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Der Fuenf-Minuten-Philosoph

Der Fuenf-Minuten-Philosoph

Titel: Der Fuenf-Minuten-Philosoph Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerald Benedict
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erkennen lassen, wann Hoffnung fehl am Platze ist. Auch wenn der griechische bukolische Dichter Theokritos (3. Jh. v.   Chr.) uns lehrt, dass da, »wo Leben ist, Hoffnung ist, und nur die Toten haben keine«, so gibt es doch offenbar auch ganz hoffnungslose Lagen. Ein Patient, bei dem eine unheilbare Krankheit im Endstadium diagnostiziert wird, hofft wahrscheinlich nicht mehr auf ein langes Leben. Andernfalls wäre er töricht. Solche Hoffnung, so schrieb Aristoteles (384–322 v. Chr.), gleiche einem »Wachtraum«. Dennoch bleibt uns in Ausnahmesituationen, so wenn unser Leben in Gefahr gerät, zuweilen nur noch die Hoffnung. Die fantastischen Schilderungen, wie die Mitglieder von Ernest Shackletons (1874–1922) Antarktisexpedition gerettet wurden, liefern ein Beispiel dafür, wie sehr das Überleben von den zähen Hoffnungen eines Einzelnen abhängen kann. Es gibt Dutzende Berichte von Menschen, die trotz verschwindend geringer Überlebenschancen auf Bergen, auf hoher See oder nach Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Erdbeben doch mit dem Leben davonkamen. Dabei ist aber darauf hinzuweisen, dass Hoffnung allein noch nie ein Leben gerettet hat. In allen Lebenslagen geht Hoffnung im besten Fall mit einem starken Willen und der Entschlossenheit einher, das Erhoffte zu verwirklichen. Hoffnung im Verbund mit Willen kann niemals passiv sein. Gemeinsam stehen sie hinter den Taten, dank derer sich Hoffnung erfüllt.
    Zuweilen hoffen wir aber natürlich auch nur deshalb, weil wir über die Lage nicht genug wissen und über den Verlauf der Zukunft nur spekulieren können. Wir hoffen, dass wir, unsere Familie und unsere Freunde gesund bleiben, dass unser Auskommen weiterhin gesichert ist, dass die Probleme im Nahen Osten gelöst oder die Bedrohungen für die Ökologie auf unserem Planeten abgewendet werden. Solche Hoffnungen halten sich nur, wenn wir sicher sein können, dass die Gefahren für unsere Gesundheit, für unsere Finanzen oder für den Friedensprozess mit geeigneten Maßnahmen abgewendet werden können oder dass sich die Weltgemeinschaft ernsthaft bemüht, den Kohlendioxidausstoß auf der Erde einzudämmen. Der Romancier Alexandre Dumas (1802–1870) schilderte das schwere Schicksal des Grafen von Monte Christo, der Hoffnung mit Geduld verband. In dem Verlies, in dem er zu Unrecht schmachtete, erkannte er schließlich: »Bis zu dem Tag, an dem Gott dem Menschen die Zukunft zu enthüllen geruht, geht alle menschliche Weisheit in diesen beiden Worten auf: warte und hoffe.«
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    »Und so lang du das nicht hast, Dieses: Stirb und Werde! Bist du nur ein trüber Gast Auf der dunklen Erde.   «
    Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)
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Haben wir einen freien Willen?
    Diese Frage wird gewöhnlich als Gegenentwurf zum Determinismus diskutiert, wonach alle Ereignisse durch Ursache und Wirkung eindeutig festgelegt seien. Ein freier Wille setzt voraus, dass wir aufgrund eigener freier Entscheidungen handeln, die zwar äußeren Einflüssen ausgesetzt, aber frei von einer absolut bestimmenden Kausalität seien. Dagegen sind nach der deterministischen Sichtweise alle Ereignisse, auch die in unserem Leben, durch vielfältige und von uns nicht zu kontrollierende Faktorenvorherbestimmt. Der Gedanke, dass die Welt in ihren Abläufen festgelegt ist, taucht auch in den Religionen auf, in deren Kern ein allmächtiger Schöpfergott steht, der alles Geschehen vorherbestimmt. Eine solche Sichtweise birgt allerdings selbst für religiöse Menschen Probleme: In den meisten Glaubenslehren sind wir für unsere Taten selbst verantwortlich, während sie bei einer Vorherbestimmung zwangsläufig außerhalb unserer Verantwortung lägen. Auch bietet der Determinismus sogar für übelstes Fehlverhalten automatisch eine Ausrede, da er uns die Verantwortung von den Schultern nimmt: Unser Tun war ja vorherbestimmt. Allgemein widerstrebt den Menschen der Gedanke, dass ihre Entscheidungen und Taten aus etwas anderem hervorgehen als ihrem freien Willen. In der deterministischen Sichtweise sehen sie sich zu Marionetten eines göttlichen oder himmlischen Strippenziehers degradiert. Uns gefällt der Gedanke nicht, dass wir gleichsam hochkomplex strukturierte Roboter seien, die über eine Tastatur von den Händen eines kosmischen Despoten programmiert und gelenkt würden.
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    »Alles in der Natur ist das Ergebnis feststehender Gesetze.«
    Charles Darwin (1809–1882)
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    Vertreten wird der biologische und der kosmologische Determinismus

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