gar nicht in der Lage, Ihren Wunsch zu befriedigen. Aber meine Lieferanten haben sich umgetan und jeden Tee beschafft, den sie finden konnten, und du meine Güte, welche Schätze haben sie entdeckt und von welchen Köstlichkeiten haben wir gekostet. Habe ich nicht recht, Mylord? Würden Sie mir nicht zustimmen, Professor?«
    »In der Tat«, pflichtete Festoon begeistert bei. »Die junge Dame bringt eine kluge Bitte vor. Kommen Sie ihr unverzüglich nach, Parlance!«
    Der Koch verbeugte sich, zog sich zurück und war urplötzlich verschwunden, wie genau, konnte Katherine nicht sagen. Ebenso wenig konnte sie, als sie sich umschaute, feststellen, wo der Lift geblieben war, der sie heraufbefördert hatte.
    Katherine beschloss, sich ein wenig umzusehen, während Festoon und Arthur miteinander sprachen. Dazu musste sie um Lord Festoons Podest herumgehen, was, da es sehr groß war und die Perspektive im Raum durch das Schachbrettmuster des Parketts noch stärker verzerrt wurde, merkwürdig viel Zeit in Anspruch zu nehmen schien. Bald jedoch begriff sie, wie schwierig es war, die Entfernung der Wände einzuschätzen, und das umso mehr, als die Mitte des Raums durch ein achteckiges Oberlicht weit über ihr hell erleuchtet wurde, während die Wände im Dunkeln lagen.
     
    Lord Festoon und Arthur waren lebhaft ins Gespräch vertieft und warfen nur gelegentlich Blicke in ihre Richtung, sodass sie ihren Erkundungsgang aufschob in der Hoffnung, etwas Aufschlussreiches aufzuschnappen.
    Was sie aber zu hören bekam, waren belanglose Bemerkungen des Hochaltermanns über seine Chaiselongue und ihre raffinierten Scharniere, die es ermöglichten, das Liegesofa mittels Knopfdruck aufzurichten und in einen Thron zu verwandeln.
    »Eine enorme Verbesserung, mein lieber Professor«, hörte sie den Hochaltermann sagen, während er vorführte, wie der Mechanismus funktionierte, ehe er in hilflosem Ton hinzufügte: »Meine Schwäche und meine Hinfälligkeit, hervorgerufen durch meine langjährige Krankheit, machen diese Erleichterung meiner täglichen Pflichten erforderlich.
    Ich fürchte, dass körperliche Betätigung jedweder Art für eine zartbesaitete Natur wie mich zu gefährlich ist und dass für mich keine Hoffnung besteht, ein hohes Lebensalter zu erreichen.«
    Er brachte sich wieder in eine aufrechte Position. Im selben Augenblick kehrte Parlance mit einem Tablett und Teegeschirr darauf zurück. Er goss allen eine Tasse ein. Unterdessen nahm sich Festoon eine Praline von einem Teller, der vor ihm erschien, als er einen Knopf an seiner Armlehne drückte, gehalten von einer großen, silbernen Gliederhand.
    »Meine neuesten Pralinenkreationen. Der junge Chocolatier aus der Wallonie, den Parlance unlängst eingestellt hat, hat sie eigens für mein Fest gestern komponiert. Das Rezept ist eine Verfeinerung von Aroudels Klassiker aus den 1790er Jahren und, wie ich finde, eine Verbesserung.«
    Er bedeutete Arthur, sich eine zu nehmen, was dieser auch tat, jedoch nicht ohne einen bedenklichen Blick auf das Konfekt, seinen Bauch und den sehr viel größeren, mit dem Festoon aufwarten konnte.
    ›Betrübliche Leiden‹ bedeutet hier so viel wie Gefräßigkeit,
sagte sich Katherine, überzeugt, dass Arthur dasselbe dachte.
    Die verschiedenen Apparaturen, von denen Lord Festoon umgeben war, hatten etwas Altmodisches. Sie bestanden aus prächtig lackiertem Holz mit glänzenden Messingbeschlägen bester Qualität und Handwerkskunst und waren offensichtlich eigens zu seiner Bequemlichkeit gebaut worden. Wie er so zwischen ihnen auf seinem Podest thronte, erinnerte er an einen Kapitän auf der

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